Es war Donnerstag, der 12. September 2019. An diesem Tag wird in Freistatt der Sinnesgarten 10 Jahre alt. Feierstimmung? Davon war keine Spur. Den offiziellen Festakt gab es erst ein knappes Vierteljahr später am Nikolaustag. Ob das klug war? Ursprünglich hatte man ja vor, das Jubiläum auch im Sinnesgarten auszurichten. Am 12.09. wäre das ja auch kein Problem gewesen, denn es war ein regenfreier Tag. Drei Monate später das genaue Gegenteil, Knecht Ruprecht ließ es aus einem bedeckten Grau in Grau ordentlich tröpfeln. Also trafen sich die Gratulanten im Haus Wegwende, direkt am Rande des Sinnesgarten.
In den letzten Monaten war viel passiert im Seminarhaus Wegwende am Sinnesgarten Freistatt:
Dank Förderung durch EU-Mittel konnten einerseits einige Bereiche saniert und das Angebot für Seminare um moderne Medien ergänzt werden. Andererseits ist hier in Zusammenarbeit mit dem Jobcenters Sulingen ein Teilbereich des neuen Freistätters AktivCenter entstanden, dass künftig von Rona Schlagelambers geleitet wird. Hier werden künftig weitere verschiedene Beschäftigungs- und Qualifizierungs-Maßnahmen für die Bewohner der Wohnungslosenhilfe Freistatt angeboten.
Auch ein neues Tonstudio ist im Entstehen, das künftig für Bürgerradio-Beiträge und das Erstellen von Videospots genutzt werden kann.
Zur Feier waren alle Bethel-im-Norden-Mitarbeitende eingeladen, und die zahlreiche Gäste sorgten für einen vollen Seminarraum. Nach dem offiziellen Sektempfang gab es Grußworte von Bereichsleiter Frank Kruse, Bethel-im-Norden-Geschäftsführer Claus Freye, Samtgemeindebürgermeister Heinrich Kammacher und Bürgermeister Gero Enders zum runden Jubiläum. Alle Freistätter könnten stolz sein auf die Entwicklungen sowohl im Sinnesgarten als auch im Haus Wegwende.
Während der letzten 10 Jahren sind so der Planetenweg, ein Trimm-dich-Pfad und eine Fahrrad-Draisinenbahn entstanden. Weitere Planungen wie z. Bsp. ein Geschichtspfad sollen in naher Zukunft realisiert werden. Der Sinnesgarten ist durch seine Möglichkeiten zum Erholen und Entdecken längst ein Besuchermagnet nicht nur für Freistätter geworden. Gero Enders ist bereits neugierig, wie Park und Haus Wegwende wohl 2034 aussehen werden – also zum dann anstehenden 25-jährigen Jubiläum.
Zugegeben, bis dahin dauert es noch ein wenig! Dafür bekamen die Gäste jetzt die Möglichkeit, die aktuellen Entwicklungen vor Ort zu besichtigen. In Wegwende ging es durch die Werkstatt sowie durch das fast fertige Tonstudio für kommende Radioproduktionen. Trotz des Wetters gehörten Altes Backhaus und Sinnesgarten auch zum Besuchsprogramm. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer leckerer Mittagsbrunch, der von den Jugendlichen der Jugendwerkstatt Weyhe unter der Anleitung von Sternekoch Volker Bassen serviert wurde.
Als Fazit blieb, was einst als großes Jubiläum angekündigt wurde, entpuppte sich als kleines Happening, aber dafür ein gemütliches. Letztendlich bliebe noch die Frage, wer sich bei wem und wofür zu bedanken habe? Sollte man den ursprünglichen Erbauer beglückwünschen? Oder Jenen, die den Sinnesgarten in den vergangenen 10 Jahren zu dem werden haben lassen, was er heute ist?
Ein großes Dankeschön verdiente sich wieder einmal Katrin Dreistein, die Leiterin des Seminarhauses Wegwende mit ihrem Team für die liebevolle Organisation der Feierlichkeiten.