Am 7. Februar wurde in der Freistätter Moorkirche eine Ausstellung eröffnet, die sich mit den Wanderungen des Theologiestudenten Theodor Wangemann im späten 19. Jahrhundert und übergreifend mit der Geschichte der Wohnungslosenhilfe beschäftigt. Wir haben ja schon einmal über Herrn Wangemann berichtet. Der bekannte Historiker Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl hielt am 17. September 2017 in der Moorkirche einen bemerkenswerten Vortrag über eben jene Undercover-Wanderung, die von Friedrich von Bodelschwingh damals in Auftrag gab.
Eröffnung der Ausstellung
In Vertretung unserer Geschäftsführerin Luise Turowski, die leider erkrankt war (wir wünschen gute Besserung) begrüßte Ingolf Semper die durchaus zahlreich erschienenen Gäste. Nach einer kurzen Einführung übergab er dann das Wort an Christoph Herkströter, der Teil der elfköpfigen Seminargruppe war, die im Rahmen ihres Studiums die Ausstellung „Wangemanns Wanderungen“ recherchiert und die 18 Rolltafeln kreiert haben. Die wissenschaftliche Leitung hatte dabei bereits erwähnter Prof. Dr. Schmuhl.
Theodor Wangemann machte sich 1892 auf den Weg um Verdachtsmomente Friedrich von Bodelschwinghs, die Zustände in den Herbergen für Wanderarbeiter und Obdachlose und das dahinter stehende Konzept zu überprüfen. Dabei stellte sich heraus, dass die Missstände größer als erwartet waren und nicht zuletzt deshalb gründete von Bodelschwingh in der Folge den Herbergsverein dem er auch zwischenzeitlich selbst vorstand.
Weitere Ausstellungsorte
Die Ausstellung, die mit der Hilfe des Hauptarchivs Bethel entstand, geht dabei über die Zeit der Wanderungen Wangemanns hinaus und zieht über die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus einen Bogen bis in die Gegenwart.
Zu sehen ist das Ganze noch bis Sonntag den 11. Februar 2018 in der Freistätter Moorkirche, dann wechselt die Ausstellung ins TAFF in Sulingen, wo sie vom 12. bis 23. Februar zu sehen sein wird. Abschließend werden die 18 Tafeln noch einmal in der Arche in Diepholz (Vossener Reitweg 13) gezeigt und zwar vom 26. Februar bis zum 9. März 2018.
Eine sehenswerte und erstaunlich aktuelle Ausstellung angesichts dessen, dass die Wanderungen des jungen Theologen Wangemann ja doch schon 125 Jahre her sind. Wir legen sie allen unseren Lesern wärmstens ans Herz.