Weinbergbild aus Salzwedel, 1582 (PD from commons.wikimedia.org)

Unbe­dacht­heit im länd­li­chem Raum beim Sommer­camp Freistatt 2016

Weinbergbild aus Salzwedel |1582 | commons.wikimedia.org (PD)
Wein­berg­bild aus Salzwedel |1582 | commons.wikimedia.org (PD)

Nachdem er seine Wohnung verloren hatte, war Rainer Schröder, 67, mit den Worten von Joseph Ratzinger, etliche Jahre „nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn“. Als „Hobby­winzer“ war er für 3000 Quadrat­meter Hang zuständig, kümmerte sich um  rund 1500 Reben. Doch anders als im Bibel­gleichnis tauchte eines Tages der Zoll auf. Aber das ist lange her.

Rainer Schröder beim Sommercamp Freistatt (c) Karsten Krampitz
Rainer Schröder beim Sommer­camp Freistatt © Karsten Krampitz

Als Mitglied der Bewoh­ner­ver­tre­tung von Haus Segenborn in Waldbröl im Ober­ber­gi­schen Kreis wollte Rainer am Mittwoch beim Sommer­camp Freistatt 2016 einen Vortrag halten über „Wohnungs­lo­sig­keit im länd­li­chen Raum“.

Schon nach wenigen Minuten entspann sich dabei eine ebenso inter­es­sante wie unter­halt­same Gesprächs­runde. Eine Erfahrung haben viele gemacht:

Dass man in dörf­li­chen Gegenden nur schwer und während der Schul­fe­rien gar nicht wegkommt. Der Öffent­liche Nahver­kehr kommt in dieser Zeit beinahe zum Erliegen. Kein Bus nirgends, und man will zum Amt oder zum Arzt. Hinzu kommt das verstärkte Gefühl der Margi­na­li­sie­rung und des Alleinseins.

In der Regel ziehen nur die Wohl­ha­benden aufs Land, die Armut flieht in die Stadt.

Stadtluft macht frei.