Der Himmelfahrtstag ist in Freistatt untrennbar mit dem Jahresfest verbunden. Am Donnerstag, dem 10. Mai 2018 wurde das 119. Jahresfest in Freistatt wie gewohnt mit Andacht, Flohmarkt, Trubel und Musik begangen. Auch dieses Jahr war wieder der Flohmarkt der große Publikumsmagnet. Mehr als 180 Händler reisten ab 5:00 Uhr morgens an, manche hatten schon auf dem Gelände übernachtet.
Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt
Pünktlich um 10:00 Uhr begann der offizielle Teil mit dem Open Air Gottesdienst im Sinnesgarten. Er begann bei strahlendem Sonnenschein, obwohl die Wetterprognosen Regnerisches angedeutet hatten. Pastor Christian Sundermann von der Geschäftsführung von Bethel im Norden begrüßte die Gemeinde und die aus Bethel und dem Umkreis angereisten Gäste. Die Geschäftsführerinnen Luise Turowski und Stefanie Schwinge-Fahlberg trugen mit einem Gebet und der Lesung zu Himmelfahrt zum Gottesdienst bei.
Die Predigt wurde dann vom Vorstandssprecher des Diakonischen Werks Niedersachsen, Hans Joachim Lenke mit klaren und harten Worten an die große Politik begonnen. Einen friedensstörenden und destabilisierenden Alleingang nannte er Trumps Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran und stellte die Frage nach der Verantwortung der Machthabenden. In einer auch im Weiteren erfrischend politischen Predigt klagte er darüber, dass es in unserer Gesellschaft keinen Platz zum Scheitern mehr gäbe und dass zu seinem Erstaunen im letzten Wahlkampf die steigende Armut in unserem Land so gar nicht zur Sprache gekommen wäre. Er sieht in den Fragen der größer werdenden Armut und der sich immer mehr ausbreitenden Wohnungslosigkeit gerade die Diakonie in der Pflicht zum aktiven Handeln.
Von der Vielfalt Freistatts und der Größe des Jahresfestes zeigte sich der erst im November 2017 zum Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen und als Oberlandeskirchenrat zum Leiter für die Abteilung Diakonie gewählte Hans-Joachim Lenke beeindruckt und lobte ausdrücklich das Engagement der Mitarbeiter und freiwilligen Helfer.
Begleitet wurde der Gottesdienst musikalisch vom gemischten Posaunenchor aus Bethel und Eckardtsheim unter der Leitung von Johannes Goecke und traditionsgemäß von Liedern der „Arrested Amtsbrüder“ Uli Preuss und Rainer Wölk. Pastor Michael Herzer rief zur Kollekte für den Friedhof in Freistatt auf und Pastor Christian Sundermann erteilte zum Abschluss den Segen.
Unterhaltungsprogramm
Musik gab es anlässlich des Jahresfestes jedoch nicht nur im Sinnesgarten während des Gottesdienstes. Das kleine, schmucke Freistatt hatte sich, wie immer zu Christi Himmelfahrt, musikalisch richtig schick gemacht. „Beat´n Blow“ zogen durch den Festplatz, und sorgten durch ihre südamerikanischen Rhythmen dafür, dass auch die Tanzmuskeln der Besucher beansprucht wurden. Aus Bielefeld war die Formation „Haggerty & Norton“ angereist, um in ihrer gewohnten Art Rocksongs einen unterhaltsamen Country-Stil zu verpassen.
Wer sich dem Trubel ein wenig entziehen wollte, nutzte das Angebot der Feldbahn. Sie fuhr mehrfach nach Heimstatt und zurück. Auch dort wurde gefeiert, ein wenig dezenter, aber auch mit Musik. Im Caféhaus gab es zusätzlich zu Kaffee und Kuchen Walzermelodien, live vom Pianisten Eberhard Brünger vorgetragen. Die in Freistatt gebliebenen Gäste konnten aber auch die Freistätter Feldbahn nutzen, ohne den Ort dabei zu verlassen. Wie bei jedem Jahresfest war die Rundfahrt durch den Sinnesgarten auch 2018 wieder etwas ganz Besonderes.
Tag des Moores
Vatertag in Freistatt, das war diesmal nicht nur das Jahresfest, es wurde auch der „Tag des Moores“ gefeiert. Mit Ständen im Ortszentrum wurde der naturnahen Lage der vielen Moor-Gemeinden rund um Freistatt gedacht. Rolf Hedemann alias „Heideschäfer Arthur“ war natürlich auch wieder mit vor Ort. Die Gemeinden Barnstorf, Diepholz, Goldenstedt, Kirchdorf, Rehden, Uchte und Wagenfeld präsentierten in Freistatt sogenannte „Leuchttürme“ mit allerlei Informationen und Aktionen zur Moortouristik.
Zum Abschluss gab es noch die Tombola zum „Tag des Moores“, bei der es unter anderem zwei Heißluftballonfahrten zu gewinnen gab. Trotz inzwischen deutlich kühleren Temperaturen fanden sich noch für alle Preise Gewinner, auch wenn ein Teil der Mitspieler das Gelände schon verlassen hatte. Für diejenigen die Geduld bewiesen hatten, wurde diese auf jeden Fall belohnt.
Doch wie alles im Leben fand am frühen Abend auch das 119. Jahresfest sein Ende. Allen Mitarbeitern und Helfern, die das Fest genauso k. o. wie zufrieden verlassen haben, gehört der große Dank. Diese Art von freiwilligem Einsatz ist es zu verdanken, dass erneut mehr als 7.000 Besucher ihren großen Spaß auf dem Fest hatten. Auch dank diesem Einsatz und dieser Begeisterung freuen wir uns schon auf den 30. Mai 2019 – dann steht das nunmehr 120. Freistätter Jahresfest an.