Musik gegen Diskriminierung, ein guter Titel für ein Konzert. „Music Against Discrimination“ (M.A.D.) ist ein Konzert gegen Rechts, das im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus am am 17.03.2017 in Nienburg veranstaltet wurde. Der Kreisjugendring Nienburg, das Weser-Aller Bündnis (WABE) die Rockinitiative Nienburg und der Fachdienst Jugendarbeit und Sport des Landkreises Nienburg waren die Veranstalter und Organisatoren dieses durchaus nicht nur regional besetzten Minifestivals.
Der Spielort, an dem wir zum ersten Mal waren, das Kulturwerk Nienburg, ist ein Ort für Begegnung, Kommunikation und Kreativität. Viele Gruppen und Initiativen nutzen die Räume. Hinter den Mauern läuft mehr, als die großen, öffentlichen Abendveranstaltungen. An manchen Tagen laufen hier vier, fünf Veranstaltungen hintereinander oder parallel. Wir werden bestimmt noch manches Mal wiederkommen.
Den Beginn des Abends gestaltete das Musikprojekt WIP In. Acht Mädchen und sieben Jungen sind derzeit beim Musikprojekt des Stolzenauer Jugendhauses „Wip In“ dabei, das unter der Überschrift „Rap and (W)ip Hop In“ läuft. Vier davon zeigten ihr Können im Kulturwerk. Und wir können nur sagen, da wächst etwas durchaus hörenswertes heran. Der Mischung fehlt es noch ein bisschen am richtigen Drive, aber das wird schon.
Weiter ging es mit alten Bekannten, den Lokalmatadoren von „Friday Flashback“. Ihr Banner hatte die Pop-Punk-Band vorsichtshalber schon vor Beginn des Abends aufgehängt, so konnten sie sich von der ersten Minute an auf die gewohnt rasante Art ihrer Musik widmen. Ein schön gesetzter und wie üblich anständig lauter Kontrapunkt zu dem eher sprechgesanglastigen Programm. Immer wieder gern und auch dieses Jahr bestimmt wieder einige Male. Das Banner blieb dann auch den Rest des Abends hängen.
Die Bremer Band „Faakmarwin“, hinter deren Name eine eher merkwürdige Geschichte um einen verloren gegangenen Finnen steckt, kennen wir vom Burn Out Festival des letzten Jahres. Auch hier zog die Mischung aus Indie-Pop und Rap wieder und das doch sehr zahlreich erschienene Publikum hatte seinen Spaß. Natürlich gab es auch klare Aussagen zum Thema des Abends, die aber mit dem nötigen Drive vorgetragen wurden.
Der Headliner des Abends, Rapper „Chima Ede“, war extra aus Berlin angereist, kann sich aber wohl auch in Nienburg einer ansehnlichen Fangemeinde freuen. Der junge Rapper ging letztes Jahr mit Songs, wie „Wo wart ihr“ und „Mama wusste“ (feat. Megaloh) durch die Decke und sammelte hunderttausende Klicks auf Youtube.
Wo andere Rapper unseren Müttern nächtliche Besuche abstatten, erzählt „Chima Ede“ in seinen Tracks lieber von seinen Unzulänglichkeiten. Von schmerzhaft gescheiterten Beziehungen. Von dem Gefühl, sich unter 1.000 Freunden fremd zu fühlen. Und das passt dann ja auch wieder zum Thema des Abends. Trotz leider (sorry) eher mäßig abgemischten Ton hatte er das Publikum jederzeit im Griff. Ich persönlich hätte gerne mehr von den Texten verstanden, aber dafür gibt es ja oben erwähntes Medium.
Bevor der Abend mit „DJ FLOOD“ aus Hannover ausklang, machten wir uns wieder auf den Weg nach Freistatt. Vielen Dank an das Kulturwerk, das versprochen hat uns nächstes Mal auch auf die Presseliste zu setzen. Wir haben allerdings die 5,- € Eintritt auch verschmerzt.