Kaum hat der Frühling Einzug gehalten, schon sind auch Burgfräulein und Ritter, Mönche und Fahrensleute, Marketenderinnen, Taschner und Beutler wieder allenthalben unterwegs. Zum dritten Mal hat sich der Kneipp-Erlebnispark in Bad Iburg zum Osterspektakel 2017 in ein Zeltlager des Mittelalters verwandelt. Vor der Kulisse des Schlosses und der Benediktinerabtei Iburg waren über die Osterfeiertage Bänkel- und Minnesänger die musikalische und Zelte, Kostüme und Rüstungen die standesgemäße Kulisse.
Das Wetter meinte es jetzt mit dem fahrenden Volk nicht unbedingt das gesamte Osterwochenende gut, vor allem die Nächte sollen doch eher bitterkalt gewesen sein, der guten Laune hatte dies aber wohl keinen Abbruch getan. An allen drei Markttagen herrschte ein buntes Treiben und natürlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.
Manch Normanne war, so scheint es, gar mit dem eigenen Boot angereist, dies konnte man eigenhändig, wenn man wollte, über den eher überschaubaren Charlottensee rudern.
Insgesamt ein schöner Ostermontagsausflug, wobei wir mit dem Wetter auch noch wirkliches Glück hatten. Bei unserem Besuch schien nämlich fast durchgängig die Sonne. Als wir die Szenerie betrachteten kam uns allerdings ein eher bitterer Gedanke. Das Gefälle von Schloss zu Zelt, das uns heute nostalgisch verklärt erfreut, ist leider das gleiche, das unsere heutige Gesellschaft durchzieht. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft in unserer Zeit wieder genauso weit wie im 15. Jahrhundert.