Wir schreiben den 22. Juli 2018 und das dritte Wohnungslosentreffen in Freistatt hat begonnen. Gegen 20 Uhr trafen sich ca. 86 Teilnehmer und Organisatoren am Lagerfeuer im Sinnesgarten. Unterschiedliche Entfernungen nahmen die Gäste auf sich, um am Sommercamp teilzunehmen. Nahezu jedes Bundesland ist vertreten, darüber hinaus sind betroffene Teilnehmer aus Österreich, Dänemark, Belgien, Finnland, Ungarn und Portugal in Freistatt dabei.
Verglichen zum Vorjahr, als man mit viel Show das Treffen eröffnete, wurde zum Start 2018 genau darauf verzichtet, und das war eine kluge Entscheidung. Nach den Begrüßungsworten von Frank Kruse, dem Bereichsleiter der Wohnungslosenhilfe Freistatt, sowie Dr. Stefan Schneider, dem Koordinationsleiter des Projekts Wohnungslosentreffen, begannen die Teilnehmer direkt mit einer kontroversen, aber respektvollen Unterhaltung.
Sinn und Zweck des direkten Austauschs, die Neulinge des Treffens mit einzubinden, wurde zum Start erreicht. Neue und erfahrene Teilnehmer sprachen über ihre Erfahrungen mit Ausgrenzungen, sowie über kommunal veranlaßte Schließungen von Hilfseinrichtungen. Das Treffen 2018 wollen die Teilnehmer nutzen, um Zeichen nach außen zu setzen.
Die Veranstaltungen werden in diesem Sommer filmisch festgehalten; zu den Gästen zählte u.a. Gabi Fischer, die eine Dokumentation über das Wohnungslosentreffen produzieren will. Sie ist eigens aus Herzogsägmühle angereist, dem oberbayrischen Gastgeber des Treffen 2019. Apropo Film.: Die Gruppe Selbstvertretung Vereinter Wohnungsloser erstellt von jedem Tag dieser Woche eine Abendschau.
Die Dokumentation über die Eröffnung findet ihr hier.
Es wird sicherlich eine sehr interessante, aber vor allem eine sehr heiße Woche. Im vergangenen Jahr war es für einige Teilnehmer zu regnerisch, in diesem Jahr klagen all jene, denen die Abkühlung fehlt. Das ist natürlich auch Kopfsache, aber für goße Ziele braucht man des öfteren einen kühlen Kopf.