Am Freitag, den 15.7.2016 haben wir einen Besuch auf der Breminale gemacht. Dieses Bremer Stadtfest am Osterdeich ist mir, nicht nur weil ich Bremer bin, immer eines der liebsten Stadtfeste. Bei allem Gedränge, daß es auch hier gibt, herrscht doch eine geradezu tiefenentspannte Atmosphäre, die einen mitnimmt ohne aufdringlich zu sein.
200.000 Besucher zählte der Veranstalter insgesamt vom 13.–17. Juli. Fünf Tage Musik, Literatur, Tanz und vieles mehr. Umsonst. Ohne Verzehrzwang. Wie viele Städte in Deutschland können das schon. 100 Liveacts zählte das Gesamtprogramm. Dazu kommen auch immer noch verschiedene Straßenmusiker, die das Gesamtbild stellenweise auf das wunderbarste abrunden.
Ein paar Gigs, die wir uns angeschaut haben, möchten wir euch kurz näherbringen, das komplette Programm auch nur eines Tages würde schon unseren Rahmen sprengen.
PAUL sind ein junges Duo aus Bremen, die für ihre 19 Jahre schon sehr professionell und cool daherkommen. Ihr innovatives Konzept aus „Bass&Drum“ hat die Szene durchaus überrascht und so durften PAUL neben Auftritten in zentralen Bremer Locations bereits im ersten Jahr ihrer Bandgeschichte auf Festivals in ganz Norddeutschland spielen. Ihre Songs sind mit Backing Tracks und Effekten gespickt und ergeben einen fetten Sound. Da möchten wir durchaus mehr von hören. Im JoZZ könnte ich mir die beiden beispielsweise gut vorstellen.
Simon Schmidt alias Blindsmyth nimmt seine Zuhörer mit auf eine Reise zwischen elektronischen Klangwelten und experimenteller Popmusik. Gefühlvolle Beats und ein ausdrucksstarker Gesang machen diesen Solo-Artisten zu einem kompletten Sounderlebnis. Für das Breminale-Publikum war der Gig vielleicht eine Nuance zu früh angesetzt. Aber irgendwas ist ja immer.
The Lions Roar spielen eine Mischung aus Soul, Blues und Jazz irgendwo angesiedelt zwischen dem San Francisco und dem burlesquen Paris. Eine Welttour durch die 20-er Jahre mit einem dabei keineswegs verstaubten Sound. Wenn man sich ihre Tourdaten anschaut begreift man die Kosmopolität der Band besser. Am 13. Juni spielten sie noch in der Wüste Negev in Israel und in dieser Woche gastieren sie in Dänemark. Dazwischen spielten sie außer auf der Breminale noch in Barcelona und Berlin. Toughes Programm, tolle Show.
Insgesamt ein schöner Nachmittag und Abend auf einem meiner liebsten Stadtfeste. Nächstes Jahr gerne wieder. Um 23:00 mußten wir uns dennoch auf den Weg machen. Samstag ging es mit dem Afdreit und Buten Festival am Hartenbergsee weiter. Davon morgen mehr.