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Frei­stätter Weih­nachts­ka­lender 2019
GWD: Grün-Weiß auf dünnem Eis …

…und damit ist dieses Mal nicht das Wetter gemeint. Wäre auch anhand des zu milden Dezember nicht möglich, außer in einer Eissport­halle. Aber das Klima in der abriss­be­reiten KAMPA-Halle wird von Spiel zu Spiel frostiger. Und das grün-weiße Hand­ball­herz bleibt fast stehen beim Blick auf die Tabelle. Denn auch dort ist die sport­liche Talfahrt mitt­ler­weile sichtbar. Vor, und leider auch nach dem 17. Bundes­li­ga­spieltag findet sich die GWD Minden auf dem dritt­letzten Platz wieder.

 

Dabei hatte ja vom Ursprung alles so passen können, denn der Termin­planer hatte für die ostwest­fä­li­chen Fans ein beson­deres Händchen, als er für die letzten drei Sonntage drei Heim­spiele für die GWD zur besten Kaffee­stunde ansetzte. Der Vorweih­nachts­zeit entspre­chend festlich gestimmt brachen 2.652 Hand­ball­be­geis­terte Richtung Hahler Weg auf, um den dritten Advents­sonntag in bester Gesell­schaft zu verbringen.

Aller­dings war von Besinn­lich­keit vor dem Spiel wenig zu spüren. Zwei Punkte sollten her – nein, sie mussten her. Denn von den insgesamt vier verblie­benen Partien im Jahr 2019 schien die Aufgabe gegen den HC Erlangen die mach­barste zu sein. Die übrigen Begeg­nungen gegen den Bergi­schen HC und gegen Hannover-Burgdorf klingen da schon eher als größere Hürde. Vom einzigen Auswärts­spiel in Flensburg am zweiten Weih­nachts­fei­ertag mal ganz zu schweigen.

Von der Ergeb­nis­front, liebe Dankersen-Fans, gibt es leider nichts Neues. Wieder ging der Gegner strahlend vom Platz, und wieder war der Ablauf mit denen der Spiele zuvor fast identisch. Der HC siegte am Ende verdient mit 29:26. Grün-Weiß hat das Spiel eigent­lich im Griff, doch mitt­ler­weile gibt es regel­mäßig 10 bis 15 Minuten pro Partie, in der die Ostwest­falen die Kontrolle verlieren. In dieser Phase klappt bei Minden so gut wie nichts, oder ist es wirklich nur Pech? Aber es ist der Teil des Spiels, in dem die gegne­ri­sche Mann­schaft spiel­ent­schei­dend zuschlägt.

Gegen Erlangen wurde es auf ernüch­ternde Weise deutlich. GWD kontrol­liert das Spiel sowie die Männer aus Mittel­franken. Diesen wiederum genügen wenige Augen­blicke, um das Spiel so zu drehen, um Ende als verdienter Sieger vom Platz zu gehen. Dabei benö­tigten den Akteuren aus Lothar Matthäus´Geburtsstadt noch nicht mal eine über­ra­gende Leistung, um die zwei Punkte für die 450 km lange Heimfahrt einzu­pa­cken. Wenige Minuten vor der Pause lag Minden mit 13:10 in Führung, pünktlich mit dem Halb­zeit­pfiff traf Erlangen zum 13:13-Ausgleich.

Dementspre­chend gelaunt gingen beide Teams in die Kabine. Nach der Pause kam vor allem Erlangen, die jetzt mit breiter Brust antraten, um ihre ersten Bundes­liga-Punkte gegen die GWD überhaupt einzu­fahren, wieder aus der Kabine heraus. Die Haus­herren selbst haben den Faden komplett aus der Hand gegeben. Damit sind die Ostwest­falen seit sieben Spielen sieglos –  seit dem Sieg in Nordhorn reichte es lediglich gegen Balingen zum Remis. Und wie gegen Erlangen gelang es auch in den Partien zuvor gegen Magdeburg, Melsungen, Wetzlar, Rhein-Neckar und Kiel, dem Gegner die Stirn bis auf wenige, aber entschei­dende Minuten zu bieten.

Beim harten Kern des Fan-Clubs Grün-Weiß ging das Wort Abstiegs­kampf um. Ange­sichts des Tabel­len­standes kommt man daran wohl auch nicht vorbei. Aber GWD Minden in Liga Zwei, mit dieser Mann­schaft? Wer sich in den verlo­ren­ge­gan­genen Spielen an die jeweils übrigen 45 Minuten jeder Partie erinnert, kann sich das nicht vorstellen. Erst recht nicht in der neuen Multi­funk­ti­ons­arena. Diese soll relativ zügig erbaut werden, so der Mindener Kreistag nach dem Beschluß von gestern. Viel­leicht moti­vieren diese Nach­richten, dass die Aussichten auf baldige Heim­spiele wieder steigen. Antwort folgt, schon am kommenden Sonntag gegen den Berg­si­chen HC.


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