Zuerst wollen wir uns entschuldigen. Und zwar dafür, dass wir erst heute mit unserem Bericht über die Partie der Handball-Bundesliga vom vergangenen Donnerstag, den 14. November, aus der KAMPA-Halle fertig geworden sind. Unsere starke Terminflut der vergangenen Woche ließ uns keine andere Wahl. Aber, besser spät als nie.
Und wo wir schon beim Thema sind: Wir haben uns an die Begegnung der GWD Minden gegen die MT Melsungen nur angepasst. Geplant war, dass laut Spielplan die Partie um 19 Uhr starten sollte. Es war so circa 10 Minuten später, als auch die Grün-Weißen Akteure im Spiel angekommen waren. Das Problem daran: Zu diesem Zeitpunkt führt der Gast aus Nordhessen schon mit 6:1. Die Melsunger machten in dieser Anfangsphase, was sie wollten. Sie spielten zielgerichtet auf das Mindener Tor, und deren Deckung ließ wenig ostwestfälische Spielgestaltung zu.
Das Team aus Dankersen befand sich im Übrigen auch auf dem Feld. Im Unterschied zu den Gästen machten sie allerdings fast ausschließlich nur das Gegenteil. Die Deckung wirkte überfordert und sämtliche Angriffe versandeten im Niemandsland. So sahen die ersten zehn Minuten aus. An eben diese Minuten fühlten sich etliche der rund 2.300 Zuschauer an diesem Donnerstagabend auch noch nach Spielschluss erinnert. Vor allem sahen sie hier den Grund, weshalb das Team aus dem Schwalm-Eder-Kreis mit 29:27 als Sieger vom Platz ging.
Denn ab dieser 10. Spielminute erinnerten sich die Gastgeber daran, das bereits angepfiffen wurde. Von nun an nahmen die Grün-Weißen die Begegnung an, erhöhten das Tempo und gingen auch beherzt in die Zweikämpfe. Der Fünf-Tore-Vorsprung der Hessen schrumpfte zwar daraufhin, aber er zerschmolz nicht komplett. Bis zum Spielende gelang Minden zwar drei Mal der Ausgleich, lag aber nicht einmal in Führung. Der GWD gelang es aber mit fortschreitender Spieldauer, die Begegnung offen zu gestalten.
Natürlich fragten sich viele, wie das Spiel gelaufen wäre, hätte sich der erste Abschnitt ganz anders gestaltet. Sicherlich wäre es nicht unbedingt einfacher geworden, gegen ein Team, das gut bestückt mit Nationalspielern angereist war. Aber für die Moral war der enorme Rückstand zu Beginn nicht gerade förderlich. Vielleicht hätte es sich aber befreiter aufspielen lassen, wären die Grün-Weißen wenigstens einmal in Führung gegangen. Somit blieb die stets steigende Aggressivität, und im Falle von Christoffer Rambo sogar in eine wütende Spielweise. Seine sechs Tore reichten am Ende nicht, aber um Haaresbreite hätte bei einem seiner Treffer das Tornetz gefehlt. So energiegeladen war der ansonsten ruhig wirkende Norweger.
Das es letztendlich ganz knapp nicht gelungen war, das Ergebnis zu drehen, lag aber nicht an fehlender lautstarker Unterstützung – die Fans trommelten und applaudierten wie eh und je. Einen Grund, nachdenklicher zu sein, gab es bereits vor dem Spiel. Sowohl im Eingangsbereich als auch vor dem Raum der Pressekonferenz postierten sich Schüler und Lehrer des Freiherr-vom-Stein-Berufskollegs, um auf eine lebenserhaltende Aktion aufmerksam zu machen. Sie sammelten Spenden für eine Typisierungsaktion. Gesucht werden Stammzellenspender, um Blutkrebs effizienter zu bekämpfen.
Unterstützt werden die Engagierten des Kollegs dabei unter anderem von der GWD Minden, sowie vom Zauberer-Duo Ehrlich Brothers. Die Aktion wird am 20. November durchgeführt, es ist das fünfte Mal, dass die Schule zu dieser Typisierung aufruft. Bei den bisherigen vier Aufrufen gelang es, über 70 potenzielle Stammzellenspender zu ermitteln. Wir wünschen für diese wichtige Aktion allen Erfolg, den es für die Bekämpfung der lebensbedrohenden Krankheit benötigt.