Ruhige Nummern Vol.9 im JoZZ Sulingen - 03.02.2018 - Franziska Günther

Ruhige Nummern Vol. 9 im JoZZ Sulingen

Am 3. Februar lud das JoZZ Sulingen zum 9. Mal zu den „Ruhigen Nummern“, wie immer mit großem Erfolg. Das Café war bis zum letzten Platz besetzt und das Publikum lauschte sowohl andächtig wie begeis­tert, je nachdem, was gerade ange­bracht war.

Goldi­locks and the Nightingale

Das Bremer Duo Goldi­locks and the Night­in­gale aus Bremen begann den Abend mit einem Vortrag der dem Titel der Veran­stal­tungs­reihe alle Ehre machte. Ohne Pathos vorge­tra­gene Folks­tücke mit ruhigen und klaren Stimmen gesungen. Dazu ruhig aber virtuos gespielte Gitarren mit einem kleinen aber sehr sympa­thi­schen Glocken­spiel-Inter­mezzo. Der Titel „Before you go“ entwi­ckelte dabei durchaus Ohrwurm­cha­rakter. Ihre selbst geschrie­benen Stücke versehen Melanie und Karsten gerne mit einer Prise Flower Power, die Songs klingen dadurch nost­al­gisch und modern zugleich.

Wood and Valley

Hinter Wood and Valley, ein Name der nicht zwingend einen Solo­künstler vermuten lässt, verbirgt sich Lukas aus Osnabrück, der inzwi­schen in Hildes­heim ein Zuhause gefunden hat. Im harten aber unter­halt­samen Kontrast bewies er, dass auch die „Ruhigen Nummern“ durchaus rockig und schnell daher­kommen können. Seine früheren Ferien in England und Schweden, wo er sehr gerne die Natur genoss, brachten ihn inmitten von Wäldern und Tälern auf den sehr origi­nellen Namen. Zu seinem Programm gehörte auch sein Talent als Enter­tainer zu beweisen, als er in den Lied­pausen sehr humorvoll mit dem Publikum flirtete.

Franziska Günther

Der Headliner des Abends, wenn man von so etwas sprechen kann, war Franziska Günther aus Berlin, die nicht nur die weiteste Anreise, sondern wohl auch die größte Bühnen­er­fah­rung des Abends aufwies. Die Haupt­städ­terin hat seit über zwei Jahren an die 200 Auftritte pro Jahr, sowohl in Deutsch­land als auch in Dänemark.  Sowohl ihre Musik, als auch die souve­ränen und dabei leicht und locker vorge­tra­genen, fast schon come­dy­haften Zwischen­texte zeugen von großem Bühnen­po­ten­tial. Von islän­di­schen Alba­trossen bis zur Groß­mutteruhr, spie­le­risch zwischen deutschen und engli­schen Texten wechselnd, vari­ie­rend zwischen Reiselust und Heimweh, nimmt sie ihr Publikum mit viel Humor mit in ihre Welt.

Ihre Liebe zu Island verdankt sie ihrem lang­jäh­rigen Freund Siggi Björns. Die Liebe zu Raben, die auf der Insel als Symbol für Charma gelten, verar­bei­tete sie im Song „Raven On Your Roof“. Fran­ziskas Eindrücke aus dem Urlaub an der Müritz spie­gelten sich in witziger Form im Lied "Klopapier aus Gold".

Insgesamt wieder mal ein schöner Abend voller hand­ge­machter Musik. Unplugged und ohne große Attitüden, selbst­ge­schrieben und selbst­ge­spielt. Zur offenen Bühne konnten wir aus zeit­li­chen Gründen leider nicht mehr bleiben. Viel­leicht beim nächsten Mal wieder. Unser Dank gilt, wie immer, den zahl­rei­chen ehren­amt­li­chen Helfern, sowie Raspe vom JoZZ, die diese Abende immer erst möglich machen.