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Let's Rock“ – ROCK das DING 2019 – Der Freitag

Liebe Lese­rinnen und Leser, es ist soweit. In wenigen Stunden wird auf dem Flugplatz Nienburg/Holzbalge das fast schon tradi­tio­nelle ROCK DAS DING Open Air 2019 eröffnet. Wie in den vergan­genen Jahren sind wir auch dieses Mal wieder live vor Ort, um euch während des Festivals von der Show zu berichten. Der Erfolg des sommer­li­chen Ereig­nisses direkt vor den Toren Nienburgs gibt dem Veran­stalter Frank Juschkat recht. Nach dem Start­schuss 2016, als damals gerade einmal sieben Bands den späten Nach­mittag versüßten, reisen in diesem Jahr insgesamt 17 Musik­gruppen an, um erstmals ein zwei­tä­giges Spektakel zu veranstalten.

Wir melden uns pünktlich ab 13:00 Uhr hier zurück, wenn der Kreis­feu­er­wehrzug Nienburg mit einer etwas anderen Musik das insgesamt IV. Frei­luft­kon­zert in Balge eröffnet.

Kreis­feu­er­wehr­mu­sikzug Nienburg

Die Spiele sind eröffnet. Punkt 13:00 Uhr betrat Arne Juschkat, Sohn des Iniators von Rock das Ding und Drummer der Rockband Jaded, die Bühne, und begrüßte das noch ein wenig über­schau­bare Publikum. Die, die bereits da waren, kamen bei bester Laune, und mit dem Auftritt wurde sie noch viel besser. Denn auch in Leder­ja­cken läßt sich gut schunkeln. Der Kreis­feu­er­wehrzug aus Nienburg löschte erst mal die ganze Wartezeit weg. Nun, Marsch­musik und volks­tüm­liche Klänge ist viel­leicht nicht das, was der Besucher eines Rock­fes­ti­vals in erster Linie erwartet. Aber warum soll der Heavy-Metal-Freund nicht etwas zu hören bekommen, was er auch prima mitsingen kann. Zumal die vielen Trom­pe­ten­spieler und Posau­nisten das auf so unter­halt­same Art und Weise hinbe­kommen haben. Von leichten Früh­lings­lie­dern bis hin zu Y.MC.A, der Bläser­chor bewieß, dass er viel­seitig ist. ROCK DAS DING 2019 läuft, und die gute Laune ist jetzt noch besser geworden.

 

Meilen­tau­cher

In diesen Tagen gibt es die vier­köp­fige Formation Meilen­tau­cher bereits 12 Jahre. Hendrik Schu­ma­cher & Co. traten bereits als Schüler gemeinsam auf. Von ihrer Heimat Hoya nach Balge sind es gut 12 km und damit kann von einer weiten Reise keine Rede sein – dafür hat die Truppe eine lange musi­ka­li­sche Reise hinter sich. Sie singen in der Sprache, die sie auch sprechen –  und damit werden sie bestens verstanden. Überall in Nord­deutsch­land wird diese leiden­schaft­liche Musik mit gewis­sen­haften Texten gebucht und gefeiert. Aber auch Auftritte im Euro­pa­park Rust gab es bereits. Hier in Balge gelingt es dem Quartett ebenfalls, eine Zuschau­er­schar vor die Bühne zu bekommen, die Wert auf emotio­nale Inhalte legen. Dieser Freitag, dieser erste Festi­valtag hier live in Balge, hat sich schon jetzt absolut gelohnt.

Toe The Line

Toe The Line, das sind eigent­lich Leroy Dohnke (Vocals), Lukas Richter, Phil Jahn (Guitars), Lennart Hapke (Drums) und Wolfgang Boss (Bass). Bei ihrem Gig hier in Balge wurde Gitarrist Lukas Richter, der verlet­zungs­be­dingt zu Hause bleiben musste, von Elias de Lorenzo, Gitarrist der Band Sticky Jam, würdig vertreten. Obwohl sie aus Neustadt am Rüben­berge kommen, hat sich die Band 2013 in Hannover gegründet. Musi­ka­lisch bewegen sie sich zwischen Jimmy Eat World, RHCP und 3 Doors Down. Ihre Texte und Arran­ge­ments, die unter die Haut gehen sind mitt­ler­weile zu ihrem Marken­zei­chen geworden. Die gute Stimmung der Band übertrug sich blitz­schnell auf das feier­freu­dige Publikum. Toe The Line ist uns bereits einige Male positiv aufge­fallen, u.a. im Herbst 2018 bei Rock das Schiff. Es macht große Freude, die Musiker bei ihrer stetigen Weiter­ent­wick­lung und Verbes­se­rung zu erleben. Norma­ler­weise bringen sie oftmals einen Abend so richtig in Schwing, bei ROCK DAS DING 2019 klappte das auch zur Kaffeestunde.

Wesemann Band

Wenn auch hin und wieder mal halb­herzig, aber meistens voll bei der Suche, hat Frank Wesemann seinen musi­ka­li­schen Weg gemeis­tert – und vor allem gefunden. Frank weiß genau, dass man manchmal gehen muss, wenn es man schönsten ist. Es gilt, mitunter auch mal Danke zu sagen. Mit schwung­vollem Rock´n Roll-Sound unterhält er seine Fans seit einigen Jahren. Lieder wie "Das Beste bist du" singen seine Fans umgekehrt als Lobes­hymne an ihn zurück. Das heutige Quartett, zu denen heute unter anderem die JADED-Mitglieder Arne Juschkat und Lukas Schröder, die während ROCK DAS DING 2019 morgen gemeinsam mit Mirko Schnee­gluth einen weiteren großen Auftritt haben. In Stimmung gebracht haben sich die Musiker schon mal bestens.

5th Avenue

Mitt­ler­weile gewinnt die Sonne über Balge immer mehr an Kraft und mit ihr steigt nun das sonnige Gemüt der Rockfans. Etliche feiern nicht nur die zwei Festi­val­tage, sondern auch das Grün­dungs­jub­liäum von 5th Avenue. Die sechs Hamburger spielen seit 1989 profes­sio­nell zusammen. Das ganze betreiben die Hanseaten mit einer solchen Disziplin, dass sie sich bereits verdient auf dem Wacken Open Air feiern lassen konnten. Fast hymnen­haft der Auftakt heute, legte das Sextett um Lead­sänger Oliver Peters richtig schwung­voll los. So wie hier vor und auf der Bühne abgetanzt wurde, merkte man den Fans die Freude über die Rückkehr von 5th Avenue an, denn eigent­lich hatte sich das Hamburger Rock-Sextett  1996 offiziell aufgelöst. Und bei ROCK DAS DING 2019 sorgen sie dafür, dass der bevor­ste­hende Abend Appetit auf mehr macht.

Nachmittagsstimmung (bei 5th-Avenue - 19. Juli 2019)
Nach­mit­tags­stim­mung (bei 5th-Avenue – 19. Juli 2019)

Planting Robots

Nach Kaffee und Kuchen und Tea-Time bricht nun langsam der Abend über Balge und das ROCK DAS DING 2019 herein. Und mit ihm kommen die Planting Robots aus Hamburg auf die Bühne. Die drei Musiker, die laut Aussage ihres Sängers Dirk Hoppe "Electro Organic Prog Pop" präsen­tieren, haben bereits mit Musik­größen wie Gregor Meyle, Klaus Lage, Nina Hagen und Stefanie Heinzmann sowie mit der Band Eloy zusam­men­ge­ar­beitet. Mit den Planting Robots haben die drei Freunde eine Band formiert, in der sie selbst schon immer spielen wollten. Die Musik, mit der sie das Balger Publikum begeis­terten und zum mittanzen brachte, ist eine knis­ternde Mischung aus den guten alten New-Romantic-Zeiten von Ultravox und Midge Ure bis hinein in die Anfangs­zeiten von Coldplay.

Ohren­feindt

Und jetzt, zu vorge­rückter Stunde, heißt es: Alles ausziehen! Mit dem Song "Tanz nackt" fordern die Voll­gas­ro­cker Ohren­feindt zum Seelen­strip­tease auf. Oder hätte bei der Herkunft des Trios, dem Hamburger Stadtteil  St. Pauli, jemand etwas anderes vermutet? Der Song selbst ist so etwas wie ein Synonym für Chris Laut, Andi Rohde sowie Pierre Blesse, so die Namen der Ohren­feindt-Musiker, geworden. Sie stehen für ehrlichen Rock mit ehrlichem Schweiß, unver­blümt – und wenn´s geht – nackt. Es ist jedesmal spannend, was auf, aber auch vor der Bühne passiert. "Hallo, Frau Doktor", mag da viel­leicht der ein oder andere wirklich rufen wollen. Also, Augen und vor allem Ohren auf – beim vorletzten Act des ersten Festi­val­tages bei ROCK DAS DING 2019.

Cholane

Zum Abschluss des Festi­val­tages rockte dann die Hanno­ve­raner Band Cholane unter dem Motto "WARNING!!! Contains loud Music!!! die Festi­val­bühne. Gegründet haben Jürgen Wulfes, Niels Sören­hagen und Daniel Knop die Band Cholane im Dezember 1982.  Die älteren Head­banger werden sich viel­leicht noch an Cholane erinnern, denn das Heavy-Rock-Trio wird vor allem mit der Hanno­ver­schen Rockszene in Verbin­dung gebracht. Die ehemalige Blues-Rock-Kneipe Floh­zirkus und das Rockcafé Booster waren in den 1990er Jahren für Cholane regel­mä­ßige Spiel­stätten und ebenso Treff­punkte für Rockfans, die es gern etwas härter haben wollten. Und das es sich bei den drei gestan­denen Kerlen nicht um eine in die Jahre gekommene Hannover-Freizeit-Mucker-Truppe handelt, stellten sie auf dem ROCK DAS DING unter Beweis. Sie begeis­terten das Publikum mit dem, was sie am besten können: Hand­ge­machten Hard'n'Heavyrock im Stil von Whites­nake, Rainbow und Deep Purple. Und ihr seit Jahren andau­ernder Kampf gegen die bösen Mächte des Pop hatte hier in Balge vollen Erfolg. Und das wird auch hoffent­lich so bleiben. Let's rock again – was auch ein schönes Motto für Tag zwei des ROCK DAS DING wäre.

 

Tja, und das war es erstmal für heute. So schnell ist ein Festi­valtag vergangen. Man muss dem Veran­stalter Frasnk Juschkat sowie seiner Mann­schaft ein großes Kompli­ment machen. Es ist ihnen gelungen, ein unglaub­lich abwechs­lungs­rei­ches Programm auf die Beine zu stellen. Es wurde nie lang­weilig, und das sah man auch beim gemischten Publikum, denn von ganz jung bis jung geblieben war so ziemlich jede Alters­stufe vertreten. Es war eine sehr harmo­ni­sche und freund­liche Atmo­sphäre. Und das Gute ist, der musi­ka­li­sche Tag in Balge ist zwar vorbei, aber es folgt morgen ein zweiter, und dazu ein längerer Festivaltag.

Neugierig geworden? Das erhöht dann ja die Chance, unsere Leser hier vor Ort kennen zu lernen. Um 13:00 Uhr geht es am Samstag in Balge weiter – wir freuen uns darauf!

Gute Nacht.