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Advents­ka­lender – 19. Dezember
(Wild Rock Konzert Vol. 3)

Weih­nacht­li­ches Einheizen in Wildeshausen

Während einige Festi­val­ver­an­stalter bereits im Winter­schlaf sind, und sicher­lich schon vom Sommer 2019 träumen, schnürte Honey­trucks Frontfrau Angelika Stelter für ihr Publikum noch ein beson­deres vorweih­nacht­li­ches Päckchen. Die von ihr er Band gegrün­deten Wild Rock Concerts gingen am 15. Dezember mit Volume 3 auf die Bühne des Kayser­hauses in Wildes­hausen. Gemäß dem Motto „Süßer die Rocksongs nie klingen 9 Tage vor der eigent­li­chen Besche­rung“, war die Rockröhre wieder erfolg­reich auf Einla­dungs­tour unterwegs.

Da der ein oder andere Musik­freund sich gemäch­lich vom Weih­nachts­markt zur Gast­stätte Kayser­haus begab, begann der Abend so publi­kums­freund­lich verspätet, dass die drei Bands auch wirklich Publikum hatten. Ein Quintett mit dem Namen Toe The Line spielten die Eisbre­cher des Abends. Fünf Musiker, die seit 2013 zusam­men­spielen, sind mögli­cher­weise immer noch auf der Suche nach ihrem musi­ka­li­schen Zuhause. Mal ist es einfacher, aber sauberer eingän­giger Rock, mal bauen  sie elek­tro­ni­sche Elemente in ihre Musik ein, in anderen Songs zeigen sie aber auch, das auch Metal kein Fremdwort für sie ist. Das klingt nach viel Misch­masch, in Wildes­hausen war dieser Auftakt 45 Minuten Abwechs­lung pur. Die Band aus Neustadt am Rüben­berge hat auf jeden­falls einige Talente; es wunder nicht, dass eine Kennerin wie Angelika auf sie aufmerksam wurde.

All jene, die GENTILITY (… die ab Ende 2020 GLUTSUCHT heißen) von früher noch kannten, waren neugierig auf den Auftritt der drei Olden­burger. Selbst­ver­ständ­lich haben sie ein breites Angebot an englisch­spra­chiger Musik; aber zehn Jahre nach ihrer Gründung entschloss sich die Band, ihre Songs auf deutsch vorzu­tragen. Hard Rock auf deutsch – ein Glatteis, auf dem schon viele expe­ri­men­tier­freu­dige ausge­rutscht sind. Nicht so das Trio um Lead­sänger Dirk; seine kraft­volle wie klare Stimme betonen die Absicht der Botschaften. "Wohin das Leben mich auch treibt" fragten sie in einem ihrer mitrei­ßenden Songs. Dem begeis­terten Publikum trieb dieser Rhythmus Bewegung in die Tanzbeine.

Apropos Tanzbeine – Patrick aus dem Müns­ter­land hielt es schon lange vor seinem Auftritt auf keinen Stuhl mehr. Die Frage, ob es was bringt, den Lead­sänger von Electric Gravity fest­zu­halten, kann man dahin­ge­hend verneinen, als das ihm und dem Zuseher eine Menge Spaß entgeht. Die Headliner des Abends kamen mit dem Frontman zu fünft auf die Bühne. Natürlich kann man rätseln, ist das Rock in Oldfa­shion, ist es funky, was auf der Bühne veran­staltet wird, ist es Popmusik mit ein wenig Metal­sound – egal, es ist in jedem Fall Party pur.

Im nächsten Jahr wird die Band bereits zehn Jahre alt. Das beste Alter, in denen Jungs Flegel sind, und das ist in diesem Fall  Gold wert.

Wild Rock Voume 3 fand ein viel zu schnelles Ende. Die Messlatte, die sich Angelika als Frontfrau von Honey­truck wieder einmal gesteckt hat, könnte kaum höher sein, was die Auswahl der Bands betrifft. Sie bietet ihrem Publikum nicht nur geniale Musiker, auch die Live­s­timmen der Künstler haben sehr oft Gänsehaut-Faktor; also genau das, was Angelika bietet, wenn die selbst auf der Bühne performt. Auf diese Art bekommt sie sogar ein Publikum überzeugt, dass von dieser Art Musik norma­ler­weise nicht so ganz überzeugt ist. Sie hat sich allein für Wild Rock ein beson­deres Weih­nachts­ge­schenk verdient. Danke, dass wir dabei sein durften. 


☃ Übersicht des Frei­stätter Weih­nachts­ka­len­ders 2018 ☃