Am Samstag, 12. März 2016, hatte die Gemeinde Freistatt zur Bürgerversammlung eingeladen, durch einen Aushang im Informationskasten neben der Bank vor dem Verwaltungsgebäude.
Zuerst berichtete der erste Bürgermeister Gero Enders über die Aktivitäten der Gemeinde Freistatt im letzten Jahr. Er konnte dabei auf ein durchweg positives Ergebnis zurückblicken, auch weil es dem Gemeinderat wieder gelungen ist, das Jahr 2015 erneut ohne Schulden abzuschließen.
Ein weiteres Thema waren dann die anstehenden Gemeindewahlen am 11. September 2016.
Seit der letzten Wahl hat Freistatt seinen Status als "etwas größeres Dorf" verloren. Laut aktuellster Statistik liegt die Einwohnerzahl Freistatts bei etwa 550 Seelen. Daher wird der künftige Gemeinderat nur noch aus 9 Personen bestehen (bisher waren es 11 Sitze). Etwa im Mai wird es noch eine Versammlung zur Wahl geben, von der wir dann auch in der Freistätter Online Zeitung berichten werden.
Ein etwas unangenehmeres Thema waren dann die anstehenden Straßenbaumaßnahmen in Freistatt. Nach einer Bürgererkundung des Ortes im letzten Jahr läuft ein Planungsverfahren, in welcher Reihenfolge "bedürftige" Straßen renoviert werden müssen. Bei Straßen mit größeren Schäden wird voraussichtlich die gesamte Fahrbahn mit Seitenstreifen erneuert, wodurch auf die Anlieger eine anteilige finanzielle Beteiligung an den Kosten zukommt.
Ergänzend teilte uns Gero Enders dazu noch mit: „In welcher Höhe die Anliegerbeiträge ausfallen kann frühestens beantwortet werden wenn klar ist wie die Straße einmal aussehen soll. Das heißt soll es eine Pflasterung werden und wenn ja in welcher Form und Farbe oder soll es eine Asphaltschicht sein.“ Es sind also noch viele Fragen zu diesem Projekt zu klären.
Bei Straßen mit geringeren Schäden wird nur eine Reparatur der schadhaften Stellen erfolgen, diese Kosten sind dann allein von der Gemeinde zu zahlen.
Zuletzt wurde dann noch die Verlosung der gefällten Bäume durchgeführt (die aufgrund der Fürsorgepflicht der Gemeinde für gefahrlos passierbare Wege weichen mussten und später durch Neupflanzungen ersetzt werden sollen).
Dazu teilte Gero Enders noch eine Änderung beim Osterfeuer mit: Aus organisatorischen und praktischen Gründen wird es dieses Jahr nur ein kleineres Osterfeuer – voraussichtlich im Sinnesgarten – geben. Gründe gegen ein großes Feuer sind: die lange Nachwache der Feuerwehr, Probleme mit der umweltgerechten Entsorgung der anfallenden Asche und die auch dieses Jahr extrem feuchte Bäckerwiese.
Zuletzt gab es noch von Georg Esenwein (als einem von 4 geschäftsführenden Vorständen) eine Kurze Vorstellung vom „Aktionsbündnis Eisenbahn Bassum – Bünde e.V.“ (AEBB), das eine Wiederbelebung der Bahnstrecken rund um das Sulinger Kreuz anstrebt.
Sehen Sie die Eisenbahnstrecke zwischen Sulingen und Bassum an, oder auch die Strecke zwischen Sulingen und Nienburg. An mehreren Stellen ist sie unterbrochen, weil kurz vor Bassum eine Brücke fehlt oder auch eine Straße über die Schienen gebaut wurde oder auch eine Halle quer über den Schienen steht.
Und überall wächst zwischen den Schienen eine üppige Baum- und Kraut-Landschaft. „Und das wollt Ihr ändern?“, mag mancher einwenden. Ja, das möchten wir, das geht jedoch nicht sofort und nicht gleich, – wir möchten in sehr kleinen Schritten arbeiten und darauf hinweisen, dass nicht alles verloren ist, sondern dass da eine Verkehrsachse vor sich hinschlummert, für die es sich lohnt, dass sie wieder in Betrieb genommen und ausgebaut wird.
Durch die in den letzten Jahren durchgeführten Sonderfahrten brachten wir vom AEBB und vom VCD die Bahnstrecke in der Region wieder in Erinnerung. Es macht uns zuversichtlich, dass unser Anliegen bei vielen Menschen in der Region und darüber hinaus auf große Resonanz stößt und haben einen stetigen Zugang von Mitgliedern.
Und wir vom AEBB wollen zunächst erst mal Eines: Festhalten und sichern. Mitunter wird unser Engagement für die Bahnstrecke auch in Frage gestellt.
Klar, ein Ausbau kostet sehr viel Geld. Doch wenn wir Straßenausbaukosten gegen Schienenerneuerung und Ausbau von Eisenbahnstrecken aufrechnen, sieht das ganz anders aus.
Das Aktionsbündnis ist überzeugt, dass in den Bahnlinien des Sulinger Kreuzes noch ein sehr großes Potential für eine gute Entwicklung der Region schlummert.
Seine Ausführungen fanden im Publikum durchgehend positive Resonanz. Und wir begrüßen sowieso jede Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in und um Freistatt.
Als abschließende Belohnung gab es zum Ausklang für alle Besucher der Versammlung einen sehr, sehr leckeren Eintopf mit Gemüse und Geschnetzeltem mit einer delikaten Curry-Note. Dabei freuten sich Gero Enders und Freistatts zweiter Bürgermeister Frank Kruse im Gespräch mit unserer Redaktion über die zahlreichen Besucher und auch über unsere Teilnahme. Sie würden in Zukunft gerne noch mehr Bewohner/Innen begrüßen — als bedeutende Gruppe aller Bürger*innenn Freistatts.
Wir werden rechtzeitig neue Termine von Bürgerversammlungen veröffentlichen und auch weiter darüber in der Freistätter Online Zeitung berichten.