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Natio­naler Akti­ons­plan gegen Wohnungslosigkeit

BAG W: Sofor­tiges Handeln ist gefordert!

Die BAG Wohnungs­lo­sen­hilfe (BAG W *) verfolgt seit seiner Gründung den Natio­nalen Akti­ons­plan gegen Wohnungs­lo­sig­keit des Bundes­mi­nis­te­riums für Wohnen, Stadt­ent­wick­lung und Bauwesen (BMWSB).

(Download der aktuellen Version des Natio­nalen Akti­ons­plans als PDF-Datei)

Die Bundes­re­gie­rung möchte damit ihr Ziel einer „Über­win­dung der Obdach- und Wohnungs­lo­sig­keit in Deutsch­land bis 2030“ erreichen.

Die BAG Wohnungs­lo­sen­hilfe verfolgt dieses Vorhaben und mahnt dabei einige wichtige Punkte an, die wir hier in ihrer aktuellen Pres­se­mit­tei­lung zitieren möchten:


P R E S S E M E L D U N G

Natio­naler Akti­ons­plan gegen Wohnungs­lo­sig­keit liegt vor:
Sofor­tiges Handeln ist gefordert!

Berlin, 24. April 2024

Mit dem Natio­nalen Akti­ons­plan gegen Wohnungs­lo­sig­keit (PDF-Datei) liegt erstmals auf Bundes­ebene ein Leitbild vor, um die Obdach- und Wohnungs­lo­sig­keit bis zum Jahr 2030 zu über­winden.
Das begrüßen die Bundes­ar­beits­ge­mein­schaft der Freien Wohl­fahrts­pflege (BAGFW), die Bundes­ar­beits­ge­mein­schaft Wohnungs­lo­sen­hilfe (BAG W) und der Deutsche Städtetag.

Ein Leitbild alleine wird aller­dings nicht genügen, um das ambi­tio­nierte Ziel Realität werden zu lassen.

Es braucht auch poli­ti­sche Hand­lungs­spiel­räume und finan­zi­elle Ressourcen sowie eine Auswei­tung des Mieter:innenschutzes.

Denn aktuell sind laut der neuesten Hoch­rech­nung der BAG W über 600.000 Menschen in Deutsch­land wohnungslos, etwa 50.000 von ihnen leben ohne Unter­kunft auf der Straße.

Und dass, obwohl es eine Vielzahl an Unter­stüt­zungs­an­ge­boten von Städten, Gemeinden und Verbänden gibt sowie zahl­reiche ehren­amt­liche Helfer:innen.

Die Zahlen verdeut­li­chen, dass es große gemein­same Kraft­an­stren­gungen braucht, wenn man die Obdach- und Wohnungs­lo­sig­keit bis 2030 beenden möchte. Aus den Leit­li­nien des Natio­nalen Akti­ons­planes (PDF-Datei) müssen deshalb schnell konkrete und ziel­ge­rich­tete Maßnahmen werden.

Notwendig ist eine ressort­über­grei­fende und über alle staat­li­chen Ebenen hinweg abge­stimmte Vorge­hens­weise und neue gesetz­liche Rege­lungen genauso wie konkrete Förderinstrumente.

Es geht darum, wohnungs­lose Menschen mit Wohnraum zu versorgen und von Wohnungs­lo­sig­keit bedrohte Menschen effektiv vor dem Verlust ihrer Wohnung zu schützen.

Michael Groß, Präsident der BAGFW:

In einem reichen Land wie Deutsch­land muss es gelingen, jedem Menschen das Wohnen zu ermög­li­chen. Denn Wohnen ist ein Menschen­recht! Mit dem ersten Natio­nalen Akti­ons­plan gegen Wohnungs­lo­sig­keit zeigt die Bundes­re­gie­rung, dass sie bestrebt ist, Wohnungs- und Obdach­lo­sig­keit bis 2030 zu über­winden. Nun gilt es, eine konse­quente und schnelle Umsetzung anzugehen. Als Verbände der Freien Wohl­fahrts­pflege werden wir uns gerne an der Umsetzung betei­ligen und mit unserer Expertise in den weiteren Prozess einbringen.“

Susanne Hahmann, Vorsit­zende der BAG W:

Der Hand­lungs­druck ist enorm ange­sichts der hohen Zahl von wohnungs- und obdach­losen Menschen, den stei­genden Miet­preisen, dem Rückgang der Sozi­al­woh­nungs­be­stände und der großen Anzahl von Räumungs­klagen. Es braucht jetzt das bezeugte Bekenntnis und die Zusam­men­ar­beit aller föderalen Ebenen und Akteur:innen. Dringend benötigen wir u.a. den Ausbau der Präven­tion, die flächen­de­ckende Einrich­tung nied­rig­schwel­liger Angebote und Clea­ring­stellen zur Verbes­se­rung der gesund­heit­li­chen Versor­gung sowie Mittel für den Wohnungsbau und kommu­nalen Ankauf von Sozialwohnungen.“

Helmut Dedy, Haupt­ge­schäfts­führer des Deutschen Städtetages:

Es ist unser gemein­sames Ziel, Wohnungs- und Obdach­lo­sig­keit bis 2030 zu über­winden. Die
Städte bringen schon jetzt viele obdach­lose Menschen unter. Das wich­tigste Mittel gegen Wohnungs­lo­sig­keit ist und bleibt ein ausrei­chendes Angebot an bezahl­barem Wohnraum. Hier braucht es mehr Unter­stüt­zung von Bund und Ländern. Dazu muss der Bund auch die im Koali­ti­ons­ver­trag geplanten Vorhaben in den Bereichen des Miet‑, Boden- und Baupla­nungs­rechts endlich umsetzen.“


BAGFW: Katrin Goßens, Tel.: 030 24089–0, presse@bag-wohlfahrt.de
BAG W: Berit Pohns, Tel.: 030 2 84 45 37–0, beritpohns@bagw.de
Deutscher Städtetag: Timm Steinborn, Tel.: 030 37711–0, presse@staedtetag.de


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*)
BAG W = Bundes­ar­beits­ge­mein­schaft Wohnungs­lo­sen­hilfe

Anmerkung unserer Redaktion

Wir unter­stützen diese Erin­ne­rung der BAG Wohnungs­lo­sen­hilfe an unsere Bundes­re­gie­rung und das Bundes­mi­nis­te­rium für Wohnen, Stadt­ent­wick­lung und Bauwesen in vollem Umfang.

Ergänzend möchten wir dazu auch noch das immer noch nicht umge­setzte Grund­recht eines jedes Menschen auf eine ange­mes­sene und bezahl­bare Wohnung einfordern.

Dazu sind unserer Meinung nach noch umfang­reiche Maßnahmen nötig, die insbe­son­dere die sich aktuell auswei­tende Wohnungsnot mitsamt dem – besonders in Groß­städten zu beob­ach­tenden – Mieten­wahn­sinn wirksam bekämpfen sollten.

In diesem Bereich sehen wir immer noch ein viel zu geringes Problem­be­wusst­sein bei viel zu vielen Politikern.

Hier möchten wir auch noch auf die Posi­ti­ons­pa­piere der Selbst­ver­tre­tung wohnungs­loser Menschen e. V.  hinweisen, insbe­son­dere das Posi­ti­ons­pa­pier Recht auf Wohnung.


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BAG W ‑Natio­naler Akti­ons­plan Wohnungs­lo­sig­keit – Pres­se­mit­tei­lung 2024-04