Ankündigung
Selig sind, die Frieden stiften;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Liebe Gemeinde,
Liebe Freund*innen,
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine sagen wir die heutige Veranstaltung “Weiberfastnacht” in der Moorkirche ab.
Stattdessen laden wir alle ein zum Friedensgebet in der Moorkirche
um 18 Uhr, am heutigen Donnerstag den 24. Februar 2022
Selig sind die Friedfertigen!
Unser gemeinsames Zeugnis als Christen ist jetzt wichtiger denn je, wenn wir auf den heute begonnene Krieg Russlands gegen die friedliche Ukraine schauen.
So lange glaubten wir, dass wir in Europa sicher im Frieden seien.
Stattdessen erleben wir seit heute Morgen, dass in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ein Krieg begonnen hat.
Längst überwunden geglaubte Angst vor Atomraketen und einen “Großen Krieg in Europa” rücken nun wieder in den Horizont.
Gemeinsam mit Pastorin Silke van Doorn, möchten wir für den Frieden beten und miteinander reden.
Alle sind eingeladen!
Die Kirchengemeinde der Moorkirche in Freistatt
.
Gottesdienst
Pastorin Silke van Doorn begrüßte die Gemeinde in der Moorkirche Freistatt nach einem kurzen Warten auf das 18:00-Uhr-Läuten des Kirchenturms hinter der Luther-Linde. Mit dem ev. Kirchenlied #620 „Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt …“ eröffnete sie den Gottesdienst, wohl auch ein wenig als Fingerzeig, „… dass die Liebe bleibt!“ und „… wie das Leben siegt.“ – aber auch als Gegensatz zu: „… Tausende zerstampft der Krieg, eine Welt vergeht“.
Es war eine eigenartige Veranstaltung am Ende des 24. Februars 2022, dem ersten Tag des Ukraine-Kriegs am Rande Europas, an dem in den Medien immer öfter Befürchtungen über einen eventuell anstehenden „dritten Weltkrieg“ auftauchen.
Pastorin Silke van Doorn machte ihr Erschrecken über den jetzt begonnenen Krieg in der Ukraine deutlich und erinnerte daran, das er wie so vieles Elend auf der Welt zuletzt aber menschgemacht sei. Sie habe aber Hoffnung, dass zur Zeit in so vielen Gemeinden und auch überkonfessionell überall auf der Welt für den Frieden gebetet werde.
Gebete, die zumindest ein wenig Hoffnung geben könnten, würden in ihrer Bedeutung zu oft unterschätzt. Auch als eine Rückbesinnung auf das eigene Leben und seine Taten, die so oft das Leben anderer Menschen beeinflussen können.
Ob Wladimir Putin zuletzt auch die Folgen seines Tuns erkenne, bleibe offen.
… Und doch muss er dorthin,
wo seine Väter sind,
die nie mehr das Licht erblicken.Größe und Reichtum
Psalm 49
mag ein Mensch gewinnen,
aber wenn er keine Einsicht hat,
geht er zugrunde wie das Vieh.
Pastorin van Doorn machte dann auch ihr Erschrecken darüber deutlich, wie Menschen, die sie über ihre Heimatstadt Bochum und deren Partnerstadt Donezk mitten im Krisengebiet der Ost-Ukraine kennengelernt habe, jetzt mitten in einer Kriegszone leben müssten.
Mit dem ev. Kirchenlied #433 „Hevenu Shalom Alechem“ (Wir wollen Frieden für alle) und zwei gemeinsamen Gebeten endete dieser denkwürdige Gottesdienst.
Gebete
Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde,
sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde,
sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde,
sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
(gefolgt vom Vater Unser)
Zuletzt gab es noch ein gemeinsames Entzünden vieler Teelicht-Kerzen, die die Gemeinde in Form eines Herzens auf dem Steinboden im Altarbereich der Moorkirche ausbreitete – ein kleines Friedenszeichen in einer Welt, die immer noch (und allzu offenbar) viel zu viele kriegerische Menschen und Gruppen beherbergt.
Nach dem Segen von Pastorin Silke van Doorn endete unsere Zusammenkunft. Künftig soll jeden Mittwoch Abend an Krisengebiete unserer Welt erinnert werden. Wir werden weiter darüber berichten.
.