Am 27. Februar lud das JoZZ Sulingen zur „Night of the Prog Legends“ und einige davon kamen tatsächlich. Zuerst aber eine Entschuldigung für den auch für unsere Verhältnisse stark verspäteten Beitrag. Leider habe ich mir auf dem Rückweg vom Konzert bei einem kleineren Fahrradunfall die rechte Hand gebrochen und fiel daher als Autor erstmal aus. Inzwischen geht es zumindest mit Links wieder. Doch zurück zum Konzert.
„Bleeding“ kommen aus Stade bei Hamburg und spielen seit 5 Jahren zusammen. Die Einflüsse reichen von Prog Metal bis Thrash und manifestieren sich in intelligenten Songs, die auch eingängige und atmosphärische Elemente aufweisen. Doch bleibt stets die Maxime: Am Anfang war das Riff …
Auch wenn 5 Jahre noch nicht wirklich zum Legendenstatus berechtigen, ist die Band auf dem besten Weg. Der eigenwillige Gesangsstil von Haye Graf, gepaart mit dem Sound der exzellenten Gitarristen Jörg von der Fecht und Marc Nickel, ergibt eine Mischung, die stellenweise Ohrwurmcharakter erreicht. Besonders der Titelsong der aktuellen CD „Behind Transparent Walls“ beeindruckt. Das wieder zahlreich erschienene Publikum im JoZZ wußte es zu würdigen. Auf jeden Fall ein großartiger Einstieg in den Abend. Weiter so!
Den Mittelpart der Legendennacht übernahmen „Ancient Curse“ aus Bremen. Zuerst einmal ist festzustellen, dass diese Band so aussieht, wie ich mir eine Progressive Power Metal Band vorstelle. Und ja, ich fand auch Metallica mit langen Haaren besser! In Anbetracht dessen, dass das erste Demo der Band von 1987 stammt, ein Jahr in dem einige der Zuschauer noch nicht einmal geboren waren, kann man hier getrost von Legenden sprechen. und von der Bühne tönt es, als hätten sie in den knapp 30 Jahren seitdem praktisch ununterbrochen dazugelernt.
2013 fand sich die Band nach 13 Jahren Pause wieder zusammen. Und, um ein passendes Filmzitat zu verwenden: „The Flame Still Burns“, heiß und laut wie immer. Ein beeindruckender Auftritt, der definitiv Lust auf mehr macht. Ich werde auf jeden Fall den Konzertkalender von „Ancient Curse“ im Auge behalten.
„Poverty's No Crime“ wurden 1991 in Twistringen gegründet und wurden schon im Vorfeld des Konzerts als Kultband gehypt. Ich persönlich empfinde das als ein wenig zuviel der Ehre, aber nichtsdestotrotz war das ein sehr anständiges Stück Musik, was die Band ablieferte. Im Netz war zudem zu erfahren, dass „Poverty's No Crime“ am 1. März einen neuen Plattenvertrag bei Metalville, der Heimat von Bands wie z. B. „Astral Doors“ und „Ugly Kid Joe“, unterschrieben haben. Herzlichen Glückwunsch dazu von unserer Seite.
Der Übergang von Prog-Rock zu Prog-Metal ist bei „Poverty's No Crime“ fließend, und auch leisere Töne bekommen hier die Chance gehört zu werden. Auch hier möchte ich gerne nochmal genauer hinhören, bevor ich mich entscheide. Aber auch das ist ja ein Effekt, den intelligent gemachte Musik haben sollte.
Insgesamt ein toller Abend, wie so oft im JoZZ Sulingen. Dank an alle Helfer, die solcherlei Konzerte ja immer erst ermöglichen. Zugegebenermaßen wäre der Abend noch bedeutend besser gewesen, wenn ich es unverletzt wieder nach Freistatt geschafft hätte. Aber irgendwas ist ja immer. An dieser Stelle noch ein Hinweis für unsere Autofahrer: Man kann auch für entgegenkommende Fahrradfahrer abblenden!