Titel Rock for Animal Rights Offenwarden

Rock for Animal Rights Festival in Offenwarden

Am 13. und 14. Juli 2018 rockten zum sechsten Mal insgesamt 16 Bands an zwei Tagen für die Rechte der Tiere und den Tier­rechts­bund Aktiv e. V.

Rock Therapy

Wir waren am Freitag in Offen­warden beim Rock for Animal Rights (RFAR) dabei und kamen gerade noch recht­zeitig für die letzten drei Songs von Rock Therapy aus Oldenburg, die kurz­fristig einge­sprungen waren. Das scheint irgendwie das Ding der Band zu sein, bei der CD-Release-Party von Honey­truck sind sie ja auch schon mal einge­sprungen. Allzeit bereit eben.

Ich denke, das Olden­burger Quintett hat viel Potential und macht Rockmusik, die nicht nur den Musikern, sondern auch dem Publikum viel Spaß macht. Einhun­dert Plus­punkte gibt es auf jeden Fall für die Licht­säbel-Perfor­mance. Großes Kino. Mit Nightmare gibt es inzwi­schen auch das zweite offi­zi­elle Video. Wir werden Rock Therapy auf jeden Fall beim Over The Horizon – Festival am 1. September wieder­sehen. Dann hoffent­lich auch den kompletten Gig.

JADED

Als nächste Band spielten alte Bekannte. JADED begleiten wir ja schon seit ihrem 2. Gig und haben somit die Gele­gen­heit, die Entwick­lung der Band recht zeitnah zu verfolgen. Das Trio ist in der Zeit sowohl musi­ka­lisch als auch Perfor­mance-technisch enorm gewachsen. Blues-Rock mit starken Metal-Einflüssen, der unter die Haut geht. Und, was wichtig ist, sie haben nach wie vor extrem viel Bock, auf der Bühne zu stehen und das merkt man dann auch.

Die Band JADED sehen wir natürlich bei ihrem Heimspiel am 21. Juli in Balge wieder. Dann im Dunkeln und mit sicher­lich mehr Publikum. Aber auch in Offen­warden war es wieder ein tolles Konzert. Ich freu mich schon auf mein T‑Shirt.

GENTILITY

Die Olden­burger Band GENTILITY (… heißt seit Ende 2020 Glutsucht) ist nun auch schon 10 Jahre unterwegs, spielt nach wie vor etwas, dass sie selbst Melodic-Punk-Rock nennen, singt aber inzwi­schen deutsche Texte. Die Mischung funk­tio­niert und sowohl Musik als auch Texte sind des Hinhörens wert. Besonders der Song „Wir haben der Welt noch was zu sagen“ überzeugt mit enga­giertem Text und genial einge­spielten Zitaten anderer Lieder wie z. B. den „Moor­sol­daten“.

Gerne mehr davon bei Gele­gen­heit. Zudem ist das Trio auch noch sehr schön abzu­lichten. Das Auge isst ja bekannt­lich mit. Auf jeden Fall ein Grund, bei Gele­gen­heit mal Oldenburg zu besuchen.

Frau Tübbel­mann

Zwischen­durch begegnete uns noch ein hansea­ti­sches Pärchen, dass auch für das Tier­schutz­wohl unterwegs war: „Frau Tübbel­mann and Friends“. Aufgrund spontaner Sympathie werden wir ihre heimat­liche Spiel­stätte, das Paganini in Bremen, spätes­tens im Herbst auch einmal besuchen.

Ein sehr sympathischer Animationsbesuch zwischendurch: Frau Tübbelmann und Begleitung
Ein sehr sympa­thi­scher Anima­ti­ons­be­such zwischen­durch: Frau Tübbel­mann und Beglei­tung. Foto: Gerald Abels

5th Avenue

Mit 5th Avenue betrat jetzt eine Band die Bühne, die schon seit 1989 unterwegs ist, also praktisch bevor die Hälfte des Publikums auf die Welt kam. Hard Rock bester Couleur, mit Haaren, wo sie hinge­hören und sowohl mit mächtigem Wums nach vorne als auch einem sehr sympa­thi­schen Hang zur Selbst­ironie unterwegs. Der eigens mitge­brachte Venti­lator – um das nach wie vor volle Haupthaar von Sänger Knobel besser zur Geltung zu bringen – für mich eins der High­lights des Abends.

Die sechs Hamburger wissen nicht nur durch konse­quenten Gitar­ren­ein­satz, ein angenehm wummerndes Schlag­zeug und einen Lead­ge­sang, dem man die fast 30 Jahre Bühnen­er­fah­rung nur positiv anmerkt, zu über­zeugen, nein, sie haben auch einen Keyboarder, bzw. Orga­nisten dabei, der wahr­schein­lich die „Doors“ noch persön­lich gekannt hat. Tolle Nummer. Gerne nochmal.

Die Happy

Kommen wir zum Hauptact des Abends. Die Happy aus dem schönen Ulm sind nun auch schon seit 20 Jahren unterwegs, wobei ich mich da auto­ma­tisch frage, wie alt Sängerin Marta da war. Kinder­ar­beit war ja wohl schon damals verboten. Ich mache ja grund­sätz­lich keinen Hehl daraus, dass ich Bands mit Lead­sän­ge­rinnen mag, Die Happy sind da ein Para­de­bei­spiel. Martas Stimme korre­spon­diert aufs feinste mit dem durchaus harten Sound der Band und sie selbst ener­gie­bün­delt auf der Bühne herum, als wäre sie maximal 20.

Ein weiterer Spit­zenact auf der Bühne des RFAR. Leider muss ich an dieser Stelle mal anmerken, dass die Anzahl der Zuschauer deutlich zu wünschen übrig ließ. Nicht nur Die Happy, sondern auch die anderen Bands des Abends hätten durchaus mehr Beachtung verdient gehabt. Ob es am Wetter (es war dann kurz hinter der Weser­mün­dung doch etwas schattig) oder der Werbung lag, kann ich nicht beur­teilen, etwas Ursa­chen­for­schung könnte fürs nächste Festival aber hilfreich sein.

Honey­truck

Last but not least – Honey­truck bei ihrem ersten Open Air Auftritt mit vollem Schein­wer­fer­ein­satz. Auch die Wildes­hau­sener sind ja eine Band, die wir schon eine geraume Weile begleiten, nicht nur weil wir die ganze Band super nett finden, sondern auch, weil sie einfach sensa­tio­nelle Musik machen. Marta von Die Happy ist eines von Angelika Stelters persön­li­chen Vorbil­dern, sie muss sich aber durchaus im Vergleich nicht verste­cken. Immer wieder beein­dru­ckend sind auch die thea­tra­li­schen Fähig­keiten des Quintetts.

Auf jeden Fall ein krönender Abschluss eines tollen Festi­val­tages. Bevor Ivory Tower die Bühne betraten – es war inzwi­schen 1:30 Uhr – musste ich leider die Heimreise antreten. Bei nächst­bester Gele­gen­heit holen wir das nach. Vielen Dank an die Veran­stalter und natürlich die ehren­amt­li­chen Helfer. Ein ganz beson­derer Dank an Michi, der mich hin- und herge­fahren hat, ich revan­chiere mich mit dem einen oder anderen Kalt­ge­tränk beim ROCK das DING Festival in Balge. Versprochen.