Das zehnte Türchen - zweiter Hirte der Weihnachtskrippe in der Zionskirche Bethel

Das zehnte Türchen
(Jahres­rück­blick 2017 – zweiter Teil)

Das zehnte Türchen - Zweiter Hirte der Weihnachtskrippe in der Zionskirche Bethel
Das zehnte Türchen – Zweiter Hirte der Weih­nachts­krippe in der Zions­kirche Bethel

Jahres­rück­blick 2017 – Zweiter Teil

Liebe Lese­rinnen und Leser,

heute gibt es den zweiten Teil vom Jahres­rück­blick auf das noch laufende Jahr 2017. Wir schauen erneut auf Ereig­nisse aus Freistatt und Umland. Und jetzt, wo die kalte Jahres­zeit in Freistatt Einzug gehalten hat, befassen wir uns mit der Früh­lings­zeit. Viel­leicht erwärmen die Erin­ne­rungen an das 2. Quartal ja genauso wie derzeit Schal, Glühwein oder Kamin.

April bis Juni 2017

Es gibt viele gute Gründe, in Freistatt zu leben. Der begin­nende Frühling zählt ganz sicher dazu. Das hilft auch beim eigenen Aufblühen. Es bleibt draußen öfter trocken, und man beginnt wieder mehr zu unternehmen …

In Freistatt erwacht der Frühling 2017
In Freistatt erwacht der Frühling 2017

… zum Beispiel vergnügt man sich auf dem Osna­brü­cker Jahrmarkt. Zwischen Zucker­watte und Schiff­schaukel endet beim Bummel über das Fest­ge­lände der Winter­ur­laub der Jahrmarktaussteller.

Blick über den Osnabrücker Jahrmarkt
Blick über den Osna­brü­cker Jahrmarkt

In Bad Iburg lebt man auch dieses Jahr wie im Mittel­alter. Ritter, Mönche, Taschner und Beutler machen im Kneipp-Erleb­nis­park aus dem Oster­wo­chen­ende ein ganz beson­deres Erlebnis. Auf dem Gelände sieht man, es ging schon mal mit weniger, die Menschen damals mussten es ja. Der passende Ausflug zum Luther-Jahr.

Das Zeltlager im österlichen Bad Iburg
Das Zeltlager im öster­li­chen Bad Iburg

Bewohner und Sozi­al­ar­beiter machen ihren ersten Früh­lings­aus­flug. Gemeinsam mit Wolfgang Bluhm setzt jener beim Trip nach Doer­verden seinen Vornamen in die Tat um. Das Wolfs­center ist in Deutsch­land einzig­artig. Allein die Mischung aus Zoo und Museum mit unter­schied­li­chen Arten an Wölfen versetzt jeden in Staunen. Das ist gut so, denn heulen tun hier andere.

In Doerverden - Gemeinsam mit den Wölfen heulen
In Doer­verden – Gemeinsam mit den Wölfen heulen

Unge­wöhn­liche Klänge der Offbeat und Ska-Band 3 Sekunden Safran. Die eher laute Band zeigt beim Unplugged-Konzert, dass sie es auch mit ruhigeren Tönen kann. Beim Hutkon­zert in Wiechold zog das Publikum symbo­lisch selbigen vor dieser Leistung. Übrigens – der „Hut“ ist in diesem Fall das Kassen­häus­chen. In die bereit­ge­stellte Kopf­be­de­ckung kann der Zuhörer über den Wert der Veran­stal­tung frei entscheiden. Kompli­ment und Respekt zu dieser Entscheidung.

"3 Sekunden Safran" - unplugged statt harter Töne
3 Sekunden Safran spielten unplugged in Wiechold, statt sonst gewohnter harter Töne

Die Bands, die im JoZZ antreten, können aller­dings nicht auf ruhige Töne oder gar Zurück­hal­tung setzen. Beim RELOAD-Contest gilt es wieder einmal, das begehrte Ticket zum Festival Ende August in Sulingen zu ergattern. Aus 140 Bewerbern hatte das Orga­ni­sa­ti­ons­team schon die Qual der Wahl, die 5 Fina­listen auszu­wählen. Diese bieten dann einen bunten Mix aus Alter­na­tive Punk, Nu Metal  und Punkrock – dann wird wieder abge­stimmt. Den großen Auftritt gewinnt schließ­lich Of Colours aus Frankfurt.

Am 1. Mai in Hannover – die enga­gierte Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ erinnert bei der Mai-Kund­ge­bung zum Tag der Arbeit daran, dass die, die schon lange ohne Job sind, sozial benach­tei­ligt sind. Eine Menschen­kette aller Mitglieder und Teil­nehmer auf dem Festplatz vor dem Rathaus wird gebildet. Sie alle tragen für die Forderung nach wirk­li­cher sozialer Teilhabe ein T‑Shirt mit der Aufschrift „560“ – der Hartz-IV-Regelsatz von derzeit 409,- Euro im Monat soll genau auf diesen Betrag steigen.

"Gnadenlos Gerecht" fordern Hartz-IV-Aufstockung
"Gnadenlos Gerecht" fordern Hartz-IV-Aufstockung

Nein, keine Sorge, es ist nichts passiert, es ist nur ein Training. Aber wie soll sich die Frei­stätter Frei­wil­lige Feuerwehr auch anders vorbe­reiten, um für die Kreis- und Gemei­de­meis­ter­schaften in Wehrbleck eine Chance zu haben? Natürlich, man übt – auch für den Ernstfall. Der wird im Wettkampf simuliert und bewertet. Brennen müssen da nur die Einsatz­kräfte – vor Ehrgeiz.

Training und Übung für den Ernstfall
Training und Übung für den Ernstfall

Am Ende des Ausflugs müssen sich alle nur noch vor den drohenden Regen­wolken in Sicher­heit bringen. Bis dahin geht der Zoobesuch in Osnabrück der Bewoh­ner­gruppe und Wolfgang Bluhm witte­rungs­be­dingt als gelungen durch. Man geniest Natur und die Früh­lings­sonne zwischen Löwen, Giraffen, Affen und Strei­chelzoo – sowie die Stille.

Zum Beobachten brauchen die Besucher keinen langen Hals
Zum Beob­achten brauchen die Besucher keinen langen Hals

Das genaue Gegenteil bietet Osnabrück kurz danach während der Maiwoche. Ein Besu­cher­re­kord sorgt dafür, das es so gut wie kein Durch­kommen gibt. Wer es schafft, amüsiert sich bei regio­nalen Bands, zwischen Tanz­gruppen oder an den vielen Verpflegungsständen.

Dichtes Gedränge vor Konzertbühnen oder Imbissständen
Dichtes Gedränge vor Konzert­bühnen oder Imbissständen

Sozi­al­ar­beiter und Bewohner besuchen fast regel­mäßig die Hand­ball­spiele der GWD Minden, doch noch nie wurde so gefeiert. Buch­stäb­lich in letzter Sekunde erzielt Dankersen den Sieg­treffer gegen Hannover-Burgdorf, und macht den Klas­sen­er­halt perfekt. Mit Spielern und Fans feierten die Spieler auf der Spiel­fläche kräftig mit. Also mit viel „Zirkus“ und „Euphorie“ in Minden …

Riesenjubel: die GWD MInden unmittelbar nach dem Klassenerhalt
Riesen­jubel: die GWD MInden unmit­telbar nach dem Klassenerhalt

… und das gibt es kurz danach auch in Wagenfeld. Dort gastiert Charles Knie  mit seinem klas­si­schen Unter­nehmen. Das Programm "Euphorie" passt, und die Artisten zeigen, das auch die Manège Platz bietet für Zirkus im 21. Jahr­hun­dert. Keine Raubtiere oder Elefanten – nein, heut­zu­tage gehören Zebras und Gnus zum Programm. Dazu atem­be­rau­bende Artistik bei passender Musik – so hat der Zirkus auf jeden Fall Zukunft.

Bitte nicht nachmachen - Kontorsionist auf engstem Raum
Bitte nicht nach­ma­chen – Kontor­sio­nist auf engstem Raum

Das Jahres­fest ist in Freistatt an jedem Vatertag ein Höhepunkt. Anläss­lich des Jubiläums der Stiftung Bethel in Bielefeld ist das 118.  Frei­stätter Jahres­fest eine ganz besondere Veran­stal­tung. Auch aus Bielefeld kamen zu Christi Himmel­fahrt sehr viele Besucher. Man hat dann wie jedes Jahr die Wahl zwischen einem Gottes­dienst unter freien Himmel, musi­ka­li­schen Darbie­tungen – und einem großen Flohmarkt. Besondere Aufmerk­sam­keit genießt  eine Tromm­ler­gruppe der Flücht­lings­hilfe Sulingen, die ein Tipi-Zelt als Bühne nutzt. Neben Diskus­sionen im Haus Wegwende und Führungen im Haus Moorhort kann man sich in Heimstatt etwas beschau­li­cher, aber genauso schön unterhalten.

Musiker und Besucher gemeinsam auf dem Jahresfest Freistatt
Musiker und Besucher gemeinsam auf dem Jahres­fest Freistatt

Wohnungs­lose zeigen Flagge: Unter dem Motto „Keine Gnade auf der Straße“ findet in Berlin eine Wander­aus­stel­lung von Karin Powser während des evan­ge­li­schen Kirchen­tages statt. Mit vor Ort ist auch eine Gruppe aus Freistatt. Der Kirchentag bietet neben vielen Diskus­si­ons­runden mit hoch­ran­gigen Persön­lich­keiten auch die Möglich­keit, Inter­es­sierten die Situation und die damit verbun­denen Probleme näher zu bringen. Am Ende bleibt ein Baustein – ein kleiner Baustein. Und die Hoffnung, dass dieser wachsen kann.

Wohnungslose auf dem evangelischen Kirchentag
Das Projekt Wohnungs­lo­sen­treffen auf dem evan­ge­li­schen Kirchentag

Sport kennt bekannt­lich keine Grenzen, schon gar nicht zwischen arm und reich. Zeit­gleich findet in der Haupt­stadt das Finale des DFB-Pokals statt. Nicht der Geld­beutel und die sozialen Nöte, nein – in diesem Fall verbindet der gemein­same Spaß.

Vor dem DFB-Pokalfinale in Berlin
Vor dem DFB-Pokal­fi­nale in Berlin

Am 30. Mai ist Welt­un­ter­gang“, so heißt es in einem alten Schlager – und so sieht es ausge­rechnet an dem Tag früh morgens in Freistatt auch ein wenig danach aus. Das Hitze­ge­witter kommt, ein Blitz, ein Knall – und schon heult die Sirene. Aber wo ist der Blitz einge­schlagen – und warum heult die Sirene über eine Stunde lang? Die Feuerwehr der Diakonie wird bald fündig – der Einschlagsort war die Sirene – vermut­lich. Es hat zwar ein wenig von Ironie, aber auch von Erleich­te­rung- denn außerdem, das alle im Ort zeitig geweckt worden, ist nichts weiter passiert.

Die Platane wird an Pfingsten zur Zocker­lounge. Bewohner treffen sich zur gepflegten Skatrunde. Sozi­al­ar­bei­terin Almut Härtel hat einge­laden und die dortige Kaffee­runde in ein kleines Casino verwandelt.

Skatturnier an Pfingstsonntag
Skat­tur­nier an Pfingstsonntag

Der Juni ist da – und damit der Festival-Sommer. Das Ziegelei-Open-Air in Twist­ringen ist der Start­schuss, um die warme Jahres­zeit noch mehr einzu­heizen. Das gelingt, das Wetter macht mit. Zwei heftige Festival-Tage, dazu ein Familien-Sonntag mit Spiel­burgen und Shanty-Chören – das Programm kennt keine Grenzen.

Musiker mitten im Publikum
Musiker mitten im Publikum

Es duftet noch nach den letzten Pinsel­stri­chen – aber Nord­wohlde steht bereit. Die neue Mehr­zwecks­port­halle hat drei Jahre Bauzeit hinter sich. Bassums Bürger­meister Christian Posch zeigt sich stolz, und erwähnt, das sich die Stadt an alles gehalten hat. An Bauzeit und Kosten – passiert ja schließ­lich nicht bei jedem Projekt. Von nun an hat die Stadt eine neue sport­liche Zukunft, aber nicht nur, wie der Name Mehrzweck schon verrät.

Zur Eröffnung sprach Bassums Bürgermeister Christian Posch
Zur Eröffnung sprach Bassums Bürger­meister Christian Posch

Die Verant­wort­li­chen präsen­tieren Freistatt. Eine Kommis­sion des Wett­be­werbs „Unser Dorf Hat Zukunft 2017“ ist angereist, und soll bei einem Rundgang durch den Ort überzeugt werden. Das geschieht bei einer Präsen­ta­tion in der Moor­kirche sowie im Haus Moorhort. Darüber hinaus schauen die Damen und Herren auch hinter die Kulissen der Frei­stätter Online Redaktion.

Einzigartig - das Lineal als Geschenk misst genau 31 cm
Einzig­artig – das Lineal als Geschenk misst genau 31 cm

Gibt es im Jenseits eigent­lich Unter­schiede zwischen Arm und Reich? Eigent­lich nein, denn mitnehmen können auch vermö­gende Menschen nichts von ihrem Geld. Vieler­orts bekommen aber verstor­bene Wohnungs­lose an Fried­höfen genauso wenig Würdigung als zu Lebzeiten. Anders in Freistatt – auf dem Friedhof gibt es keine namenlose Gräber. Es hat symbo­li­schen Charakter – die feier­liche Einwei­hung der neuen Kreuze, die die Tisch­lerei extra entworfen hat.

Pastor Herzer und Mitarbeiter vom GaLa-Bau bei der Zeremonie
Pastor Herzer und Mitar­beiter vom GaLa-Bau bei der Zeremonie

Bewohner stehen in der Platane wieder Rede und Antwort, auf Fragen, die die Kirche hat. Unter dem Motto „Kirche wills wissen“ werden Anre­gungen für künftige Akti­vi­täten und Angebote gesammelt. Garniert mit einem Grill­abend, passend zum Wetter – fast. Pünktlich zum nahenden Unwetter ist die Veran­stal­tung beendet.

Gegrilltes als Stärkung während der Befragung
Gegrilltes als Stärkung während der Befragung

Und dann kommt er, der Festakt des Jahres. Bethel feiert 150 Jahre – ein Wochen­ende lang in der Biele­felder Stadt­halle. Mitar­beiter, Frei­wil­lige, Betrof­fene und promi­nente Schirm­herren innerhalb der Stiftung zeigen eindring­lich aber unter­hal­tend, wie viel­fältig die Hilfs­an­ge­bote – aber auch der Bedarf ist. Ein Markt, ein Festakt, ein Gottes­dienst – dazu viele Besucher.

vBS-Vorstandsmitglied Dr.Rainer Norden mit Annette aus Hannover am Messestand
vBS-Vorstands­mit­glied Dr. Rainer Norden mit Annette aus Hannover am Messestand

Das war es für heute. Teil drei folgt im Türchen 16. Allen noch einen schönen zweiten Advent