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RELOAD Festival 2018 in Sulingen:
Samstag – Teil 2

Und nun wird es wieder schnell und kraftvoll auf dem RELOAD-Festivals 2018 in Sulingen.

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Deez Nuts

Für den entstan­denen Party­alarm an der Bühne hat sich für die vier Mitglieder der Hardcore-Band Deez Nuts die weite Anreise definitiv gelohnt. Ihr Zuhause ist das austra­li­sche Melbourne, dort entstand 2007 auch die Band. Die Deez Nuts impo­nieren durch ihren gekonnten Cross-Over aus hartem Metal und Rap. Das Quartett existiert seit 2007, und ist bis heute bis auf einen Ausstieg noch komplett zusammen. Das RELOAD-Publikum bekam einen hoch­pro­fes­sio­nellen Eindruck dessen, wie einge­spielt diese Band ist. In Europa haben sich sehr schnell viele Fans ihrer Musik gefunden, in Deutsch­land landeten bisher 3 ihrer fünf Alben in den Charts, zuletzt gelang es mit „Binge & Purgatory“ 2017. Die Songs gab es wie aus einem Guss – leider passend zum das Wetter am Ende ihres Programms. Vor Freude über so viel Alarm vergoß irgend­je­mand „dort oben“ schau­er­artig eine Menge Freudentränen.

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Mantar

Die Sonne kam wieder hervor, doch auf der Bühne wurde es dunkel und düster. Doom Metal made aus Bremen war angesagt. Für den Sound sorgten zwei jung­ge­blie­bene Punker, die schon sehr lange befreundet sind, und sich Mantar nennen. Sie nennen sich, obwohl nur zu zweit – Band. Das sind Hanno Klein­härdt an der Gitarre, sowie Schlag­zeuger Erinc Sakarya. Ihr inspi­rie­render Sound kommt ohne Bassisten aus, und das Duett beweist seit 5 Jahren, wie einge­spielt sie sind. Erinc´s Vorname lässt andere ethnische Wurzeln vermuten – nur so lässt sich der Bandname erklären. Zwei Liebhaber von Pilzen, denn Pilz heißt auf türkisch Mantar. Wir drücken die Daumen, dass sie von ihrer Musik gut leben können. Viel­leicht verdienen sie mal soviel Geld, dass sie sich auch mal wieder ein Hemd leisten können. In Sulingen kamen sie trotz frischer Tempe­ra­turen oben ohne aus.

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Torfrock

Die Stimmung war gut, und es wurde dafür gesorgt, dass sie noch besser wurde. Oder anders gesagt, „beinhart besser“. Ja, die Jungs aus Dith­mar­schen mit Liebe zum frie­si­schen, Torfrock waren nach Sulingen gekommen. Die Bagaluten Band existiert seit über 40 Jahren, und sie haben ihren Stil stets verfei­nert. Neben üblichen Theken­songs wie eben „Beinhart“ oder „Der Trun­ken­bold“ spielt die Band der Experten für Betreutes Rocken mitt­ler­weile tief­grün­dige, deutsche Popmusik, mit wohl­über­legten Texten. Das Alter schützt  vor Weisheit nicht, aber es macht weißer. Lead­sänger Klaus Büchner, ja der Mann, der mal als Teil von Klaus & Klaus „An der Nord­see­küste“ schun­kelte, wurde im vergan­genen März 70 Jahre jung. Das RELOAD-Publikum nahm inter­es­siert die Botschaften auf, waren aber am Ende außer Rand und Band, als die legendäre, beinharte Titel­me­lodie aus den „Werner“-Filmen ertönte. Diese Stil­viel­falt berei­chert das RELOAD, das sich mit dieser Offenheit in Zukunft viel­leicht noch ganz andere Publi­kums­schichten erschließen wird.

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Madball

Von zwölf­jäh­rigen Jungs erwartet man ja norma­ler­weise, dass sie Fußball spielen, sich für das Auto vom Papa inter­es­sieren oder in der Schule ihre Lehrer ärgern. Im Jahr 1988 war der New Yorker Freddy Cricien auch 12 Jahre alt, auch sehr neugierig aufs Leben – nur er gründete eine Band mit dem Namen Madball. Der kleine Freddy muss wohl gewusst haben, was er tat, denn 30 Jahre später ist aus dem kleinen Freddy der reife Herr Cricien geworden. Aber – die Band existiert immer noch. Mitt­ler­weile ist deren dreckiger, röhrender New Yorker Hardcore Style prägend für viele weitere Bands geworden.

Darüber­hinaus ist bei Insidern und Fans Madball fast schon zur Marke geworden und aus dem Showbiz einfach nicht mehr wegzu­denken. Für die RELOAD-Veran­stalter war am frühen Sams­tag­abend der Auftritt des Trios definitiv das gelungene Wort zum Sonntag. Auch sportlich, denn im Gegensatz zu seinen Mitmu­si­kern war Freddy nicht zu stoppen, und rannte die Bühne eine Stunde auf und ab, ohne dass ihm die Puste ausging. Und als ihm die Bühne irgend­wann zu klein wurde, stieg er einfach hinab, und sang und feierte mit den Fans einfach weiter. Im Gegensatz zu Freddy blieb da dem Publikum eher die Luft weg. Ein absolut mitreis­sender Auftritt, bei dem sich allein das Zusehen schon gelohnt hat.

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Festival-Impres­sionen

… und zuletzt noch ein paar Bilder vom „Entstehen“ des Titelbildes:

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Tages­über­sicht vom RELOAD Festival 2018 in Sulingen