Advents­ka­lender 2020 – Der 23. Dezember

Nacht der Radieschen

Es ist eine Über­le­gung wert, ob die Nacht der Radies­chen auch etwas für uns Europäer wäre. Das ganze dazu am Vorweih­nachts­abend. Weltweit gesehen passiert an diesem Tag nichts groß­ar­tiges – außer im Süden Mexikos. In der Stadt Oaxaca, da finden mit den Rabonos, wie das würzige Gewächs vor Ort genannt wird, außer­ge­wöhn­liche Zere­mo­nien statt. Das Fest mit den Radies­chen ist den rund Millionen zum Abschluß gar ein großes Feuerwerk wert.

Spanische Kolo­ni­al­herren brachten die roten Nahrungs­mittel im 18. Jahr­hun­dert nach Mexiko. In Oaxaca sind Radies­chen seit her etwas ganz beson­deres, denn im Unter­schied zu vielen anderen Kulturen haben die Garten­ret­tiche oftmals die Größe eines Apfels. Je näher die Nacht der Rabonos heran­rückt, sind die Radies­chen nicht nur Nahrungs­mittel, sondern auch Schmuck­stücke. Aus den Erzeug­nissen werden Figuren und kleine Gebäude geschnitzt. Im Zuge dessen findet in der Stadt auch ein Wett­be­werb statt, wo einige der Bastel­ar­beiten  ausge­zeichnet werden.

Na, auf den Geschmack gekommen? Zugegeben es klingt ausge­fallen, aber lässt sich das hier­zu­lande am Tag vor Heilig­abend veran­stalten? Wahr­schein­lich nur in Oaxaca, denn mit den Radies­chen in unserer üblichen Größe wird das Basteln zu einer sehr detal­lierten Leidenschaft.