Wohnungslosentreffen Freistatt 2018 -Samstag, 28. Juli - Plenun zur Presseerklärung (1170 x 296 px)

Wohnungs­lo­sen­treffen Freistatt 2018
Samstag, 28. Juli (der 7. Tag)

Ergeb­nis­pro­to­koll der Selbst­ver­tre­tung beim letzten Plenum

Am Samstag befand sich das Wohnungs­lo­sen­treffen 2018 auf der Ziel­ge­raden. Beim letzten gemein­samen Plenum wurde noch vor dem Offenen Medi­en­ge­spräch unter­ein­ander die Resultate der Woche zu einer Erklärung zusammengefasst.

Die von allen Mitglie­dern verab­schie­dete Erklärung hat folgenden Wortlaut

Erklärung der Selbst­ver­tre­tung vereinter wohnungs­loser Menschen
– zum aktuellen Stand und zur weiteren Arbeit

Auf den Wohnungs­lo­sen­treffen 2016, 2017 und 2018 sind wir zusam­men­ge­kommen und haben uns verab­redet, eine Selbst­ver­tre­tung vereinter wohnungs­loser und ehemals wohnungs­loser Menschen zu gründen. Das Armuts­netz­werk e.V. und das euro­päi­sche Netzwerk HOPE (HOmeless in euroPE) waren und sind wichtige Partner auf diesem Weg und werden es weiter sein.

Wir sind die Plattform der Selbst­ver­tre­tung wohnungs­loser und ehemals wohnungs­loser Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben. Wir enga­gieren uns für eine bessere Welt, die Über­win­dung von Armut, Ausgren­zung, Miss­brauch, Entrech­tung und Wohnungs­lo­sig­keit sowie für die Verbes­se­rung konkreter Lebenssituationen:

Alles verändert sich, wenn wir es verändern!

Gemeinsam wollen wir die Mecha­nismen der Ausgren­zung, Entmün­di­gung und Selbst­ent­mün­di­gung überwinden.

Wir sind unter­schied­lich und viel­fältig. Wir sind Gruppen, Vereine, Einzel­per­sonen, Projekte, Initia­tiven, Unter­stüt­zende und Gleich­ge­sinnte. Wir vernetzen uns und arbeiten auf Basis selbst­be­stimmter Regeln zusammen.

Nach Ablauf der Förderung durch Aktion Mensch und des Diako­ni­schen Werkes in Nieder­sachsen ist es unser Wille, den einge­schla­genen Weg fortzusetzen.

Hierzu braucht es mindestens

• eine ständige Koordinierungsstelle,
• halb­jähr­liche Koor­di­nie­rungs­treffen und
• jährliche bundes­weite Wohnungs­lo­sen­treffen mit euro­päi­scher Betei­li­gung als Foren und zur Vollversammlung.

Darüber hinaus ist unver­zichtbar, Akti­vi­täten zur Vernet­zung, zur Fort­bil­dung und zur Betei­li­gung an Tagungen und Veran­stal­tungen durch­führen zu können.

Wir wollen uns an vielen Orten im deutsch­spra­chigen und auch im euro­päi­schen Raum treffen. Wir wollen neue Menschen in verschie­denen Regionen anspre­chen und einbe­ziehen und neue, regionale und thema­ti­sche Gruppen bilden und auf diese Weise eine poli­ti­sche und soziale Schlag­kraft entwickeln.

Über Armut und Wohnungs­lo­sig­keit muss anders disku­tiert werden: Unbedingt auf Augenhöhe, mit uns und nicht über uns!
Wir begegnen einander in Akzeptanz und Würde. Dadurch finden wir zu unserer Kraft. Dadurch entsteht erfah­rungs­gemäß eine persön­liche und gemein­same Weiterentwicklung.

Wir entdecken unsere eigene Kraft und unsere Fähig­keiten. Wir trauen uns zu, so zu sein, wie wir sind, unsere Stärken und Schwächen zu erkennen und uns nicht mehr zu verstecken.

Bei unseren Treffen können wir uns selbst finden, Kontakte entwi­ckeln und gemeinsam lernen. Dadurch erweitert und verbreitet sich unser Netzwerk und neue, oft über­ra­schende Part­ner­schaften entstehen.

Um diese von uns gewollte Arbeits­form umzu­setzen, sehen wir die Gesell­schaft und insbe­son­dere die Öffent­liche Hand in der Verant­wor­tung, uns Finanzen, Mittel, Struk­turen und Ressourcen zu über­tragen, damit wir eine lang­fris­tige Sicher­heit haben.

Auf der Basis der Zusam­men­ar­beit mit der Aktion Mensch, der Stiftung Bethel, dem Diako­ni­schen Werk in Nieder­sachsen und vielen weiteren Partnern haben wir unsere Ziele entwi­ckeln können.

Herzog­säg­mühle, eine Einrich­tung der Diakonie in Ober­bayern, bietet uns anläss­lich ihres 125jährigen Bestehens an, Gastgeber des kommenden Wohnungs­lo­sen­treffens 2019 zu sein. Das ist ein wichtiger nächster Schritt.

Wir haben den ausdrück­li­chen Wunsch, dass unsere bishe­rigen und weitere und neue Partner, insbe­son­dere das Armuts­netz­werk e.V. und das euro­päi­sche Netzwerk HOPE (HOmeless in EuroPE) sowie als stra­te­gi­sche Partner die Stiftung Bethel und Herzogsägmühle

• uns weiter aktiv an unserer Seite stehen
• und in unserem Namen und Auftrag die notwen­dige orga­ni­sa­to­ri­sche, perso­nelle und finan­zi­elle Unter­stüt­zung bereit­stellen werden.