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Keep On Rockin'“ – ROCK das DING 2019 – Der Samstag

Am Samstag, den 20. Juli 2019 geht es weiter am Flugplatz Nienburg/Holzbalge mit dem ROCK das DING Open Air 2019. Auch heute waren wir wieder live vor Ort, um euch von den rest­li­chen neun Bands des Festivals zu berichten:

GranDuca

Der Opener heute kam aus Detmold, der ehema­ligen Resi­denz­stadt der Herren, Grafen und Fürsten zu Lippe: GranDuca brachten das Publikum am zweiten Festi­valtag mit einer Mischung aus Stoner‑, Mud- und Hard-Rock auf Betriebs­tem­pe­ratur, soweit dies die über 25 Grad im Schatten noch nicht getan haben. Die Band hält, was das Wetter verspricht. Dem Quartett aus der Region Ostwest­falen-Lippe gelingt es, ein gemüt­li­ches Flair in die harten Riffs zu zaubern. Wer die Augen schließt, genießt den Einklang, die die Stimme von Johannes Gerber mit dem Instru­ment ein. Beim Zuhören kann man zudem fest­stellen, dass sich die Band stilis­tisch nicht festlegen will, denn die Musik passt genauso in jeden Heavy Metal Club wie auf eine Kuschel-Rock-CD. Viel­leicht wollen die Detmolder dass auch gar nicht, die ihre Heimat­stadt während des Auftritts als Fürs­tentum bezeichnet haben. Fürstlich genial war er auf jeden Fall, der Auftakt des zweiten Festi­val­tags bei ROCK das DING 2019.

Light­house Down

Mit dem zweiten Act am heutigen Nach­mittag treffen wir auf alte Bekannte. Light­house Down konnten wir schon zwei Mal bei Auftritten im Sulinger Jugend­zen­trum JoZZ bewundern. Jetzt werden wir Zeuge davon, wie sich Olden­burger auf der großen Bühne beweisen. Das gelingt dem Quartett hier mühelos, zumal sich die Wetter­ver­hält­nisse zugunsten eventuell anwe­sender Freunde der steifen Brise geändert haben. Es weht ein ange­nehmer Wind, und nicht wenige genießen diese Abkühlung. Zumal die Friesen auf der Bühne die Tempe­ratur oben halten. Eine Abwechs­lung gab es auch auf der Bühne, da mit Jule, zum ersten Mal beim dies­jäh­rigen ROCK das DING, eine Lead­sän­gerin an vorderster Front steht. Die Band um Jule, Hendrik, Ole und Timon haben einen inter­es­santen Sound. Die laute, aber doch sehr weiche Stimme von Jule legt sich wie angepasst auf die Gitar­ren­solos. Die Einla­dungen zu Auftritten bei Festivals und anderen Events haben sich für die Musiker ohnehin vermehrt, seit sie ihren alten Namen Tumb­le­weed in den jetzigen Namen Light­house Down änderten und mit eigenem Material auftreten. Unser Fazit: Light­house Down kann auch die ganz große Bühne und passt perfekt in das LineUp des ROCK das DING 2019.

Seven Thorns

Nach einer wetter­be­dingten Pause reichen wir nun den kurzen und knackigen Auftritt der Power Metal Band Seven Thorns nach. Pünktlich um 15.30 Uhr standen die fünf aus der dänischen Haupt­stadt Kopen­hagen auf der Bühne. Die Musik zu Kaffee und Kuchen fällt am heutigen Samstag in Balge etwas laut­starker aus, denn seit ungefähr acht Jahren hat die Band um Drummer und Gründer Lars Borup ihren erfolg­rei­chen Weg gefunden. 1998 gegründet, nahm man selbst in Dänemark nicht überall Notiz vom Quintett,  aber mitt­ler­weile haben Seven Thorns ihren Platz in der Szene gefunden, und geben Auftritte in ganz Europa. Doch leider gab es den Auftritt, wie gesagt nur in der verkürzten Version –  er musste wegen einer Unwet­ter­war­nung abge­bro­chen werden. Für zwei Stunden sorgten Gewitter und heftiger Regen für eine Unter­bre­chung des Festivalbetriebs.

Noch vor dem Unwetter

Red County Jail

Mit einer Verspä­tung von etwa einein­halb Stunden und aktuell wesent­lich besserem Wetter, denn die Sonne brennt momentan wieder und trocknet das Festi­val­ge­lände, kamen Erin­ne­rungen an den 25. August 2018 auf. Es war der Samstag des RELOAD Festivals in Sulingen und Red County Jail, die Gewinner des RELOAD Band Contest 2018, waren die Eisbre­cher. Mit dem Unter­schied, dass sie dieses Mal das Eis nur nach einer wetter­be­dingten Pause brechen müssen. Wir durften die Band beide Male persön­lich erleben. Damals wie heute sind die Jungs aus dem rheinland-pfäl­zi­schen Karweiler sehr boden­ständig. Musi­ka­lisch hat sich die Band um Christian Antwerpen auf jeden Fall weiter entwi­ckelt. Ohne ihre Wurzeln zu vergessen. Denn sie erin­nerten daran, dass sie damals beim RELOAD Festival auch während eines Regen­schauers singen mussten. Ihr Publikum ließen sie aber nicht im Regen stehen und von einem neuen Album 2019 ist ebenfalls die Rede. Sie strotzen jedem Wetter, und Wider­stand. So auch bei ROCK das DING 2019.

JADED

Lukas Schröder, Mirko Schnee­gluth und Arne Juschkat – oder kurz JADED. Oder, wie wir sie mitt­ler­weile von der Redaktion nennen – unsere Hausband. So oft haben sich die Wege der Frei­stätter Online Zeitung mit dem sympa­thi­schen Nien­burger Trio gekreuzt. Zugegeben, es wird dann immer schwie­riger, ganz neutral zu bleiben, oder gar neue Geschichten zu finden. Eine neue, permanent sich wieder­ho­lende Episode lautet aber, sie werden immer besser und besser und besser.

Die drei verstehen es zu enter­tainen, und das Publikum mitzu­reißen. Beim Heimspiel vor den Toren ihrer Heimat­stadt tricksten sie sogar ein paar wenige Regen­tropfen aus, und hielten die Stimmung auf dem Flugplatz ganz oben. Logisch ist natürlich, dass sie am 14. September 2019 im JoZZ Sulingen dabei sind, um das 5‑jährige Jubiläum unserer Redaktion zu feiern. Darüber freuen wir uns schon heute, auch darüber, dass Lukas auf ganz liebens­werte Weise darauf hinge­wiesen hat. ROCK das DING 2019, die Party ist super, und es geht leider so langsam aber sicher auf das Finale zu.

WATCH OUT STAMPEDE

ROCK das DING 2019 macht allen, die hier sind, viel Spaß, und jeder genießt die Atmo­sphäre. Einzige Ausnahme – der Wetter­gott. Oder freut er sich so sehr, dass er gar Freu­den­tränen vergoss? Leider begann der Auftritt von WATCH OUT STAMPEDE mit einem erneuten Regen­schauer, der aber die Fans vor der Bühne nicht vom Mittanzen abhielt. Auch wenn kurz von einer neuen Gewitter-Pause die Rede war – konnte die Post-Hardcore-Band aus Bremen ihren Auftritt fort­setzen. Das Quartett, dass schon aus ihrer Heimat dieses Klima gewohnt ist, rockte wie schon seit acht Jahren diese Wetter­ka­priolen ins Abseits. Und für eine ordent­liche Portion Blitz und Donner wurde diesmal nur auf der Bühne gesorgt. Musik ist bekannt­lich für vieles gut, seit diesem Auftritt von WATCH OUT STAMPEDE bei ROCK das DING 2019 gibt es sogar noch einen.

Brain­storm

Nicht Rainstorm, was zum Wetter zuvor gepasst hätte, sondern hand­fester Schwa­ben­rock mit dem Namen Brain­storm forderten ihre tanz­wü­tigen Fans vor der Bühne noch einmal so richtig heraus. Das fünf­köp­fige Ensemble aus Stuttgart, Heiden­heim an der Brenz und Ulm gab zu vorge­rückter Stunde in ihrer gewohnten Art so richtig Gas. Und es gab für das Metal-Quintett eine Menge zu feiern. Immerhin gibt es die Band bereits seit 30 Jahren. Und dass Alter bekannt­lich nicht müde macht, zeigten sie in perfekter Manier. Im Ländle selbst schon eine große Nummer, haben die jung geblie­benen Rocker ihren Spass am Rocken nie verloren. Bei einem Song diente ein Gewit­ter­sound zur Unter­ma­lung, doch die Truppe um die Grün­dungs­mit­glieder Milan Loncaric und Torsten Ihlenfeld gaben sofort Entwar­nung. So trocken durfte es gerne bis zum Schluss des ROCK das DING 2019 Festivals bleiben.

Primal Fear

Kaum zu glauben, der vorletzte Act bei ROCK das DING Festivals steht auf der Bühne. Und wie beim kunter­bunten Publikum, dass weder Alter noch Herkunft kennt, handelt es sich bei der Metal Band Primal Fear um eine schwe­disch-deutsche Gemein­schafts­ar­beit. Wer hier von wem lernt, ist fast zu vermuten, denn bekannt­lich gilt Schweden als Anzie­hungs­punkt solcher Musik. Als gäbe es kein Halten, verwan­deln sie zu dieser vorge­rückter Stunde die Bühne in ein Farben­meer mit Sound­ge­witter – immer wieder untermal von wärmenden Feuer­flares am vorderen Rand der Bühne.

Bei diesem genialen Spektakel fragte keiner mehr nach aufge­weichter Wiese oder nassem Schuhen. Der Geheim­tipp aus Good Old Germany mit skan­di­na­vi­scher Unter­stüt­zung erwies sich als festi­valer­fahren und begeis­terte das Publikum. Verständ­lich, dass die Alben dieser Band immer wieder in den euro­päi­schen Hardrock-Charts auftau­chen. Der Endspurt konnte also nicht besser sein beim ROCK das DING Festival.

After Midnight: Honeytruck

Unglaub­lich aber wahr, der letzte Act beim ROCK das DING Festival steht auf der Bühne. Und, was uns besonders freut: den letzten Auftritt bestreitet eine der Redaktion sehr vertraute Formation. Honey­truck aus Wildes­hausen, fünf gestan­dene Musiker/innen alias Niko, Burn, Sebastian und Immanuel, begleitet von der vertrauten Gänse­haut­stimme von Angelika. Die Band existiert mitt­ler­weile sechs Jahre. Ein Zeitraum, bei dem man aktuell immer eines mehr heraus­hört: Wie gut einge­spielt die Gruppe ist. Und sie verstehen zu enter­tainen. Während des Auftritts versuchten die Künstler gar, die Sanitäter zum Mittanzen zu ermuntern. Die Rettungs­kräfte hätten es sicher zu gerne getan, aber die Konzen­tra­tion auf ihre sehr wichtige Arbeit verhin­derte dieses wohl.

Außerdem sprach Angelika zum Abschluss uns etwas aus dem Herzen, was uns schon die ganze Zeit auf der Seele lag: Das verdiente Danke­schön an Veran­stalter, Helfer und Techniker, die, nicht nur aus Sicht von Honey­truck einen gran­diosen Job hingelegt haben. Wir freuen uns schon heute auf den 14. September, wenn das Quintett gemeinsam mit GENTILITY (… ab Ende 2020 GLUTSUCHT) und JADED zum 5‑jährigen Bestehen der Frei­stätter Online Zeitung ins JoZZ Sulingen zur gemein­samen Jubi­lä­ums­feier kommen wird. Gespannt sind wir aber auch auf weitere „Wild Rock Concerts“, die diese Gruppe regel­mäßig in Wildes­hausen veran­staltet und dabei jedes Mal ein gekonntes Händchen bei ihrer Talent­suche beweist.

Unglaub­lich aber wahr: Das ROCK das DING Festival 2019 ist leider schon zu Ende!

Es muss wohl an dem Gelände gelegen haben. Denn wo sonst vergeht die Zeit wie im Fluge eher als als auf einem Flugplatz? Initiator Frank Juschkat und sein Team beweisen mit diesem Festival Jahr für Jahr aufs Neue, dass diese Mann­schaft sich vor anderen soge­nannten „großen“ Festivals  überhaupt nicht zu verste­cken braucht. Das ROCK das DING Open Air Festival zeigt im jetzt vierten Jahr bereits seine heraus­ra­gende Klasse, mit der es sich als fester Termin im Festi­val­ka­lender Nieder­sachsens etabliert hat.

Wir haben an diesen Balger Flugplatz-Feier­tagen mit vielen begeis­terten Fans gespro­chen und dabei nur zufrie­dene Rockfans getroffen (die sicher aber auch mit etwas weniger Regen ausge­kommen wären). Wir bedanken uns bei Frank Juschkat und seinem großen Team für die Einladung und die Möglich­keit, auch dieses Jahr wieder von diesem gran­diosen Festival berichten zu können.

Viel­leicht macht ja unsere Live-Reportage den ein oder anderen neugierig und enttäuscht zu gleich … denn hier konnte dieses große Fest nur über unsere Berichte verfolgt werden – wer es einmal live vor Ort miter­leben möchte, muss sich dazu nur passende Tickets für das ROCK das DING Festival 2020 sichern und am 24. Juli 2019 zum Flugplatz nach Balge reisen!

Na denn, viel­leicht bis dahin!

ROCK das DING Festival 2019 - Presseequipment