Da ein Baum dem Wohncontainer von Werner, einem langjährigen Stammgast des JoZZ, während eines Herbststurms ein vorzeitiges Ende bereitete, fanden sich am 13. Januar 4 Bands und ein unerwartet zahlreiches Publikum zu einem Benefiz-Konzert im JoZZ Sulingen ein, um zumindest die größte Not damit ein wenig zu lindern. Alle Bands verzichteten auf ihre Gage und statt eines Eintritts wurde mehrmals auf die aufgestellte Spendenbox verwiesen, die auch eifrig genutzt wurde.
Den Anfang machten Caudawelsh aus Sulingen. Ihre Mischung aus Punk, Rock und lustigem Lärm im Allgemeinen brachte das Publikum schon mal auf Touren. Uns fiel bei der Gelegenheit auf, dass wir die vier Musiker erstaunlich selten gesehen haben, dafür, dass sie ja immerhin Einheimische sind. Da wünschen wir uns doch noch ein paar Konzerte mehr.
Als zweite Band spielten Anlasser aus Borstel. Den sogenannten „Schwerlast-Rock“ der Band mit deutschen Texten durften wir schon im Oktober 2016 genießen und hier ist tatsächlich eine Entwicklung zu erkennen. Insgesamt ist der Sound kraftvoller geworden und auch die Verständlichkeit der Texte, etwas was mir bei deutschen Texten doch durchaus am Herzen liegt, hat sich ebenfalls verbessert. Weiter so!
Die Autopilot Aviators sind auch nicht zum ersten mal im JoZZ. Klarer und griffiger Punk in einer klassischen Dreierbesetzung, die teilweise extra aus Schweden angereist war. Respekt für soviel Einsatz für einen guten Zweck. Das Publikum war inzwischen bester Laune und die Tanzfläche machte ihrem Namen alle Ehre. Die Zusammensetzung der Zuschauer war bei diesem Event besonders generationenübergreifend, von 20 bis 70 war, glaube ich so ziemlich alles vertreten und hatte Spaß. Dabei wurde der Anlass nie aus den Augen verloren. Wir haben nicht mitgezählt, aber wir denken, dass doch zumindest genug zusammengekommen ist, um die ärgste Not zu lindern.
Den Abschluss machten R.Y.O.T. aus Sulingen, eine sechsköpfige Metalcore Band, die wie stählernes Konfetti über die Bühne tobt. Fürs Publikum sowohl ein echter Hingucker, wie auch wirklich was auf die Ohren. Für den Fotografen amtlicher Vollstreß, da wirklich keiner der Akteure auch nur für eine Sekunde still steht und erstaunlicherweise das ruhigste Bandmitglied, ungeachtet des hohen Tempos, der Schlagzeuger ist. Schweisstreibender Auftritt, der aber sehr viel Spaß gemacht hat. Insgesamt ein toller Abend zu einem wirklich sinnvollen Anlass.
Wir wünschen Werner viel Glück und hoffen, dass der Abend ein wenig zur Verbesserung der Situation beitragen konnte. Unser Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern und natürlich Raspe, der unbürokratisch die Räume des JoZZ zur Verfügung stellte um diese Hilfsaktion zu ermöglichen.