Gnadenlos Gerecht - Demo am 1. Mai 2017 in Hannover (Bild: © Klaus-Dieter Gleitze - www.schuppen68.de)

Zweites Früh­lings­er­wa­chen – Gnadenlos gerechter 1. Mai in Hannover

Gnadenlos Gerecht - Demo am 1. Mai 2017 in Hannover (Bild: © Klaus-Dieter Gleitze - www.schuppen68.de)
Gnadenlos Gerecht – Demo am 1. Mai 2017 in Hannover (Bild: © Klaus-Dieter Gleitze – www.schuppen68.de)

Zum 1. Mai planen wir einen Ausflug nach Hannover. Dort wollen wir die Gruppe Gnadenlos Gerecht bei der Hanno­ve­raner Mai-Kund­ge­bung verstärken. Kernpunkt ist die Forderung den HARTZ-IV-Regelsatz auf 560,- Euro anzuheben, wie es ein Gutachten der Diakonie (hier das PDF-Dokument) für eine ange­mes­sene Teilhabe aller sozial benach­tei­ligten Mitbürger und Mitbür­ge­rinnen in Deutsch­land fordert.

Alle Mitglieder der Gruppe werden dazu um 11 Uhr auf dem Festplatz vor dem Rathaus in Hannover eine Menschen­kette bilden und ein T‑Shirt mit der Aufschrift „560“ tragen, um die Forderung nach wirk­li­cher sozialer Teilhabe anzumahnen.

Zur weiteren Infor­ma­tion veröf­fent­li­chen wir hier die Presseerklärung
von Gnadenlos Gerecht:

Pres­se­mit­tei­lung / Veranstaltungshinweis

Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ Aktion zum Tag der Arbeit:

Aktion 560 – Erhöhung des Hartz IV Regel­satzes auf 560 Euro.

01. Mai 2017, 11 Uhr, Hannover.

Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ fordert anläss­lich des 1. Mai 2017, dem Tag der Arbeit, eine Erhöhung des Hartz IV Regel­satzes von 409 auf 560 Euro.

Aus diesem Anlass bilden Mitglieder der Gruppe um 11 Uhr auf dem Festplatz vor dem Rathaus in Hannover eine Menschen­kette. Dabei tragen alle Glieder der Kette ein T‑Shirt mit der Aufschrift „560“. Mit diesem öffent­li­chen Bild soll auch die Frage gestellt werden:

Wie geht unsere Gesell­schaft mit denen um, die keine Arbeit haben?

Die Regel­sätze für Hartz werden will­kür­lich und unsach­gemäß berechnet und decken bei weitem nicht das sozio­kul­tu­relle Exis­tenz­mi­nimum. Gewerk­schaften, Wohl­fahrts­ver­bände und Betrof­fe­nen­in­itia­tiven fordern eine substan­ti­elle Erhöhung der Regelsätze.

Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ schließt sich der Forderung aus dem Gutachten der Diakonie von 2016 an, das in seinen Berech­nungen von einer ange­mes­senen Erhöhung auf 560 Euro ausgeht. Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ betont:

Gerade am Tag der Arbeit muss deutlich werden, dass die Spaltung der Gesell­schaft zwischen Arm und Reich immer größer wird, mit negativen Folgen wie wach­sendem Rassismus und Ausgren­zung von Minderheiten.

Das vermeint­liche Jobwunder in Deutsch­land hat eine Kehrseite: eine wachsende Armuts­quote, in Nieder­sachsen ist jeder Sechste arm, oft genug trotz Arbeit. 40 Prozent aller Beschäf­tigten haben in den letzten Jahren Real­lohn­ver­luste gehabt, 25 Prozent arbeiten im Nied­rig­lohn­sektor, allein in Nieder­sachsen gibt es fast 100.000 Langzeitarbeitslose.

Resultat einer jahrelang verfehlten Sozial- und Arbeits­markt­po­litik ist eine Welle von drohender Alters­armut: Wer 45 Jahre lang arbeitet, bei einer wöchent­li­chen Arbeits­zeit von 38,5 Stunden, müsste rein rech­ne­risch einen Mindest­lohn von 11,68 Euro erhalten, um im Alter eine Netto­rente oberhalb der Grund­si­che­rung zu bekommen.

Gerade am Tag der Arbeit sind Gewerk­schaften und Wohl­fahrts­ver­bände gefordert, sich stärker gegen Arbeits­lo­sig­keit und für eine nach­hal­tige Armuts­be­kämp­fung zu engagieren.

Die Forderung nach einer Erhöhung der Regel­sätze auf 560 Euro ist da nur ein erster Schritt.“

Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ besteht aus enga­gierten Menschen in unter­schied­li­chen prekären Lebensverhältnissen.

Am 21.03.2017 startete die Gruppe mit der Info-Veran­stal­tung „Wieviel braucht der Mensch zum Leben?“ zu Regel­sätzen und dem Exis­tenz­mi­nimum ihre Aufklä­rungs- und Infor­ma­ti­ons­ar­beit, siehe Info Flyer anbei.

Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ wird auch zukünftig durch Veran­stal­tungen, Aktionen und Aufklä­rung die wachsende Spaltung zwischen Arm und Reich zum Thema machen.

Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ wird unter­stützt von der Landes­ar­muts­kon­fe­renz LAK Nieder­sachsen.

Mit der Bitte um Veröf­fent­li­chung, Bericht­erstat­tung und besten Grüßen

Klaus-Dieter Gleitze

für die Gruppe Gnadenlos Gerecht