Zum 9. Mal präsentierten Brain und Locke (Inga und Hans Hermann Lassner) vom Local Radio in Bremen das Bremer Metal Festival im Meisenfrei Blues Club. Der Freitag war dabei Bands der etwas härteren Gangart vorbehalten. Den Auftakt machten dabei um 18:00 Nuking Moose, die ich aber leider aufgrund der ReiseLust verpasst habe.
Rechtzeitig zum Beginn von Fiat Nox war ich dann aber im bereits gutgefüllten Meisenfrei. Fiat Nox sind eine Dark/Black Metal Band aus Bremen. Und somit bekam man vom ersten Ton an mächtig was auf die Ohren. Immer wieder finde ich es erstaunlich, wie viele lokale Bands schon seit Jahren unterwegs sind und völlig ungerechtfertigterweise relativ unbekannt sind. Fiat Nox gehört definitiv dazu. Wenn ihr die Gelegenheit habt…hingehen, anschauen, zuhören. Lohnt sich.
Warsons aus Hamburg hatten das Bedürfnis schon aus Prinzip noch einmal eine Schippe drauf zu legen. Vor dem inzwischen komplett gefüllten Saal legte das Thrash-Quartett los als gäbe es kein Morgen. Sänger Heavy ist alles, was man sich von einer Metalband-Frontsau erwartet und am Schlagzeug sitzt einer der Besten der Branche. Brachialer Sound, Oldschool, laut und konsequent. Respekt.
Dark Zodiak trat als vierte Band an und verbesserte mit Frontfrau Simone sofort die Frauenquote. Die Band aus Esslingen spielt einen aggressiven und durchaus giftigen Mix aus Thrash und Death Metal. Die Bühnenansagen, die von der Sängerin mit einem weichen und freundlichen schwäbischen Akzent vorgetragen werden, stehen dabei in sehr unterhaltsamen Kontrast zu einer wirklich tief röhrenden Gesangsstimme. Wert legt die Band darauf mit K am Ende geschrieben zu werden, was angesichts des Plakates auch dieser Veranstaltung nicht immer gelingt. Die Band nimmt es mit Humor und hat eigens einen Song davon gemacht. Mit selbstangefertigter Lesetafel singt das Publikum solange den richtigen Buchstaben mit, bis sich der korrekte Bandname auch im Langzeitgedächtnis eingebrannt hat.
Mit Godslave aus Saarbrücken, die nun auch schon 10 Jahre unterwegs sind, betritt ein Headliner die Bühne, der erneut ordentlich für Stimmung sorgt. Thrash Metal vom Feinsten mit ordentlich Attitüde und Gitarrenriffs, dass die Fetzen fliegen. Sänger Thommy ist eine erstklassige Rampensau und das tut diesem Genre ja auch gut. Als Nächstes macht die Band den Support für Tankard. Die können sich auf jeden Fall auf ein ordentlich aufgewärmtes Publikum freuen.
Last but not least: AvatariA, Dark Thrash Metal aus der Hauptstadt. Ein Sänger der grimmiger nicht dreinschauen könnte, ein Schlagzeuger der an das Tier aus der Muppet-Show erinnert (durchaus im positiven Sinne, das Tier war immer mein Lieblingsmuppet) langhaarige Gitarristen und ein Soundgewitter zum Reinlegen. Wenn ich nicht so schrecklich müde gewesen wäre, ich wäre bestimmt wieder wach geworden. Leider nagte aber der doch schon sehr lange Tag an mir und mein Bett rief lauter als die Berliner spielen konnten. Und das will was heissen.
Auf jeden Fall ein toller erster Tag des 9. Bremer Metal Festivals. Morgen gibt es dann endlich den Samstag und am Mittwoch natürlich den Bericht von der großartigen Seefahrt mit Rock das Schiff.