Die Gruppe MideA („Menschlichkeit ist die einzige Alternative“) hatte zum 28. Mai 2018 zu einem Treffen an der Alten Bürgermeisterei in Sulingen eingeladen. Unsere Demokratie zeichnet sich ja dadurch aus, dass jeder Mitbürger die Möglichkeit hat, seine Meinung auch öffentlich kund zu geben. Dazu hatte am Abend die AfD zu einem sogenannten „Bürgerabend“ eingeladen, der allerdings nicht unkommentiert hingenommen wurde.
Verschiedene Initiativen waren zusammen mit etwa 80 Bürgerinnen und Bürgern aus Sulingen und Umgebung der Einladung der Gruppe MideA gefolgt, um gemeinsam im Bürgerhausgarten ein deutliches Zeichen gegen Rechts zu setzen. Mit Mikrofon und einem kleinen Verstärker brachten verschiedene Rednerinnen und Redner ihre Vorstellungen einer freien Gesellschaft für Toleranz, Offenheit und friedliches Miteinanderleben zu Wort.
Ein sogenannter „Bürgerabend“
Die Polizei, die mit etwa 30 Beamten angerückt war, verbannte die MideA-Veranstaltung in den Bürgergarten hinter der Alten Bürgermeisterei. So kam es zu keinem direkten Kontakt beider Gruppen, zumal dank dem Einsatz eifriger AfD-Ordner es auch keinem der AfD-kritischen Besucher gelang, zum sogenannten „Bürgerabend“ vorzudringen. Kritische Fragen waren bei dieser Veranstaltung scheinbar nicht erwünscht.
Sulingen gegen Rechts
Erfreulich fanden wir, dass die Gruppe der Gegen-Demo hinter der Alten Bürgermeisterei offenbar weit mehr interessierte Bürgerinnen und Bürger Sulingens anlockte als die AfD-Veranstaltung. Auch Sulingens Bürgermeister Dirk Rauschkolb schaute im Bürgergarten vorbei und bekundete seine Solidarität für ein tolerantes und offenes Gemeindeleben in Sulingen.
Weniger erfreulich fanden wir, dass es der AfD gelungen war, die Alte Bürgermeisterei als Veranstaltungsort zu buchen. Aber ein Zeichen einer funktionierenden Demokratie ist ja auch die Gewährung der Meinungsfreiheit für Andersdenkende.
Nur sollten gesellschafts- und fremdenfeindliche Parolen von rechten Parteien nirgendwo in Deutschland und Europa unkommentiert bleiben – so wie dieses Sulinger Bündnis gegen Rechts an diesem Montag demonstrierte.