Im letzten Jahr veranstaltete Frank Juschkat, seines Zeichens Organisator des Rock das Ding Festivals in Balge, sein erstes Event mit dem Namen Rock das Schiff (siehe Bericht der Freistätter Online Zeitung vom 22. November 2018). Aufgrund des großen Erfolges wurde auch in diesem Jahr wieder die MS Bremen der Flotte Weser gechartert um die zweite Ausgabe des Rock das Schiff an den Start zu bringen. Am vorletzten Samstag, den 16. November, war es dann soweit. 135 Fans guter Rockmusik versammelten sich am Anleger Haaken Werder in Nienburg/Weser und enterten die bereit gestellte MS Bremen. Die Bands rund um Frank Wesemann, Potsch Potschka und Max Buskohl waren bereits an Bord und der "Check In" der 135 Rock-Fans verlief zügig. So hieß es dann gegen 15.45 Uhr Leinen los und Musik an. Auf dem Unterdeck gab es Musik und Getränke um, auf dem Zwischendeck gab es Snacks für den kleinen Hunger zwischendurch und auf dem Oberdeck konnte das musikalische Geschehen auf einer Großbildleinwand verfolgt werden. Außerdem gab es auf dort die Möglichkeit, sich mit Fanartikeln einzudecken.
Der erste Act auf dieser musikalischen Weserrundfahrt war Wesemann & Band, die Local Heroes aus Nienburg. Frank Wesemann und seine drei Mitstreiter Erik Regul, Lukas Schröder und Arne Juschkat – die beiden letztgenannten sind uns auch bestens als Mitglieder der Nienburger Rock-Formation Jaded bekannt, begeisterten das Publikum mit schwungvollen Rocksongs mit deutschen Texten. Die Vier unterhielten die musikbegeisterten "Weser-Kreuzfahrer" mit Songs wie "Umlaufbahn", "Tanze", oder "Nur so ein Gefühl", deren Texte von Mut, Liebe, Aufbruch, Hoffnung, Trost und davon, nach vorne zu blicken und sich nicht unterzukriegen lassen handeln. Mit ihrem "typisch"-deutsch-dynamisch-rockig- melancholisch-melodischen Auftritt sorgten Wesemann & Band gleich von Anfang an für ein gut gelauntes Publikum, das nun musikalisch bestens vorbereitet für die folgenden Acts war.
Nach einer kurzen Pause ging es dann mit Potsch Potschka und seiner Band weiter. Der gebürtige Würzburger Potsch Potschka, mit eigentlichem Namen Bernhard Potschka, ist vor allem als Mitglied der DeutschRock-Band Spliff aus den 1980er Jahren bekannt. Zusammen mit Herwig Mitteregger, dem 2012 verstorbenen Manfred Praeker und Reinhold Heil gründete er 1980 die Band Spliff, die sich fünf Jahre später aufgrund musikalischer Differenzen und verschiedener Solo-Projekte der Bandmitglieder auflöste. Das Motto von Potsch und seiner Band hieß an diesem Abend dann auch "Potsch Potschka spielt Spliff". Zusammen mit seiner Band spielte er die alten Spliff-Songs, jedoch neu arrangiert. Hierzu wurde den "Oldies" der Keyboard-Sound entzogen und in den Vordergrund tritt nun die E‑Gitarre. Aber trotz dieser "Song-Reformierung" fühlte sich ein Großteil des Publikums per Zeitmaschine in ihre Jugend zurück versetzt. Und selbstverständlich war auch der jüngere Teil des Publikums von Stücken wie "Herzlichen Glückwunsch", "Deja Vu", "Das Blech" und selbstverständlich auch "Carbonara" absolut begeistert. Nach dieser Zeitreise zurück in die 1980er Jahre ging es dann mit dem nächsten Act wieder zurück in die Gegenwart.
Nach der musikalischen Zeitreise in den DeutschRock der 1980er Jahre ging es nun mit Max Buskohl und seiner Band wieder zurück in die Gegenwart. Dem auf Lanzarote aufgewachsenen Max Buskohl wurde das musikalische Talent bereits mit in die Wiege gelegt, denn sein Vater ist der Gitarrist Carl Carlton, der bereits mit Robert Palmer, Udo Lindenberg, Peter Maffay und anderen Musikgrößen spielte. Der Berliner, der sich 2010 seinen musikalischen Ritterschlag als jüngster Musiker auf dem grammy-nominierten Tributalbum "A Sidemean's Journey" von Klaus Voormann abholte, auf dem er neben Musik-Legenden wie Paul McCartney, Ringo Starr oder Cat Stevens vertreten war, sorgte mit seiner Band und Songs wie "Nur Dich", "Mein Ausgleich" oder "Sie ist da" noch ein letztes Mal für beste Stimmung bevor die MS Weser wieder am Haaken Werder festmachte.
Nach dieser launigen Weser-Rundfahrt ging es dann im Nienburger Jazz Club mit einer After-Show-Party weiter. Wir bedanken uns bei Frank Juschkat, den Bands und der Flotte Weser für diesen geilen Nachmittag und freuen uns schon auf's nächste Jahr, wenn es hoffentlich wieder heißt: ROCK DAS SCHIFF.