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Am Sonntag, den 5. Juni wurde der Gottesdienst vor dem Haus Fernblick in Freistatt zelebriert. Diese Hofgottesdienste haben sich zu einer schönen Tradition entwickelt und diesmal wurde die herkömmliche Struktur durch einige Überraschungen ergänzt.
Bei schönstem Sommerwetter, blauem Himmel und Sonnenschein, eröffnete der Freistätter Posaunenchor die etwas verspätet beginnende Andacht.
Das Thema des Hofgottesdienstes war „Die Buschtrommel“. Natürlich war hier in erster Linie die Gerüchteküche oder eben der Buschfunk gemeint, den wohl jede kleinere und größere Gemeinschaft besitzt.
Andererseits war das Wort auch wörtlich zu verstehen, da aus Holte die Trommelgruppe „Aiye-Gba“ unter Leitung von Tom Brötje angereist war. „Aiye-Gba“ bedeutet soviel wie „Von der Welt angenommen werden“ und stammt aus der Sprache der Yoruba, einem Volk, das im westafrikanischen Nigeria beheimatet ist.
Tom Brötje führte im Verlauf des Gottedienstes mit seinen Kolleginnen verschiedene Arten von Trommeln und verschiedene Formen des Trommelns vor. Mit der afrikanischen Sprechtrommel lassen sich Nachrichten verbreiten oder aber Grüße ausrichten. Größere Instrumente werden zum festlichen, wie zum rituellen Tanz benötigt.
In seiner Predigt wies Pastor Michael Herzer sowohl auf den Nutzen als auch auf die Gefahren von Klatsch und Tratsch hin. So weit wie der Apostel Paulus, der in einem Brief von seiner Gemeinde verlangte "Deine Rede sei Ja, Ja, Nein, Nein", wollte er nicht gehen. Schließlich ist das Über- und Miteinanderreden auch ein Bestandteil der Teilhabe an einer Gruppe oder Gemeinschaft.
Er warnte allerdings vor der üblen Nachrede, die ebenfalls ein Bestandteil des Klatsches sein kann. Diese stellt einen Verstoß gegen das achte Gebot „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden gegen deinen Nächsten“ dar und kann in Gemeinschaften zur Ausgrenzung von Menschen führen.
Zum Abschluss des Gottesdienstes wurden den Besuchern noch selbstgebastelte Trommeln vom Treffpunkt Fernblick überreicht, um sie zum Ausklang gemeinsam zu spielen und als Andenken mit nach Hause zu nehmen.
Mit Kaffee und Keksen endete dann der Sonntagvormittags-Gottesdienst vor Haus Fernblick. Wir danken von dieser Stelle aus allen Beteiligten für die Mühe und das Engagement.