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FAG Parti­zi­pa­tion: „Die Würde des Menschen“

Am 24. Januar 2022 tagte wieder einmal die neue Fach­ar­beits­gruppe (FAG) Parti­zi­pa­tion der Bundes­ar­beits­ge­mein­schaft Wohnungs­lo­sen­hilfe (BAG W), die Fragen rund um eine bessere Einbe­zie­hung von betreuten Menschen der verschie­denen Einrich­tungen der bundes­deut­schen Wohnungs­lo­sen­hilfe nachgeht, um einen Ansatz ange­mes­sener Betei­li­gung und Parti­zi­pa­tion – wie er z. Bsp. für die Gruppe behin­derter Menschen in der UN-Behin­der­ten­rechts­kon­ven­tion (BRK) schon formu­liert wurde – zu finden.

Martin Kositza (zuständig für Arbeit und Quali­fi­zie­rung, Sozi­al­recht, Parti­zi­pa­tion, junge Menschen bei der BAGW.de) begrüßte die etwa 15 Teil­neh­menden der Fach­ar­beits­gruppe und skiz­zierte die aktuelle Lage aus Sicht der BAG W, besonders im Hinblick auf die Arbeits­auf­nahme der neuen Bundesregierung.

Die nächsten Monate würden zeigen, wie weit Anre­gungen aus den neu erar­bei­teten Posi­ti­ons­pa­pieren der BAG W dabei aufge­griffen würden.

Als einen „Licht­blick“ stellte Martin Kositza das neue Kinder- und Jugend­stär­kungs­ge­setz (KJSG) vor, dessen Wirkung es jetzt abzu­warten gelte.

Als weitere aktuelle Themen des Bereichs Wohnungs­lo­sen­hilfe (WLH) kamen aus der Runde noch diese Themen kurz zur Sprache:

  • Auswir­kungen der Corona-Krise im Bereich WLH
  • Statis­tiken zur Wohnungs­lo­sig­keit in Deutschland
  • Medi­zi­ni­sche Versor­gung obdach‑, wohnungs­loser und armer Menschen
  • Probleme mit der Zugäng­lich­keit (in Corona-Zeiten) und der Arbeit von Jobcentern

Nach Bespre­chung des Proto­kolls des letzten Treffens (vom 11.10.2021) sammelte Lea Schwab (Sozi­al­ar­bei­terin im Wichern­heim Heidel­berg) für die Gruppe Stich­punkte möglicher Themen für die geplante BAG-W-Bundes­ta­gung (voraus­sicht­lich vom 2. bis 4. März 2022):

  • Digi­ta­li­sie­rung und Datenschutz
  • Bewohner*innen-Räte
    (Satzung; Heraus­for­de­rungen beim Aufbau; (Erfahrungs-)Austausch)
  • Parti­zi­pa­tion im ambu­lanten Setting?
    - Tages­stätten, betreutes Wohnen und Fach­be­ra­tung
    - mögliche Erschwer­nisse durch öfter wech­selnde Klienten?
  • Zusam­men­ar­beit zwischen Praktiker*innen und Klient*innen
    (Infor­ma­ti­ons­fluss; Trans­pa­renz; Datenschutz)
  • Nicht-Zugang zu Leis­tungen / Probleme mit Jobcen­tern und Sozialämtern
  • Recht­liche Grund­lagen
    - für Praktiker*innen; für Klient*innen
    - fehlende Regelung im SGB
    - in Durch­füh­rungs­ver­ord­nungen mehr oder weniger „inter­pre­tierbar“?

Anschlie­ßend wurde noch die aktuelle Lage im Bezug auf das Thema Parti­zi­pa­tion in der WLH diskutiert.

In wie weit könnte das schon bestehende Bundes­teil­ha­be­ge­setz (BHTG – das bisher leider nur – „… für Menschen mit Behin­de­rungen viele Verbes­se­rungen vorsieht“ – Zitat von der BMAS-Webseite!) als Vorlage für entspre­chende Rege­lungen in der WLH dienen?

Dazu kamen aus der Runde auch gleich einige Anmer­kungen aus der Praxis:

  • eine Bewoh­nenden-Vertre­tung variiert erfah­rungs­gemäß immer auch je nach Besetzung
  • perso­nelle und gesund­heit­liche Probleme können eine konti­nu­ier­liche Arbeit einschränken
  • dabei kann eine Bewoh­nenden-Vertre­tung gut mode­rie­rend wirken bei gene­rellen
    Konflikt­si­tua­tionen … (z. Bsp. beim Thema „Zimmer­kon­trollen“)
  • bei Forde­rungen nach mehr Trans­pa­renz, z. Bsp. verständ­li­chen „Corona-Rege­lungen“
  • es sei wünschens­wert, eine schrift­liche Satzung zu entwi­ckeln, die auch
    zur Legi­ti­ma­tion der Arbeit einer Bewoh­nenden-Vertre­tung hilfreich sei
  • ein guter Infor­ma­ti­ons­fluss müsse sicher­ge­stellt werden, ebenso ein Erfah­rungs­aus­tausch
    aller Betei­ligten, ebenso eine gute Wissens-Weiter­gabe an nach­fol­gende Vertretende

Jürgen Schneider vom Armuts­netz­werk e. V. erinnerte daran, dass bei der Parti­zi­pa­tion in der WLH auch immer eine Betei­li­gung für „Menschen auf der Straße“ mitge­dacht werden müsse, die all zu leicht ausge­grenzt werden könnten.

Nach kurzer Vorstel­lung der Arbeit des Spre­cher­rates der Fach­ar­beits­gruppe (Vorbe­rei­tung in Online-Sitzungen – Vorstel­lung von Themen in Vorstands­sit­zungen der BAG W – Koor­di­nie­rung der FAG-Treffen und Doku­men­ta­tion der Akti­vi­täten der FAG) wurde noch die Zusam­men­set­zung des Spre­cher­rates disku­tiert (z. Bsp. der wünschens­werten Beachtung von Quoten).

Zuletzt brachte Frank Kruse (Bereichs­leiter der WLH Freistatt, Mitglied im Fach­aus­schuss Arbeit und Quali­fi­zie­rung und Spre­cherrat FAG Parti­zi­pa­tion) einen Kurz­vor­trag zum Thema „Würde“:

(… bitte etwas Geduld zum Lesen – Wechsel der 10 Folien kommt alle 10 sek.)

Frank Kruse - Präsentation Würde des Menschen - FAG Pasrtizipation der BAG W - Januar 2022

Nach einer Abschluss­runde vertagte sich die Fach­ar­beits­gruppe auf ein späteres Online-Meeting, bei dem dann die endgül­tige Form der Betei­li­gung an der anste­henden Bundes­ta­gung beschlossen werden soll.

Zurück bleibt die Erkenntnis der Runde, das die Themen Parti­zi­pa­tion gesetz­lich verankern und Die Würde des Menschen in der WLH? unsere Gruppe noch auf geraume Zeit beschäf­tigen werden.

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FAG Parti­zi­pa­tion – Die Würde des Menschen in der WLH – Januar 2022