Das vierte Türchen – Geschichte des Adventskalenders

Weihnachtskalender - 4. Dez. 2015
Weih­nachts­ka­lender – 4. Dez. 2015

Wie ihr sicher­lich bemerkt habt, präsen­tieren wir euch auch dieses Jahr wieder einen Advents­ka­lender, der euch mit Berichten, Geschichten und Wissens­wertem durch die Vorweih­nachts­zeit begleitet.

Doch wo kommt der Brauch des Advents­ka­lender eigent­lich her?

Wer hat ihn erfunden?

Geschichte des Adventskalenders

Ein Advents­ka­lender gehört seit dem 19. Jahr­hun­dert zum christ­li­chen Brauchtum in der Zeit des Advents. Der Kalender ist in verschie­denen Formen und Ausprä­gungen verbreitet, zeigt jedoch in der Regel die verblei­benden Tage bis Weih­nachten an.

Advents­ka­lender zählen entweder in Bezug auf das Kirchen­jahr oder auf den bürger­li­chen Kalender. Advents­ka­lender, die sich auf das Kirchen­jahr beziehen, umfassen den ganzen Advent (der erste Advents­sonntag kann zwischen den 27. November und den 3. Dezember fallen) bis Weih­nachten oder Heilige Drei Könige, während kalen­da­ri­sche Advents­ka­lender am 1. Dezember beginnen und am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, enden. Advents­ka­lender sollen, ähnlich wie der Advents­kranz, die Wartezeit bis zum Weih­nachts­fest verkürzen und die Vorfreude steigern.

1902 veröf­fent­lichte die Evan­ge­li­sche Buch­hand­lung in Hamburg den ersten gedruckten Kalender in Form einer Weih­nachtsuhr für Kinder mit den Zahlen 13 bis 24 auf dem Ziffer­blatt. Ab 1922 erschienen Weih­nachts- bzw. Advents­uhren mit 24 Feldern.

Weihnachtskalender 2015 - Adventskalender
Weih­nachts­ka­lender 2015 – Adventskalender

1903 brachte der Münchner Verleger Gerhard Lang einen gedruckten Kalender mit dem Titel Im Lande des Christ­kinds auf den Markt. Er bestand aus einem Bogen mit 24 Bildern zum Ausschneiden und einem Bogen mit 24 Feldern zum Aufkleben. Jeden Tag in der Advents­zeit durften die Kinder ein Bild ausschneiden und in ein Feld kleben. 1904 wurde dem Stutt­garter Neuen Tagblatt ein Advents­ka­lender als Präsent beigelegt.

Die heutige am meisten verbrei­tete Gestalt des konven­tio­nellen Advents­ka­len­ders geht vermut­lich auf einen evan­ge­li­schen Pfarrer zurück. Er wandelte die Idee von Lang ab und versteckte hinter 24 Türchen Bilder mit Gestalten aus bibli­schen Geschichten. 

Weihnachtskalender 2015 - Selbstgebastelter Adventskalender
Weih­nachts­ka­lender 2015 – Selbst­ge­bas­telter Adventskalender

Flächen­de­ckend beliebt wurde der Advents­ka­lender ab den 1950-er Jahren, als er zum Massen­ar­tikel und dementspre­chend preis­günstig angeboten wurde. Als Motive dienten haupt­säch­lich Szenen aus roman­tisch verschneiten Städtchen. Hinter dem größeren Fenster des 24. Dezembers verbirgt sich meist eine Krip­pen­szene. Bedeutung erhielten auch hand­ge­malte Advents­ka­lender von verschie­denen Künstlern wie zum Beispiel die Leipziger Adventskalender.

Gegen­wärtig stecken hinter den 24 Türchen eines gekauften Produkts neben den Bildchen oftmals Scho­ko­la­den­stücke in verschie­denen Formen oder auch Spielzeug. Der erste mit Scho­ko­lade gefüllte Advents­ka­lender wurde 1958 in den Handel gebracht.

Daneben werden auch selbst­ge­bas­telte Kalender mit 24 kleinen Geschenken herge­stellt, die auf verschie­dene Weise verpackt sein können. Hier können unter­schied­lichste Formen gebastelt werden: die ursprüng­lich aus dem skan­di­na­vi­schen Raum stam­menden Jute-Säckchen, an einer Leine aufge­hängt, erfreuen sich immer größerer Beliebt­heit, doch auch ausge­fal­lene Ideen können in selbst­ge­bas­telten Advents­ka­len­dern reali­siert werden. Darüber hinaus wurden auch Advents­ka­lender in Form von Kerzen angeboten, für jeden Tag einen Abschnitt zum Abbrennen.

Der welt­größte frei­ste­hende Advents­ka­lender mit 857 m² steht in Leipzig im Bött­cher­gäss­chen. Die Kalen­der­türen sind drei mal zwei Meter groß und werden täglich geöffnet.

Seit wenigen Jahren werden immer neue Medien genutzt, z. Bsp. um die ursprüng­liche Funktion des Advents­ka­len­ders, das Abzählen der Tage mit dem Erzählen von Geschichten zu verbinden. Es werden Hörbücher mit 24 Geschichten publi­ziert, damit der Zuhörer jeden Tag vom 1. Dezember bis Heilig­abend eine Geschichte hören kann. Auch hier herrschen winter­liche oder advent­liche Motive und Inhalte vor, an Namens­tagen wie St. Nikolaus am 6. Dezember wird eine Legende erzählt oder vorge­lesen. Bisweilen sind statt Geschichten auch Lieder zu hören. Ebenso stehen Advents­ka­lender im Internet. 

Weihnachtskalender 2015 - Adventskalender mit selbstgemachten Säckchen
Weih­nachts­ka­lender 2015 – Advents­ka­lender mit selbst­ge­machten Säckchen

Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Spaß mit unserem Advents­ka­lender. Es sind übrigens noch 21 Tage bis Weihnachten.


Weih­nachts­ka­lender 2015

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