Während sich die eine Redaktionshälfte am 6. April beim Bowling in Vechta verausgabte besuchte die andere einen Poetry Slam in Bremen. Im „Kuß Rosa“, einer Kneipenbühne in der Bremer Neustadt, trafen sich die Wettbewerber.
Ein Poetry Slam (sinngemäß: Dichterwettstreit oder Dichterschlacht) ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Die Zuhörer küren anschließend den Sieger. Ausschlaggebend ist dabei, dass der Textvortrag durch darstellerische Elemente und die bewusste Selbstinszenierung des Vortragenden ergänzt wird. Die Veranstaltungsform entstand 1986 in Chicago und verbreitete sich in den 1990-er Jahren weltweit. Die deutschsprachige Slam-Szene gilt nach der englischsprachigen als die zweitgrößte der Welt.
Vor der Sommerpause nahte das große Finale der Bremer Slam-Saison: Die Bremer (Neu)Stadtmeisterschaft. Neun handverlesene Qualitätspoeten der Region kämpften um die Teilnahme an den Niedersächsisch-Bremischen Landesmeisterschaften im Poetry Slam vom 21. bis zum 23. Oktober 2016 in Oldenburg. Und der amtierende Landesmeister Sim Panse las vorweg! Ein prächtiger Abend also, der deshalb nicht umsonst den Auftakt der Veranstaltungsreihe „The Road to Regionalmeisterschaft 2016“ bildete.
Fidel moderiert wurde der Abend von Christian Bruns und „Vorwiegendinmoll“.
Es lasen: Rita Apel, Stefan „Krankenkasse“ Flieger, Sven Ludewig, Mareike, Eva Matz, Janina Mau, Lisa Schøyen, Marlene Stamerjohanns und Jana Streich.
Das Repertoire reichte dabei von der klassischen Kurzgeschichte über das melancholische Lebensbild bis zur reimverliebten Metaphern-Flut. Einige Mischformen fanden ebenfalls Beifall. Das Publikum, das wie üblich auch die Wertung übernahm, machte begeistert mit. Leider konnten wir der Siegerehrung nicht mehr beiwohnen, da wir uns rechtzeitig wieder auf den Heimweg nach Freistatt machen mussten.
Zur diesjährigen Landesmeisterschaft für Bremen und Niedersachsen im Oktober 2016 in Oldenburg fahren wir auf jeden Fall. Überhaupt werden wir dieses Art von Veranstaltung in Zukunft öfter besuchen. Es ist nämlich einfach eine Freude dabei zuzuschauen wie doch vorwiegend (nicht ausschließlich) junge Menschen mit Begeisterung Literatur vortragen und hören wollen. In einer Zeit, die ja nicht wesentlich von Literatur geprägt ist und in der sich Schreiben doch meist auf WhatsApp beschränkt ein erfreuliches Ereignis.