Alles neu macht der Mai. Auch beim Aktionsdbündnis Menschenrecht auf Wohnen. Die Bremer Organisation begab sich auf die Suche nach einer neuen Location, und wurde fündig; in der Friedensgemeinde, die vom Weserstadion aus noch nicht mal einen Kilometer entfernt ist. Dieser zentrale Anziehungspunkt, aber auch die immer mehr gelockerten Coronaverordnungen, brachten 20 Teilnehmer zusammen, die zum monatlichen Austausch zusammenkamen.
Neu verteilt war auch die Gastgeberrolle. Weil Jens Rathgeber aus zeitlichen Gründen passen musste, begrüßte die Diplom-Volkswirtin Hannah Beering dieses Mal die Runde. Die Zusammengekommenen diskuttierten wesentlich entspannter als sonst, was wohl auch daran lag, dass die Maisonne die Räumlichkeiten hinter dem Gebäude unter freiem Himmel stattfinden lies. Zu besprechen gab es vier Tagesordnungspunkte.
Begonnen wurde mit der bevorstehenden Gemeinsachaftsreise nach Rotenburg an der Wümme. Am Wochenende 20. und 21. Mai wird eine Gruppe des Aktionsbündnisses sich in der dortigen Jugendherberge treffen. Ziel wird sein, weitere Ziele in Arbeitsgruppen und Workshops zu erarbeiten. An den 2 Tagen soll aber nicht nur der Schweiß fließen; es soll auch unterhalten und gefeiert werden.
Natürlich wurde auch ernsthaft ausgetauscht. Ein Thema, war wie im April, die aktuelle Situation der Menschen, die derzeit aus der Ukraine flüchten. Tausende suchen dabei auch Schutz in Bremen. Nicht jeder der Ankömmlinge erhält dabei direkt Komfort, wegen "Knappheit an Unterbringungsmöglichkeiten" werden viele auf Sporthallen von Schulen und Zelten untergebracht. Beide Lösungen stoßen bei den Aktionsteilnehmern auf Unverständnis, vor allem, wenn der Senat dies als längerfristige Option für die Flüchtlinge ansieht.
Schulsporthallen standen schon während der Lockdowns wegen der Pandemie leer. Die Eltern drängen vermehrt drauf, dass die Kinder in Bremen wieder keinen Zugang zur Bewegung und Fitness als Ausgleich zum Lernstreß hätten. Auch wenn ein Teilnehmender meinte, als Alternative zur Turnhalle täte Sport auf einem Outdoorsportplatz wäre gesünder als in Innenräumen zwischen Turnmatten; eine dauerhafte Unterbringung dieser Art sei auch für die Geflüchteten alles andere als würdevoll.
TOP 3 hatte die Überschrift "Aktuelle Fragen der Wohnungspolitik". Schnell wurde deutlich, dass sowohl die Schwerpunkte Mietenstopp und die aktuelle Preisexplosion auf dem Energiemarkt soweit auseinander gar nicht liegen. Einige Aktionsteilnehmer hielten sich am 23. und 24. April in Bochum auf, um die Notwendigkeit "nicht weiter steigender Mieten" beim 2. Mietenstopp-Gipfel zu betonen. Die Auswirkungen von CoVid-19, aber auch der militärische Konflikt in der Ukraine schnüren den Gürtel aller immer mehr zu. Bei der Energieversorgung sollen Sperren verhindert werden.
Abschließend wurde der 4. Juli beworben. An diesem ersten Montag im 2. Kalenderhalbjahr 2022 will man sich in der Kirchengemeinde Unser Lieben Frau treffen; das Aktionsbündnis wird 10 Jahre alt. Es soll an diesem Tag ein wenig gefeiert werden. Natürlich wird Bilanz gezogen, und vor allem nach vorne geschaut. Für weitere Aktionen. Mittlerweile werden wir alle vor Probleme gestellt, Probleme in einer Dimension, die es so 2012 noch gar nicht gab.
Fotos & Text.: Thomas Müller-Risse & Hari Januschke