Sonntag Abend um 20:15 Uhr im Sinnesgarten Freistatt konnte Dr. Stefan Schneider als Leiter des Organisationsteams das Sommercamp des Wohnungslosentreffens 2016 in Freistatt für offiziell eröffnet erklären.
Bei schönstem Sommerwetter hatten sich die bereits angereisten etwa 50 Teilnehmenden auf der gepflasterten Windrose im Sinnesgarten versammelt, denen Stefan Schneider viel Erfolg bei den Workshops wünschte: „Es liegt jetzt bei Euch: Macht etwas aus euren gemeinsamen Arbeitskreisen der nächsten Woche!“.
Jürgen Schneider als Moderator gab einen kurzen Überblick über Ablauf und Organisatorisches zum Sommercamp und übergab dann an Gero Enders, den Bürgermeister Freistatts, der alle Teilnehmenden herzlich begrüßte. Er sei glücklich, mit der Vielfalt aller Bewohner und Einwohner in Freistatt zu leben und der lebendigen Gemeinde von etwa 550 Einwohnern als Bürgermeister zu dienen. Er freue sich, das Sommercamp in Freistatt begrüßen zu können und pflichtete Stefan Schneiders Aufforderung zu produktiver Zusammenarbeit bei. Zuletzt entschuldigte er sich noch für die Mücken und Bremsen, mit denen man in Freistatt wohl oder übel zusammenleben muss und riet zur Benutzung von Mückenspray.
Frank Kruse begrüßte dann als Bereichsleiter der Wohnungslosenhilfe Freistatt alle Teilnehmenden: „Herzlich Willkommen – Toll, dass Ihr alle gekommen seid!“. Er gab einen kurzen historischen Rückblick aus Sicht der Wohnungslosenhilfe und bemerkte, das Armut in Form von herumziehenden Armen Menschen seit langem der in geordneteren Verhältnissen lebenden Gesellschaft Angst gemacht habe und scheinbar auch heute noch Angst macht. Alle größeren gesellschaftlichen Gruppen hätten ihre Lobbies, Geschäftsleute, Jäger, Angler, … eine Selbsthilfeorganisation für Wohnungslose Menschen fehlt aber bisher!
So sei das Projekt „Wohnungslosentreffen“ entstanden und es konnte für drei Jahre Geld gesammelt werden, um die ersten drei Sommercamps in Freistatt zu veranstalten. Die Wohnungslosenhilfe Freistatt wolle diese Sommercamps zwar unterstützend begleiten, aber ohne sich inhaltlich einzumischen, für die Themen aller Arbeitskreise seien allein die Teilnehmenden verantwortlich. Die Publikumsfrage „Was geschieht nach den drei Jahren?“ reichte Frank Kruse an alle Zuhörenden weiter: Wenn Ihr weitermachen wollt, werden wir euch auch weiter unterstützen – eine Finanzierung dazu dann muss aber noch gefunden werden.
Als nächster Redner erläuterte Dr. Peter Szynka von der Zentralen Beratungsstelle (ZBS) Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werks Niedersachsen: „Partizipation Betroffener Menschen ist uns wichtig!“ Und das gelte auch speziell für die Wohnungslosenhilfe. Er sehe gute Chancen, mit den Sommercamps auch nach drei Jahren weiterzumachen – „es liegt in Eurer Hand etwas aus diesem Treffen zu machen!“. Abschließend wünschte er der Runde viel Erfolg bei dieser Arbeit der nächsten Woche.
Darauf wandte sich Harald Thisted Gjersøe aus Dänemark, Generalsekretär vom „European Network For Homeless People“ (HOPE) an die Teilnehmenden. HOPE ist als gemeinnützige NGO und Interessenvertretung für Menschen ohne Obdach in Brüssel tätig und bekämpft die Obdachlosigkeit in und Europa. Er bedankte sich bei Armutsnetzwerk, Diakonie und Bethel im Norden für die Einladung. Er versprach, seine siebenjährige Erfahrung für die HOPE-Interessenvertretung in Brüssel mit einzubringen. Bei seiner Arbeit habe sich das Thema „Reichtum und Armut“ immer wieder als Hauptthema seiner Arbeit herausgestellt, und er wünsche dem Sommercamp viel Erfolg.
Zum Abschluss Lud Werner Franke vom Mitveranstalter Armutsnetzwerk kommenden Freitag zum öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung des Armutsnetzwerkes hier im Sommercamp ein, was eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen sei. Mit ihrem Leitsatz „Armut gemeinsam bekämpfen“ wünschte er allen Teilnehmenden viel Erfolg bei ihrer Arbeit für das Sommercamp.
Jürgen Schneider hatte noch einige organisatorische zu Freistatt-Führungen und dem musikalischen Programmpunkten und wünschte viel Spaß beim Sommercamp.
Dem schließt sich die Redaktion der Freistätter Online Zeitung an. Wir werden euch in dieser Woche mit vielen Gast-Beiträgen der beteiligten Tagesreporter (aus den Reihen aller Teilnehmenden) und eigenen Beiträgen zu den Abendveranstaltungen weiter über das Sommercamp informieren.