Wie ihr sicherlich bemerkt habt, präsentieren wir euch auch dieses Jahr wieder einen Adventskalender, der euch mit Berichten, Geschichten und Wissenswertem durch die Vorweihnachtszeit begleitet.
Doch wo kommt der Brauch des Adventskalender eigentlich her?
Wer hat ihn erfunden?
Geschichte des Adventskalenders
Ein Adventskalender gehört seit dem 19. Jahrhundert zum christlichen Brauchtum in der Zeit des Advents. Der Kalender ist in verschiedenen Formen und Ausprägungen verbreitet, zeigt jedoch in der Regel die verbleibenden Tage bis Weihnachten an.
Adventskalender zählen entweder in Bezug auf das Kirchenjahr oder auf den bürgerlichen Kalender. Adventskalender, die sich auf das Kirchenjahr beziehen, umfassen den ganzen Advent (der erste Adventssonntag kann zwischen den 27. November und den 3. Dezember fallen) bis Weihnachten oder Heilige Drei Könige, während kalendarische Adventskalender am 1. Dezember beginnen und am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, enden. Adventskalender sollen, ähnlich wie der Adventskranz, die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen und die Vorfreude steigern.
1902 veröffentlichte die Evangelische Buchhandlung in Hamburg den ersten gedruckten Kalender in Form einer Weihnachtsuhr für Kinder mit den Zahlen 13 bis 24 auf dem Zifferblatt. Ab 1922 erschienen Weihnachts- bzw. Adventsuhren mit 24 Feldern.
1903 brachte der Münchner Verleger Gerhard Lang einen gedruckten Kalender mit dem Titel Im Lande des Christkinds auf den Markt. Er bestand aus einem Bogen mit 24 Bildern zum Ausschneiden und einem Bogen mit 24 Feldern zum Aufkleben. Jeden Tag in der Adventszeit durften die Kinder ein Bild ausschneiden und in ein Feld kleben. 1904 wurde dem Stuttgarter Neuen Tagblatt ein Adventskalender als Präsent beigelegt.
Die heutige am meisten verbreitete Gestalt des konventionellen Adventskalenders geht vermutlich auf einen evangelischen Pfarrer zurück. Er wandelte die Idee von Lang ab und versteckte hinter 24 Türchen Bilder mit Gestalten aus biblischen Geschichten.
Flächendeckend beliebt wurde der Adventskalender ab den 1950-er Jahren, als er zum Massenartikel und dementsprechend preisgünstig angeboten wurde. Als Motive dienten hauptsächlich Szenen aus romantisch verschneiten Städtchen. Hinter dem größeren Fenster des 24. Dezembers verbirgt sich meist eine Krippenszene. Bedeutung erhielten auch handgemalte Adventskalender von verschiedenen Künstlern wie zum Beispiel die Leipziger Adventskalender.
Gegenwärtig stecken hinter den 24 Türchen eines gekauften Produkts neben den Bildchen oftmals Schokoladenstücke in verschiedenen Formen oder auch Spielzeug. Der erste mit Schokolade gefüllte Adventskalender wurde 1958 in den Handel gebracht.
Daneben werden auch selbstgebastelte Kalender mit 24 kleinen Geschenken hergestellt, die auf verschiedene Weise verpackt sein können. Hier können unterschiedlichste Formen gebastelt werden: die ursprünglich aus dem skandinavischen Raum stammenden Jute-Säckchen, an einer Leine aufgehängt, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, doch auch ausgefallene Ideen können in selbstgebastelten Adventskalendern realisiert werden. Darüber hinaus wurden auch Adventskalender in Form von Kerzen angeboten, für jeden Tag einen Abschnitt zum Abbrennen.
Der weltgrößte freistehende Adventskalender mit 857 m² steht in Leipzig im Böttchergässchen. Die Kalendertüren sind drei mal zwei Meter groß und werden täglich geöffnet.
Seit wenigen Jahren werden immer neue Medien genutzt, z. Bsp. um die ursprüngliche Funktion des Adventskalenders, das Abzählen der Tage mit dem Erzählen von Geschichten zu verbinden. Es werden Hörbücher mit 24 Geschichten publiziert, damit der Zuhörer jeden Tag vom 1. Dezember bis Heiligabend eine Geschichte hören kann. Auch hier herrschen winterliche oder adventliche Motive und Inhalte vor, an Namenstagen wie St. Nikolaus am 6. Dezember wird eine Legende erzählt oder vorgelesen. Bisweilen sind statt Geschichten auch Lieder zu hören. Ebenso stehen Adventskalender im Internet.
Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Spaß mit unserem Adventskalender. Es sind übrigens noch 21 Tage bis Weihnachten.