Die Selbstvertretung Vereinter Wohnungsloser hielt am Mittwoch, dem 23. Mai 2018 eine Pressekonferenz zum Projekt Wohnungslosentreffen 2018 ab. Gesprächspartner dieser Veranstaltung im Seminarhaus Wegwende in Freistatt waren:
- Jürgen Schneider – Mitglied der Koordinationsgruppe und des Armutsnetzwerk e.V.
- Uwe Eger – reisender Wohnungsloser
- Ilse Kramer von der Initiative Bauen,Wohnen, Arbeiten e.V.
- Frank Kruse – Mitinitiator des Projekts Wohnungslosentreffen sowie Leiter der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Freistatt
- Dr. Stefan Schneider als Koordinator des Projekts Wohnungslosentreffen
Der ebenfalls eingeladene Richard Brox aus Mannheim war leider verhindert. Der Aktivist und Autor des Buches "Kein Dach über dem Leben" wird aber am Wohnungslosentreffen 2018 teilnehmen.
Zum Inhalt: Das Hauptaugenmerk der Pressekonferenz lag auf dem bevorstehenden Wohnungslosentreffen, welches vom 22. – 29. Juli 2018 zum dritten Mal nach 2016 und 2017 in Freistatt stattfinden wird. Vorgestellt wurde das Plakat und das vorläufige Programm der Veranstaltung. Dazu gab es eine kleine Rückschau auf die beiden bisherigen Sommercamps. Der bisherige Erfolg, aber auch die damit verbundenen Schwierigkeiten dienen als Basis für das Treffen 2018.
Die nach wie vor größte Schwierigkeit ist die Beschaffung von finanziellen Mitteln für weitere Treffen. 2019 wird voraussichtlich die Diakonie Herzogsägmühle Gastgeber des vierten Wohnungslosentreffens. Bei den bisherigen Treffen ist es einem Teil der teilnehmenden Wohnungslosen gelungen sich zu vernetzen. Regelmäßig finden Koordinierungstreffen statt, um zukünftige Veranstaltungen zu planen und vorzubereiten. Jedoch bedarf es auch in der weiteren Zukunft öffentlicher Unterstützung, um die weiteren Treffen zu ermöglichen.
Das Wohnungslosentreffen 2018 benötigt eine weiter steigende Anerkennung, um genau die Chance darauf zu erhöhen. Sinn und Zweck des Camps bleibt aber weiterhin de Selbstorganisation und das die Gestaltung Sache der Wohnungslosen selbst bleibt; andere Institutionen sollen sich genau das nicht aneignen.
Bei all den bestehenden organisatorischen Schwierigkeiten und Herausforderungen, das Wohnungslosentreffen auf die Beine zu stellen, kann Dr. Stefan Schneider auf erste Erfolge verweisen. Die Vernetzung und die Treffen von wohnungslosen Menschen aus ganz Deutschland ist als positiv zu sehen. Beim Wohnungslosentreffen 2017 entstanden dabei auch weitere Gruppen, wie beispielsweise eine Frauengruppe, sowie regionale Zusammenschlüsse.
Auch 2018 heißt das Motto „Alles verändert sich, wenn wir es verändern“. Wohnungslose haben mit dieser Veranstaltung schon viel bewegt, und sicherlich bereits Vieles im öffentlichen Bewusstsein verändert. Das Motto wäre aber auch ein gutes Motto für eine funktionierende soziale Gesellschaft. Denn nur wenn sie bereit ist, sich zu verändern, dann darf sich die Gesellschaft auch weiterhin so nennen – sozial – und zwar ohne schlechtes Gewissen.