NOA 2022

NEUENKIRCHENER OPEN AIR – Will­kommen auf dem rockigsten Sport­platz im Norden

!! 25 Jahre NEUENKIRCHENER OPEN AIR !!

Am 9. Juli 2022 ist es endlich soweit. Das NEUENKIRCHENER OPEN AIR, auch bekannt als "der rockigste Sport­platz im Norden", feiert seinen 25. Geburtstag. Für beste musi­ka­li­sche Unter­hal­tung der Geburts­tags­gäste sorgen Franziska Günther (Singer/­Song­writer-Folk aus Berlin), Drei Meter Feldweg (Punkrock aus der Lüne­burger Heide), Grill­master Flash, solo (Rock aus Bremen), 8kids (Post-Hardcore aus Darmstadt) und Montréal (Punkrock aus Hamburg).

Außerdem gibt es vor den musi­ka­li­schen Darbie­tungen noch ein Flun­ky­ball-Turnier, die perfekte Mischung aus Spielspaß, Bier und sport­li­chem Ehrgeiz.

Das Event

Das NEUENKIRCHENER OPEN AIR hat sich zu einem Newco­mer­fes­tival, vor allem deutscher Bands, im Bereich Rock, Pop und Indie entwi­ckelt. Die Orga­ni­sa­toren des Open Air suchen Bands und Musiker aus, die ihnen persön­lich gefallen und ein Konzert zu einem Erlebnis machen. So wird nicht auf bekannte Namen gesetzt, sondern auf junge Talente, die beispiels­weise den Deutschen Pop- und Rockpreis gewonnen haben, auf der Popaka­demie Mannheim ihr Handwerk erlernen oder etwa eine besondere Förderung durch Programme wie der "Initia­tive Musik" der Bundes­re­gie­rung erfahren.

Klaus und Mathias Bochow vom TV Neuen­kir­chen sind die Gründer des NEUENKIRCHENER OPEN AIR. Die Über­sät­ti­gung an Top40-Bands und Disco­musik trieb die beiden dazu, eine Alter­na­tive für die Freunde der hand­ge­machten Musik zu bieten. Weitere Gründe waren die Schaffung von Auftritts­mög­lich­keiten für heimische Gruppen, die Unter­stüt­zung der Jugend­ar­beit des TV Neuen­kir­chen (sämtliche Über­schüsse fließen in dessen Jugend­ar­beit) und selbst­ver­ständ­lich auch der Spaß an der Sache.

Nach über zwei Jahr­zehnten hat das NEUENKIRCHENER OPEN AIR mitt­ler­weile Bands aus ganz Deutsch­land und gele­gent­lich auch einmal aus dem Ausland zu Gast. Außerdem haben Klaus und Mathias Bochow Verstär­kung für ihr kleines Orga-Team bekommen. Mit von der Partie sind nun Marten und Thomas Höner, Dominik und Marcel Neumann, Laura Rohlfs, Sebastian Seelhorst und Sven Heitkamp. Der Veran­stalter des NEUENKIRCHENER OPEN AIR ist übrigens der Förder­verein Blau-Weiß e.V.

Das Motto von Klaus und Mathias Bochow besteht darin, an einem Abend mit etwa fünf bis sechs Bands so viele verschie­dene Rock/Pop-Musik­stile zu präsen­tieren, wie möglich. Von Blues und 70er Rock’n’Roll über Metal, Punk, Ska, Irish Folk, NuFolk, Crossover, NuMetal, Hardcore, Indie, Lieder­ma­ching bis hin zu Elek­tropop haben sie schon alles im Programm gehabt oder werden es bald haben. Damit hoffen sie neben dem typischen Rock­kon­zer­te­gänger auch ein möglichst breites Publikum anzu­spre­chen. Gundsatz: Alles was rockt! Kein Jazz, kein HipHop … sorry =)

Das NEUENKIRCHEN OPEN AIR wurde übrigens mit dem nieder­säch­si­schen Bürger­preis 2021 für den Kultur­be­reich ausge­zeichnet und wird gefördert vom Land­schafts­ver­band Weser-Hunte sowie der EWE-Stiftung.

Die Location

Neuen­kir­chen, das mit der Post­leit­zahl 27251, ist ein kleiner Ort mit etwa 1000 Einwoh­nern und liegt im Landkreis Diepholz, direkt an der B 61 zwischen Bassum und Sulingen – mitten im Städ­te­dreieck Bremen-Osnabrück-Hannover.

Das Festi­val­ge­lände befindet sich am Sport­platz in der Ortsmitte und ist von der B61 ausgeschildert.

Das Programm

Flun­ky­ball-Turnier (16 Uhr bis etwa 18.30 Uhr)

Flun­ky­ball ist wohl eines der bekann­testen Festi­valspiele. Flun­ky­ball ist ein Outdoor-Trink­spiel mit sport­li­chem Charakter. Gespielt wird mit zwei Teams mit je maximal sechs Spielern. Diese stehen sich gegenüber, in der Mitte steht eine mit einer Flüs­sig­keit befüllten Flasche und jeder Spieler hat ein Getränk vor sich stehen, welches möglichst schnell getrunken werden muss. Hierbei handelt es sich meisten um Bier aus einer 0,5‑Liter-Dose. Die Teams werfen abwech­selnd mit einem Ball auf die Flasche in der Mitte. Nur wenn diese umfällt, darf solange getrunken werden, bis das gegne­ri­sche Team sie wieder aufge­stellt hat und wieder in Reihe steht.

Wer Bock hat sich mit anderen Teams in dieser "Sportart" zu messen, der hat die Möglich­keit sich für dieses Flun­ky­ball-Turnier anzu­melden. Anmel­dungen sind auf der Facebook-Seite der Bier­pongfreunde Neuen­kir­chen möglich, die dasTur­nier orga­ni­sieren, durch­führen und um eine kleine Spende bitten. Ein Startgeld muss nicht gezahlt werden. Das Bier sowie coole Preise steuert das Team des NEUENKIRCHENER OPEN AIR bei.

Alle Turnier-Teil­nehmer bekommen einen vergüns­tigten Eintritt an der Abend­kasse: 8,00 Euro normaler Eintritt, 4,00 Euro für Schüler und Studenten!!!

Franziska Günther (19.10 Uhr bis 19.40 Uhr & 22.50 Uhr bis 23.15 Uhr)

Schon als 16-jährige spielte die heute in Berlin lebende Musikerin in Kneipen und Festivals in ihrer Heimat Meck­len­burg. Nach dem Abitur reiste sie mit ihrer Gitarre durch Europa und lebte einige Zeit in Dänemark.

Franziska Günther absol­vierte den Popkurs in Hamburg, besitzt einen Master in Musik­so­zio­logie, veröf­fent­lichte bei Acoustic Music Records ein Duo-Album (Chelsea Radio, "Humming­bird Girl") und ist seit einigen Jahren als Solistin unterwegs.

Im Herbst 2016 veröf­fent­lichte sie ihr englisch­spra­chiges Solo-Debüt "Franziska Günther". Seitdem spielt Franziska Günther ihren frischen Singer/­Song­writer-Folk in ganz Deutsch­land und Nord­eu­ropa. Außerdem tourt sie mit dem Dänen Esben Langkniv und dem Isländer Siggi Björns als Trio mit dem Namen KAOS und spielt Doppel­kon­zerte in verschie­denen Formationen.

In ihrem aktuellen Album „Besser wenn der Kopf nicht hängt“ pulsiert die lebens­be­ja­hende Energie der Trou­ba­dourin – inspi­riert von der Weisheit ihrer Groß­mutter, auch in turbu­lenten Zeiten mit Zuver­sicht, Liebe und Humor durch die Welt zu gehen.

Hörprobe: "Fried­rich­stadt zwischen den Meeren"

Drei Meter Feldweg (19.50 Uhr bis 20.40 Uhr)

Wie klingt eigent­lich ein Feldweg? Man nehme einen runter­ge­rockten Polo eines nicht mehr genau bestimm­baren Baujahres, der mit einer dem furchigen Unter­grund absolut nicht ange­mes­senen Geschwin­dig­keit durch die Walachei pflügt. Während­dessen leiert eine alte Kassette einer x‑beliebigen Kapelle viel zu laut durch die einge­drückten Boxen. Dazu scheppern im Weg liegende Äste, hoch­ge­schleu­derte Steine und Baum­wur­zeln unre­gel­mäßig gegen die rostige Ölwanne. Irgendwo flattert erschro­cken ein kleiner Waldkauz in die Nacht hinein.

Wer jetzt den Bandnamen Drei Meter Feldweg hört, befürchtet sicher­lich das Schlimmste, doch vom schram­me­ligen Dorfpunk ihrer Anfangs­jahre ist bis auf den Namen nichts mehr übrig – zwar kommen die fünf Jungs mitten aus der Lüne­burger Heide, musi­ka­lisch schielen sie aber lieber nach Düssel­dorf oder Berlin. Ihr Sound steht für modernen, ener­ge­ti­schen und facet­ten­rei­chen Punkrock, getragen von eingän­gigen Melodien und mitrei­ßenden Refrains, die das Publikum von Sekunde Eins an zum Tanzen bringen.

Der Band gelingt es, in ihren Songs sowohl feucht-fröhliche Party­stim­mung zu verbreiten, als auch einen ernsteren Ton anzu­schlagen und sich Themen wie dem immer stärker werdenden Rechts­ruck in Deutsch­land, einer aufkom­menden Zwei-Klassen-Gesell­schaft und gewöhn­li­chen Alltags­sorgen zu widmen. Diese werden angenehm unkom­pli­ziert und direkt, oft mit einem Augen­zwin­kern oder über­spitzt verarbeitet.

Im Laufe der Jahre haben sich Drei Meter Feldweg weit über die Grenzen ihrer lila blühenden Heimat hinaus einen festen Namen in der Szene erspielt und so stehen neben diversen Festival- und Clubshows mitt­ler­weile auch Auftritte vor über 10.000 Zuschauern im Hamburger Volks­park­sta­dion oder als Support von Größen wie Dritte Wahl oder Jaya The Cat auf der langen Liste der gespielten Konzerte.

Mit ihrem vierten Studio­album “DURAK” (: 26.08.2022 via Dackelton Records / Broken Silence) pflügen Drei Meter Feldweg ab Herbst in ihrem runter­ge­rockten Tourbus wieder über die Club- und Festi­val­bühnen der Republik.

Hörprobe: "Sommer, Sonne, Bier"

Grill­master Flash, solo (20.50 Uhr bis 21.30 Uhr)

Das Stadion. Einer­seits ein Sehn­suchtsort, an dem Jugend­träume wahr werden – entweder mit dem Trikot seines Lieb­lings­ver­eins auf dem Leib auf dem Spielfeld stehend oder mit der Gitarre um den Hals auf der Bühne vor zehn­tau­senden jubelnden Fans. Ande­rer­seits eine über­spitzte Möglich­keit etwas gegen­tei­liges auszu­drü­cken wie etwa ein Stadi­on­kon­zert. Denn mehr geht als Rock­mu­siker nicht – wer ein Stadion ausver­kauft, hat seinen Thron im Rockolymp sicher.

Das Gegenteil davon, womit wir zu Grill­master Flash kommen, sind die Jugend­frei­zeit­heime, Kultur­zen­tren und kleinen Rockclubs. Denn da kommt er her und da will er sein. Jeans­jacke, Chucks, Selbst-Gedrehte, Dosenbier und ein Hauch jugend­li­cher Punk bleiben stets haften, auch wenn seine Musik ins Stadion strebt.

Der 1983 geborene Grill­master Flash (bürger­li­cher Name: Christian Wesemann) bekam von den 1980er Jahren bewusst nicht viel mit. Was ihn aber keines­wegs daran hinderte, mit "Stadion" ein Album aufzu­nehmen, das Erin­ne­rungen an eine Zeit wachruft, als Musik noch auf Kassetten über­spielt werden musste, um sie unterwegs auf dem Walkman hören zu können. Meistens auf dem Fahrrad, oft entlang einer wenig befah­renen Bundes­straße auf dem Weg zu einem Konzert in der nächst­ge­le­genen größeren Stadt. Selbst­ver­ständ­lich mit Regen und Wind von vorne wie in Nord­deutsch­land eigent­lich üblich.

Hörprobe: "Wo ich jetzt bin"

8kids (21.40 Uhr bis 22.40 Uhr)

Die Darm­städter Combo 8kids hat mit ihrem Debüt­album „Denen, die wir waren“ eines der span­nendsten deutsch­spra­chigen Post-Hardcore-Alben des letzten Jahres abgeliefert.

8kids sind Shouter und Gitarrist Jonas Jakob, Gitarrist und Sänger Hans Koch und Schlag­zeuger Leif. Neben Bands wie Fjørt, Heisskalt oder Mara­thon­mann können 8kids als Teil einer neuen Post-Hardcore und Punk-Gene­ra­tion in Deutsch­land angesehen werden. Eine Gene­ra­tion, die für härtere Musik mit deutsch­spra­chigen Texten steht und die gefragter denn je scheint. Was den Sound der 8kids selbst so besonders macht, ist die stimmige Kombi­na­tion aus Hardcore-Parts und Pop-Appeal. In ihren Texten gelingt es der Band, tiefe Emotionen in poetische Worte zu verpacken – viel findet dabei auf einer meta­pho­ri­schen Ebene statt.

Im Herbst 2020 waren 8kids auf dem ersten Teil ihrer ausge­dehnten und sehr erfolg­rei­chen Deutsch­land-Tour, deren Großteil ausver­kauft war oder wegen des hohen Andrangs in größere Clubs verlegt werden musste. Für das Heimspiel in Darmstadt gab es bereits zwei Monate vor dem Termin keine Karten mehr.Im Mai 2021 ging das Trio auf den nächsten Teil der Reise und spielte viele Konzerte im Laufe des Jahres in der ganzen Republik. In deren Mittel­punkt standen natürlich wieder die Stücke ihres Albums „Blūten“.

Hörprobe: "Zeit"

 

Montréal (23.30 Uhr bis Open End)

Hamburg. Rote Flora. Noch ne Molle? Während andere Halb­starke von der Elbe sich ihre Stra­ßen­pun­kat­ti­tüde direkt in den Nieten­gürtel ritzen konnten, irrten die drei Jungs von Montréal noch im vorstäd­ti­schen Bermu­da­dreieck zwischen Sport­verein, Mofa-Gang und Schul­theater umher. Zum Glück entdeckten die Nord­lichter schnell die Musik als einzig akzep­table Frei­zeit­be­schäf­ti­gung und ihr Ticket raus aus dem Elend zwischen Wodka-Sprite, Kunst­le­der­ja­cken und Autoscooter-Pop.

Im Jahr 2003 machten Yonas, Hirsch und Max Power schließ­lich die Band Montréal auf ("Band aufmachen": Unwort der Jahre 1994–1998). Zwei Jahre später erschien bereits ihr erstes Album „Alles auf schwarz“. Seitdem folgten über 800 Konzerte in 19 Ländern, unter anderem mit der Blood­hound Gang, Madsen, Slime, Royal Republic und Ignite.

Ihr bisher größtes Lob bekam Montréal einst von den Rock­ti­tanen der Münchener Freiheit, die sagten:

Unsere Begeis­te­rung hält sich sehr in Grenzen – nur unser Schlag­zeuger Renny findet's gut."

Und jeder weiß: Wer die Münchener Freiheit gegen sich hat, ist auf der richtigen Seite. Und Renny räumt den Magen auf. (Dieser Satz war leider keine Werbung)

Im Jahr 2011 gründete Montréal dann schließ­lich das Label Amigo Records um fortan ihre Musik ganz nach den eigenen Vorstel­lungen veröf­fent­li­chen und verbreiten zu können. Das jüngste Album der Band „Hier und heute nicht“ erschien 2019, bescherte mit Platz 14 die höchste Chart­plat­zie­rung der Vita und hat mit der dazu­ge­hö­rigen, fast überall ausver­kauften Tour unter­mauert, dass Montréal doch tatsäch­lich ins nächste Level gestol­pert ist und picke­packe volle Konzerte in namhaften Clubs wie der Hamburger Großen Freiheit 36 und der Live Music Hall Köln nicht nur punk­tu­elle Glücks­griffe waren.

2020 sollten zwei weitere „Hier und heute nicht“-Tourblöcke und ein Sommer mit 25 Festivals kommen, doch daraus wurde bekannt­lich nichts.

Die unver­hofft große Lücke im Termin­ka­lender hat die Band umgehend genutzt und einen lange umher getra­genen Plan in die Tat umgesetzt. Am 28. Juni 2020 erschien exklusiv über den eigenen Webshop die EP „Mit fremden Federn“ auf der Montréal sechs Lieder von befreun­deten, aber inzwi­schen aufge­lösten Bands inter­pre­tieren und somit den alten Wegge­fährten auf süß ein Denk­mäl­chen setzten. Alle bekamen neue Musik aufs Ohr, die alten Kollegen konnten sich über etwas GEMA-Kohle freuen, Montréal drohte nicht einzu­rosten und konnte im uner­träg­lich ruhigsten Jahr der Band­ge­schichte 'ne Platte raushauen – Win Win Win Situation nennt man das dann wohl.

Hörprobe: "Tag zur Nacht"

Tickets …

gibt's an der Abend­kasse zum Preis von 12 Euro. Schüler und Studenten zahlen nur 8 Euro. Park‑, Zelt­plätze und sanitäre Anlagen sind auf dem Gelände ausrei­chend vorhanden und im Eintritt inklusive.

 

Text: StefanK, Frei­stätter Online Zeitung / Neuen­kir­chener Open Air / Bands

Fotos: Neuen­kir­chener Open Air (Beitrags­bild, NOA-Logo und ‑Plakat) / Peter Depping (Franziska Günther) / Sebastian Madej (Drei Meter Feldweg) / Benjamin Eisler (Grill­master Flash) / 8kids (8kids) / Jacques-Marcel Lüddecke (Montréal) / Förder­verein Blau-Weiß (NOA-Team) /Neuenkirchen (Anfahrts­plan) / Marsilio Medici, Wikimedia Commons (Flun­ky­ball)