Heute ist Rosenmontag und damit Zeit für unseren einzigen Karnevalsartikel. So ganz ignorieren kann man das Thema ja nicht, darum (und weil es Spaß macht) fuhren wir nun schon im dritten Jahr zu einem der größten Umzüge der Region, nach Damme.
Am 4. Februar war es wieder soweit, in Damme begann der Straßenkarneval der fünften Jahreszeit mit der nun schon 404. Session. Traditionell eine Woche vor den eigentlichen Umzügen in den Hochburgen Deutschlands ist Damme der Vorreiter in Sachen Karneval und wieder einmal hieß es: „Damme außer Rand und Band“.
Aber warum ist das eigentlich so? Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird in Damme der Rosenmontag eine Woche früher gefeiert. Nachdem der damalige Bischof von Münster zu Rosenmontag ein 40-stündiges Gebet verordnet hatte, um unsittliches Treiben zu verhindern, zogen die Narren einfach eine Woche früher los. Das zeigten sie auch dieses Jahr mit Norddeutschlands größten Karnevalsumzug unter dem Motto: „Oft kopiert, doch unerreicht" . Mehrere tausend Menschen feierten an mehreren Tagen mit bunten Kostümen und schrillen Outfits. Klassisch wie jedes Jahr bekam die Politik wieder einmal ihr Fett weg. Vor allem das Thema Koalitionsverhandlungen der deutschen Parteien war ein beliebtes Motiv für die bunt geschmückten Wagen.
Allein am Sonntag kamen ca. 15.000 Menschen um den Karneval in Damme und den diesjährigen Prinzen Thomas den Ersten zu feiern. Bei gerade einmal 16.000 Einwohnern ist das eine beachtliche Menge. Sodass dieser Umzug nicht umsonst der größte Norddeutschlands ist. Ein weiteres außergewöhnliches Highlight für diese einzigartige Veranstaltung ist, dass es an zwei aufeinander folgenden Tagen immer um 12:33 Uhr einen Umzug durch die Stadt gibt, und jedesmal werden mehrere Hundert Kilo Bonbons unter das Volk gebracht.
Circa 9.000 Teilnehmende an den Umzügen und ca. 240 geschmückte Wagen zogen durch die Stadt und das wichtigste: Es blieb wieder einmal friedlich – die Polizei meldete keine größeren Vorkommnisse.
Das alles zusammen machte den Dammer Carneval wieder zu einem sehr schönen Erlebnis. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern und Helfern für ihre teils monatelange Arbeit an ihren Wagen und wir freuen uns darauf, auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.