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Dort­munder Akti­ons­woche – Hilfe statt Repression

In der Dort­munder Innen­stadt findet vom 28.01. bis zum 05.02.2023 ein Camp statt, mit dem gegen die Vertrei­bung obdach­loser Menschen aus der Innen­stadt demons­triert werden soll.

Die Bürger:innen-Initiative „Schlafen statt Strafen“ möchte mit dem Protest­camp das Thema „Obdach­lo­sig­keit“ mehr in den Fokus der Öffent­lich­keit bringen. Wie in vielen anderen großen Städten ist zu beob­achten, wie die Situation für obdach­lose Menschen – besonders in den Innen­städten – immer schlechter wird.

Letzter Auslöser für die mehr­tä­gige Protest­ak­tion ist die geplante Einrich­tung eines privat ange­heu­erten „Sicher­heits­dienstes“, dessen vorran­gige Aufgabe offenbar die nächt­liche Vertrei­bung schla­fender obdach­loser Menschen aus der Dort­munder Innen­stadt sein soll.

Die Selbst­ver­tre­tung wohnungs­loser Menschen e. V. und die Redaktion der Frei­stätter Online Zeitung werden das Protest­camp begleiten und für die Forde­rungen der Bürger:innen-Initiative „Schlafen statt Strafen“ mit demonstrieren:

Kein Sicher­heits­dienst gegen Obdachlose

Der Einzel­händler-Verband „Cityring“ soll keinen privaten Sicher­heits­dienst zur Vertrei­bung von Obdach­losen finanzieren.

Es soll weiterhin jedem Menschen ohne Einschrän­kung möglich sein, sich zu jeder Tageszeit in der Innen­stadt aufzuhalten.

Dortmunder Innenstadt
Dort­munder Innenstadt

Hilfe statt Repression

Stopp der aktiven Verfol­gung von obdach­losen Menschen durch die Stadt Dortmund. Die Stadt Dortmund soll vielmehr für eine würde­volle Unter­brin­gung obdach­loser Menschen sorgen, die aus Erfah­rungen betrof­fener Menschen in der Männer­über­nach­tungs­stelle in der Unions­straße nicht möglich ist. Über­griffe, kata­stro­phale hygie­ni­sche Bedin­gungen und Über­be­le­gung seien dort an der Tages­ord­nung und es sei unmöglich, dort zur Ruhe zu kommen.

Dialog statt Stigmatisierung

Obdach­lose Menschen müssen in die Planung von Maßnahmen gegen und zur Vermei­dung von Obdach­lo­sig­keit mit einbe­zogen werden. Statt simpler Verdrän­gungs­maß­nahmen müssen ihre Inter­essen und Bedürf­nisse mit einbe­zogen werden, Statt einsei­tiger Schuld­zu­wei­sung an Obdach­lose müssen die zugrunde liegenden gesell­schaft­li­chen Zustände erkannt werden, um gemeinsam nach Lösungen und für Verbes­se­rungen zu suchen.

Wir wollen, dass das aufhört! Obdach­lo­sig­keit muss endlich als in der Gesamt­ge­sell­schaft begrün­detes Problem erkannt und als solches behandelt werden! Obdach­lose per se als Versager:innen zu stig­ma­ti­sieren, ist falsch und diskri­mi­nie­rend. Wir fordern, dass es adäquate, indi­vi­du­elle Hilfe für all diese Menschen gibt, anstatt dass sie als homogene Masse an bedürf­nis­losen Menschen angesehen werden. Dazu muss man ihnen zuhören und sie nicht igno­rieren und nur als Störung ansehen. Wir fordern, dass es mehr Aufklä­rung gibt, die der Stig­ma­ti­sie­rung entge­gen­wirkt. Und wir fordern, dass Obdach­lose gleich­be­rech­tigt mit am Tisch sitzen, wenn über Dinge entschieden wird, die sie betreffen!

  • Wir müssen Obdach­lo­sig­keit endlich als ein in der Gesamt­ge­sell­schaft begrün­detes Problem erkennen.
  • Die diskri­mi­nie­rende Stig­ma­ti­sie­rung obdach­loser Menschen muss aufhören.
  • Es müssen adäquate und indi­vi­du­elle Hilfen für all diese Menschen angeboten werden.
  • Auch obdach­losen Menschen muss zugehört werden und es muss gegen ihre Stig­ma­ti­sie­rung aufge­klärt werden.
  • Obdach­lose müssen gleich­be­rech­tigt mit am Tisch sitzen, wenn über Dinge entschieden wird, die sie betreffen!

Redet mit Uns. Nicht über uns!

Diesen Slogan der Selbst­ver­tre­tung wohnungs­loser Menschen e. V. möchten wir auch den verant­wort­li­chen Verwal­tungs-Menschen der Stadt Dortmund ans Herz legen.

Wir werden an unserem Stand an der Kamp­straße während des Protest­camps für Diskus­sionen zu Verfügung stehen. Dort können auch die Posi­ti­ons­pa­piere zur Verbes­se­rung der Situation obdach- und wohnungs­loser Menschen abgeholt werden, die im Verlauf vieler Diskus­si­ons­runden von den Mitglie­dern der Selbst­ver­tre­tung formu­liert wurden.

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Dort­munder Bürger:innen fordern: Hilfe statt Repression