Am Freitag, den 23.09.2016 um 18:00 Uhr begann das für uns letzte Open Air Festival der Saison, das Burnout Festival in Nienburg. Zum 24. Mal fand das Event parallel zum Altstadtfest in Nienburg statt, und auch dieses Jahr konnte man wieder mit einem beeindruckenden Line-Up aufwarten. Wie immer kostete auch dieses Jahr nur der Trinkbecher etwas, das Festival selber war und ist umsonst. Organisiert wird das Ganze von der Rockinitiative Nienburg und vielen Partnern und Sponsoren. Zum Abschluss der Saison noch einmal ein echtes Highlight.
Den Opener machten Iron & Stone aus Hildesheim. Die Band macht nach eigenen Angaben keinen Bullshit, sondern „heavy f**ckin music“ eine Mischung aus Stoner Rock und Doom Metal (da geht es schon wieder los mit diesen elenden Metalkategorien – für Laien: Googelt es halt). Laut, schnell, was man eben als Opener so braucht.
Dies wird ein sehr langer Artikel, also schreib ich keine Musikkritiken. Ich fand sie auf jeden Fall erfrischend und einen guten Einstieg in den weiteren Abend.
Als zweite Band des Freitags standen Controversial, eine regionale Death Metal Band, auf dem Programm. Ich erhebe hier wieder einmal meine Generationenkonfliktskarte und enthalte mich jeglichen Kommentars. Die Interaktion mit dem Publikum, das für ein kleines Luftgitarrensolo auf die Bühne gebeten wurde, fand ich allerdings ausgesprochen lustig.
Apropos Publikum. Davon war am Anfang noch nicht so viel zu sehen, mit dem Verlauf des Abends fanden aber immer mehr Gäste ihren Weg auf das Festivalgelände an der Weser.
Als nächstes betraten alte Bekannte die Bühne. Friday Flashback kennen unsere Leser schon von anderen Berichten und auch dieses Mal wurden die Nienburger ihrem Ruf als eine der unterhaltsamsten Bands der Region wieder gerecht.
Sänger Jan A. verstand es auch dieses Mal wieder, das inzwischen angewachsene Publikum mitzureißen und so langsam kam echte Festivalstimmung auf.
Zu bemerken ist auch Gitarrist Mirko (o. l.), der mit Friday Flashback, die auch noch auf dem Altstadtfest auftraten und als Bassist bei JADED, die auch auf beiden Veranstaltungen spielten, insgesamt vier Auftritte in zwei Tagen bewältigte. Respekt.
Weiter ging es mit Faakmarwin aus Bremen. Mit ihrer Mischung aus Indie Rock bis Pop und Rap eskalieren die Liveshows gerne mal ein wenig, auch wenn es hin und wieder mal ruhig zugehen kann. Tat es hier nicht.
Inzwischen war das Gelände gut gefüllt und die Stimmung war dem wunderbaren Spätsommerabend angemessen. Zufrieden flippte die Menge beim Auftritt der vier Bremer aus. Warum auch nicht?
Ein sehr unterhaltsamer Auftritt, auch für Menschen die Crossover Bands nicht so mögen. Bei fortgeschrittener Dunkelheit konnte hier auch endlich die Lichtanlage zeigen, was sie kann.
Mit sehr kurzen Umbaupausen und immer im Zeitplan ging es mit The Esprits aus Braunschweig weiter. Die Band, die auch als „Grünehosenträgergang“ bekannt ist spielt rotzigen Rock, der sehr tanzbare Elemente aufweist.
Da ist amtlich Bewegung auf der Bühne auch wenn das Bühnenoutfit vielleicht nicht jedermanns Geschmack ist. Ich fand es ok. Und die Menge war amtlich begeistert. Durchaus zu Recht, wie ich meine.
Als Headliner des Freitags kamen pünktlich um 22:15 Uhr Loui Vetton aus Hamburg. Nachdem die Ska-Anleihen, die früher ein fester Bestandteil ihrer Musik waren, inzwischen fast völlig verschwunden sind, bleibt ein Musikstil übrig, der seinesgleichen sucht. Jazzcore? Punklounge? Was weiß denn ich.
Auf jeden Fall ungeheuer mitreißende Musik, die gute Laune verbreitet, in die Beine geht, einem ein Loch ins Ohr brennt und sich insgesamt bei allem bedient was Spaß macht. Abgesehen davon bin ich ja ohnehin ein Freund von Bläsern auf der Bühne.
Ein fantastischer Abschluss des Freitagabends. Wir machten uns auf den Weg zurück nach Freistatt um am nächsten Tag weiter zu berichten. Die Aftershow-Party mit dem DJ-Duo Samt & Seide mussten wir uns aus schlaftechnischen Gründen leider schenken. Soll aber auch noch sehr schön gewesen sein.
Verpasst nicht den Bericht vom Samstag. Da ging es auch noch einmal richtig zur Sache.