Restau­rie­rung der Fenster und Türen am Lenthe’schen Gutshaus in Wrestedt

Streng symme­tri­scher früh­klas­si­zis­ti­scher Bau auf quadra­ti­schem Grundriss

Für die Restau­rie­rung der histo­ri­schen Fenster und Außen­türen am Lenthe’schen Gutshaus in Wrestedt stellt die Deutsche Stiftung Denk­mal­schutz (DSD) dank zahl­rei­cher Spenden sowie der Erträge der Lotterie Glücks­Spi­rale 80.000 Euro zur Verfügung. Das unweit des Eisen­bachs am Ortsrand in land­wirt­schaft­lich geprägter Umgebung gelegene Herren­haus gehört zu den über 490 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mit tel der Lotterie Glücks­Spi­rale allein in Nieder­sachsen fördern konnte.

1784 wurde ein nur von Karten bekanntes älteres Gutshaus zu Wrestedt abge­bro­chen. Mit Planung und Bau des Neubaus beauf­tragte Carl Otto Levin von Lenthe den kurhan­no­ver­schen Land­bau­meister Christian Ludwig Ziegler, der das Vorhaben 1789/1790 ausführte. Anleihen wurden nach dem Geschmack des Bauherrn und seines Archi­tekten in England gemacht, wo der Palla­dia­nismus und der Bezug auf klas­si­sche antike Bautra­di­tionen im Sinne des vorchrist­li­chen Archi­tek­tur­theo­re­ti­kers Vitruv gerade in Mode waren. Das Ergebnis ist ein symme­trisch gestal­teter Zentralbau, der stark an Andrea Palladio und seine Rezeption im Insel­reich des 18. Jahr­hun­derts erinnert. Das ursprüng­lich mit Biber­schwänzen gedeckte Dach wurde bei einer Umbau­maß­nahme 1890 zu einem Schie­fer­dach, wobei auch die aus den Entwurfs­zeich­nungen noch erkenn­baren Gauben entfernt wurden.

Zum Objekt:

Der streng symme­trisch gebildete früh­klas­si­zis­ti­sche Bau erhebt sich auf quadra­ti­schem Grundriss in zwei Geschossen und ist von einem Pyra­mi­den­dach mit zentralem Schorn­stein bedeckt. Hoch­recht­eckige Fenster, Eckqua­de­rungen und die Geschosse markie­rende Gesimse gliedern die vier Putz­fas­saden. In der Mitte auf der Vorder­seite ermög­licht ein Portal mit Oberlicht und Frei­treppe den Zugang. Die äußeren Fens­ter­achsen dieser Haupt­fas­sade wurden geschlossen. Rück­wärtig gibt es seitlich einen reich durch­fens­terten, einge­schos­sigen Anbau mit Pultdach, der wohl auch erst bei dem Umbau 1890 entstand. Im Innern hat sich neben Türen das bauzeit­liche Trep­pen­haus erhalten, welches über­kup­pelt ist und von oben belichtet wird.

Lenthe’sches Gutshaus in Wrestedt * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe