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GWD Minden 2022/23 – mit welchem Gesicht?

Es gibt ja Menschen, die umschreibt man gerne als Menschen mit zwei Gesich­tern. Das Heraus­for­dernde und Schwie­rige daran dürfte sein, dass man die tatsäch­liche Tagesform schwer einschätzen kann. Im Sport kann die Rede­wen­dung durchaus für den jenigen hilfreich sein, auf den diese dann zutrifft. Ein großer Vorteil ist mit Sicher­heit, dass man schwerer einzu­schätzen ist, und für seine Gegner nicht so leicht auszu­rechnen ist.

Die Frage, die wir uns einen Tag nach dem 31. Spielo-Cup stellen – trifft das auch auf die GWD Minden zu? Auf was dürfen sich die übrigen 17 Kontra­henten der kommenden 57. Spielzeit der Handball-Bundes­li­ga­saison 2022/23 einstellen, wenn sie es mit dem Klub aus Ostwest­falen zu tun bekommen? Und weiß man dass in Dankersen selber?

Fakt ist in jedem Fall, dass die GWD noch auf der Suche nach der Form für die 34 Punkt­spiele ab dem 4. September ist. Um es kurz auf den Punkt zu bringen. Im Vierer-Turnier des Spielo-Cups 2022, dass mit zwei K.O.-Spielen am Freitag in Minden begann, ergat­terte sich Grün–Weiß bei der Plat­zie­rungs­runde in Lübbecke am Sonnabend Platz 3. Nach der sehr deut­li­chen 29:37 Auftakt­nie­der­lage gegen TBV Lemgo, revan­chierte sich Grün-Weiß gegen den ewig jungen Lokal­ri­valen TuS Nettel­städt-Lübbecke, und sicherte sich durch ein 29:22 die Bronzemedaille.

Beide Resultate darf man durchaus als verdiente Endergeb­nisse betrachten. Doch die offene Frage bleibt damit ungeklärt. Der Kader Mindens ist durch die zahl­rei­chen Abgänge zum vergan­genen Saison­ende sehr abge­speckt worden. Die Neuver­pflich­tungen lesen sich dagegen mit insgesamt drei und einigen Hoff­nungen aus den eigenen Reihen eher über­sicht­lich. Klar ist, dass durch die Weggänge einige Lücken entstanden sind. Doch die Hoffnung, dass das zusam­men­ge­hal­tene Team sich recht schnell einspielt, darf man auch zurecht haben. Wenn letzteres zutrifft, so darf man schon deutlich vor dem 11. Juni 2023 entspannter dem Saison­ende entgegen blicken.

Was bliebe vom Spielo-Cup 2022 noch zu sagen? Natürlich, die vierte Mann­schaft im Bunde haben wir noch gar nicht erwähnt. Die Recken von Hannover-Burgdorf, die sich im kommenden Drei­vier­tel­jahr mehr erspielen wollen als nur Platz 13. Die spürbar verstärkten Nieder­sachsen holten sich den Turnier­sieg. Nachdem sie zum Start in das Turnier mit Lübbecke lange Zeit mehr Probleme hatten als die GWD am Tag danach, wurde der TBV Lemgo im Finale mit 26:22 bezwungen. Herz­li­chen Glück­wunsch an die Leine, und herz­li­chen Glück­wunsch Marian Mich­al­czik. Der Ex-GWDler ist nach einem zwei­jäh­rigen Gastspiel bei den Berliner Füchsen an die Leine gewechselt.

 

Fotos & Text.: Thomas Müller-Risse & Hari Januschke