Ein Wohnhaus voller Afrika-Trophäen
Die DEUTSCHE STIFTUNG DENKMALSCHUTZ (DSD) half den engagierten Denkmaleigentümern der Hofanlage Oberrege in Elsfleth bereits bei der Dachsanierung und der Fassadensanierung des Haupthauses. Nun folgen Maurerarbeiten an der Nord‑, Süd- und Ostseite. Den diesbezüglichen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 82.651 Euro überbrachte Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, im Beisein von Asmus Weber von Lotto Niedersachsen an Denkmaleigentümer Henning Hayen. Die nach Anmeldung auch Reisegruppen offenstehende Hofanlage gehört zu den über 490 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Niedersachsen fördern konnte. Das Objekt gilt als ein eindrucksvolles Beispiel für die Übernahme städtischer Bauformen auf dem Land aufgrund der wirtschaftlichen Prosperität der Landwirtschaft Ende des 19. Jahrhunderts in der Region.
Die Hofanlage in Elsfleth besteht aus einer Villa von 1890 und der Gulfscheune von 1896. Das verputzte historistische Herrenhaus ist über einem T‑förmigen Grundriss erbaut. Die Dachlandschaft zeigt unterschiedliche Schieferdach- und Gaubenformen. Die Deckung wurde im Laufe des 20. Jahrhundert mehrfach erneuert. Auffällig ist die den Haupteingang und die Freitreppe überspannende Terrasse, die im Erdgeschoss als Säulenhalle ausgebildet ist.
Der Urgroßvater der jetzigen Besitzerin, ein Rittmeister der Husaren und Lebemann, stattete das Wohnhaus mit den Trophäen seiner Reisen – vornehmlich nach Afrika – aus. Davon zeugt die reichhaltige Dekoration der Eingangshalle und des Treppenhauses: afrikanische Speere, Taschen, Felle und vieles mehr. Die Erdgeschossräume sind im Zeitgeist des Historismus gestaltet, Stuckdecken, Schablonenmalerei und Mobiliar sind erhalten.
Zum Objekt:
An den Fassaden und auch im Gebäudeinnern sind die Schäden vielfältig. Das undichte Dach hat zu Feuchteschäden und Pilzbefall an den Obergeschossdecken geführt. Die Schäden eines Brandes in den 1980er Jahren sind immer noch sichtbar. Die Eigentümer richten die Anlage im Einklang mit den Denkmalschutzbehörden Schritt für Schritt wieder her.
Die DEUTSCHE STIFTUNG DENKMALSCHUTZ:
Die DEUTSCHE STIFTUNG DENKMALSCHUTZ ist die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland. Sie setzt sich seit 1985 kreativ, fachlich fundiert und unabhängig für den Erhalt bedrohter Baudenkmale ein. Ihr ganzheitlicher Ansatz ist einzigartig und reicht von der Notfall-Rettung gefährdeter Denkmale, pädagogischen Schul- und Jugendprogrammen bis hin zur bundesweiten Aktion „Tag des offenen Denkmals®“. Rund 600 Projekte fördert die Stiftung jährlich, vor allem dank der aktiven Mithilfe und Spenden von über 200.000 Förderern. Insgesamt konnte die DEUTSCHE STIFTUNG DENKMALSCHUTZ bereits über 6.000 Denkmale mit mehr als einer halben Milliarde Euro in ganz Deutschland unterstützen. Doch immer noch sind zahlreiche einzigartige Baudenkmale in Deutschland akut bedroht.
Die DEUTSCHE STIFTUNG DENKMALSCHUTZ baut auf Kultur – machen Sie mit!
Mehr Informationen und Wissenswertes zur DEUTSCHEN STIFTUNG DENKMALSCHUTZ gibt es auf www.denkmalschutz.de
Bericht: Pressestelle der DEUTSCHEN STIFTUNG DENKMALSCHUTZ / StefanK (Freistätter Online Zeitung)
Bilder: siehe Bildunterschriften