Im Rahmen ihres diesjährigen Urlaubs im ostholsteinischen Malente besuchten die 9 Feriengäste aus Freistatt die berühmten Karl-May-Spiele in Bad Segeberg. Angeboten wurde im Kalkbergstadion das Stück "Winnetou und das Geheimnis der Felsenburg", das seit dem 23. Juni und noch bis zum 2. September auf dem Programm 2018 steht.
Da die reiselustigen Apachen um Häuptling Wolfgang Bluhm und Squaw Susanne Plieskat deutlich vor dem Beginn der Vorstellung am Ort eintrafen, und somit genug Zeit hatten, hatten die Urlauber aus Freistatt die Möglichkeit, sich in der Westernstadt vor dem Bühneneingang umzusehen. Denn hier wurde für das wartende Publikum Kurzweil geboten, um sich ein wenig spielerisch in die Karl-May-Thematik hinein zu fühlen. Hier konnte u.a. nach Gold geschürft und gefunden werden, oder man konnte es sich im Saloon oder im Wigwam bequem machen. Auch das kulinarische Angbot vor Ort machte nicht nur Appetit auf die Aufführung; vielfach wurde Barbeque zum Imbiss gereicht.
Aber auch eine Reise zurück zu den Anfängen der Karl-May-Festspiele, Geschichten aus der Geschichte der Veranstaltung, deren Anfänge 66 Jahre zurückliegen. Im Jahr 1952 gab es erstmals Winnetou in Bad Segeberg. Sämtliche Plakate, die seit der Zeit auf die jährlichen Stücke hinwiesen, sind ebenfalls vor Ort zu bewundern. Der Besucher erfährt somit auch von einem Robert Ludwig, auf dessen Initiative Karl May ein bundesdeutsches Zuhause bekam. Die Stadtverantwortlichen wollten die Kalkbergarena in jedem Fall nutzen; sie mit den Geschichten des sächsischen Schriftstellers zu bestücken, war aber die Idee von Robert Ludwig.
Winnetou und das Geheimnis der Felsenburg
Punkt 15 Uhr ging an jenem 12. Juli das Stück bei strahlendem Wetter vor gut besuchter Kulisse im Kalkbergstadion los. Im Jahr 2018 heißt das Stück während der LXVII. Festspiele "Winnetou und das Geheimnis der Felsenburg. Karl-May-Fans kommen dabei in jeder Hinsicht auf ihre Kosten. Die Handlung entführt das Publikum nach Mexiko. Ein Schatzjäger und seine gnadenlose Gefährtin vermuten dort eine reichhaltige Mine. Es entbrennt ein kriegerischer Streit zwischen den einzelnen Volksgruppen, die zu einer Bedrohung der Einheimischen werden.
Es kommt zu Verbündungen und Verbrüderungen, und skurille Versuche, die Dorfordnung wieder herzustellen. Um die Pläne der eiskalten Lady sowie die der kriegslustigen Indianer zu durchkreuzen, kommen unter traditioneller Winnetou-Melodie zwei Figuren in die Arena: Winnetou und sein Blutsbruder Old Shatterhand.
Die Besucher bekommen einen interessanten Mix aus Action, Karl-May-typische Dialoge sowie witzigen und unterhaltenden Szenen geboten. Darüber hinaus gibt es wie bei jeder Winnetou-Darbietung auch 2018 eine Menge Drama und gefühlvoller Emotionen. Jan Sosniok spielt zum sechsten Mal in Folge die begehrte Rolle des Häuptling aller Apachen, Joshy Peters glänzt in seiner Rolle als Winnetos Blutsbruder Old Shatterhand. Christine Neubauer, die sich schon in ihren jungen Jahren als "Vollweib" bezeichnete, füllt genau in dieser Funktion die Rolle der gnadenlosen Judith Silberstein aus.
Das Stück und insbesondere die Kulisse sind anhand der mittlerweile technologischen Möglichkeiten der jetzigen Zeit angepasst, das erlaubt natürlich ein größeres Spektakel. Für die Schauspieler, die an diesem Stück mitwirken dürfen, ist es wie eine Auszeichnung, vor Ort die Tradition Bad Segebergs aufrechtzuerhalten. Interessant zu beobachten ist auch das bunt gemischte Publikum – von ganz jung bis ganz jung gefühlt. Karl May, der bereits im Jahr 1910 verstorben ist, hat auch über 100 Jahre nach seinem Ableben nichts an Popularität eingebüßt.
Freistatt sagt ein herzliches Dankeschön an die Gastgeber. Die Diakonie bietet den Bewohnern einmal im Jahr einen Kurzurlaub an, es ist in der Regel der sympatische Kurort Malente. Man kann fast davon ausgehen, dass es auch im kommenden Jahr so sein könnte. Mit etwas Glück liegt der Trip zwischen dem 29. Juni und 8. September 2019, dem Zeitraum der LXVIII. Karl-May-Festspiele, dann gibt es das Stück "Unter Geiern – Der Sohn des Bärenjägers" zu sehen. Freistatt wäre sicherlich auch dann gerne zu Gast – so gut hat es allen gefallen.
Text & Fotos: Hari