Am Samstag, den 28. 04. 2018 wurde in Sulingen wieder einmal zum RELOAD Contest gerufen. Ungefähr 200 Zuschauer unterstützten die fünf aus ganz Deutschland angereisten Bands auf der Bühne des JoZZ Sulingen. Markus und Michael, die im Namen der RELOAD Crew das Publikum begrüßten und das Wahlprozedere erklärten, übergaben zügig an Ralf, der mit gewohnter Energie durch den Abend führte.
Die, ja immer ein wenig schwierige, Aufgabe den Abend zu beginnen fiel „Mother Black Cat“ aus Braunschweig zu. Nach dem gelungenen Auftakt zeigte sich die Alternative Hard Rock Band durchaus erfreut über den frühen Startplatz. „Wir haben jetzt die Ruhe und die Zeit uns die anderen Bands anzuhören.“ sagten sie. „Natürlich sind die 25 Minuten Spielzeit pro Band eher kurz. Wir hätten auch noch eine Stunde länger spielen können.“ das wird sich ja vielleicht an gleicher Stelle noch einmal regeln lassen. Was schon bei der ersten Band klar wurde: Beim diesjährigen Contest wird es nicht so sehr um reines Schwermetall gehen, das Spektrum erweitert sich.
Als zweite Band setzten „Red County Jail“ die Maßstäbe des Abends. Mit einer Mischung aus schnellem Blues, langsamen Metal, Anflügen guten amerikanischen Outlaw Country's und einer gehörigen Menge Spaß am Rock 'n' Roll stürmten die fünf Jungs aus Karweiler in Rheinland-Pfalz die Bühne des JoZZ und eroberten das Publikum für sich. Alle nachfolgenden Bands würden es nach diesem fulminanten Auftritt schwer haben. Wir haben es ja schon im Titel vorweggenommen, es war zu schwer. Alle, die den Auftritt verpasst haben, werden spätestens beim RELOAD Festival 2018 in Sulingen eine zweite Chance erhalten.
„Xplict“ kommen aus Schwäbisch Gmünd und sind definitiv die jüngste Band des Abends. Alle vier sind so um die 20, das merkt man ihnen auf der Bühne aber nur im positiven Sinne an. Sicherlich die musikalisch härteste Band des Abends, und die am wenigsten gesangslastigste. Das trägt ausgesprochen zum Abwechslungsreichtum bei und wir bescheinigen „Xplict“ eine große Zukunft, wenn sie den eingeschlagenen Weg weitergehen.
Über „Red Dead Roadkill“ haben wir ja schon anlässlich ihres Konzerts im Magazinkeller in Bremen berichtet. Da es sich bei den Hamburgern um ehrgeizige Musiker handelt, was ja nichts schlechtes ist, dauerte es ein Weilchen, bis sie mit ihren VIP-Karten glücklich wurden. Inzwischen sind sie es aber. Bei dem dichtgepackten Auftritt, den sie ablieferten, können sie das auch sein. Die zweite Frontfrau des Abends legte in punkto Bühnenpräsenz noch mal einen drauf. Um zu hören, dass dies erst der vierte Auftritt der Band war, braucht man einen veritablen Musikkritiker. So was bin ich ja nicht. Ich fand es toll.
Last, but noch least: „Oversense“ aus Unterfranken. Als letzte Band es Abends aufzutreten, ist ein ähnliches Handicap, wie den Anfang zu machen. „Oversense“ machten das mit einer gehörigen Portion Spielfreude und einer hochwertigen Performance mehr als wett. Zu Recht bekommen sie ebenfalls VIP-Karten fürs RELOAD Festival. „Oversense“ bewegen sich geschickt zwischen Heavy Metal und Power Rock und brachten das Publikum noch einmal richtig zum Ausrasten. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im August.
Lucas, besser bekannt als „Wood & Valley“ von den Ruhigen Nummern im JoZZ, bezeichnete seinen Auftritt selbstironisch als Werbeunterbrechung. Verstecken muss er sich aber nicht, mit großer Stimme und etwas, was ich mal als Akustik-Metal bezeichnen würde überbrückte er die Pause, die das Publikum brauchte um seine Stimmzettel abzugeben.
Ergebnis der Zuschauerwahl
Zwei Stimmen hatte jeder, beide galt es an verschiedene Bands abzugeben. Nach Auszählung lag „Red County Jail“ mit weitem Vorsprung vor „Red Dead Roadkill“ und „Oversense“. Niemand widersprach und der Band selbst kamen beinahe die Tränen. Die beiden anderen fahren mit VIP-Tickets zum excellent besetzten RELOAD Festival 2018 und dürfen sich ohne jedes Lampenfieber Bandgrößen wie „In Flames“, „Kreator“, „Papa Roach“, „Flogging Molly“ und viele mehr zu Gemüte führen. Wir freuen uns auf jeden Fall auf ein Wiedersehen.