Am 30.01.2016 ging es auf ins neue Konzertjahr. Das JoZZ Sulingen lud, nach eigenen Angaben, ein zur großen „Rockfeierei“. Die bestand aus den Bands: Omas ganzer Stolz (Diepholz), Banana Roadkill (Eydelstedt) und Nixzuverlieren (Bremen). Dieser Einladung konnten wir natürlich nicht widerstehen. Wir danken an dieser Stelle ausdrücklich unserem Facebook-Freund Werner, der uns in Freistatt abgeholt und zum JoZZ gefahren hat. Bus fährt ja keiner, am Samstagabend.
Der erste und eigentliche Star des Abends war natürlich das neue Mischpult, welches mit Hilfe von verschiedenen Förderern, Bands und der Kreissparkasse Diepholz das ausgediente alte Pult ersetzte und zum ersten Mal zum Einsatz kam. Mit Bravour übrigens.
Anfang 2008 gründeten Paul Sander und Max Scheer nach ihrem Sieg beim Brockumer Talentwettbewerb mit Luka Spahr die Band Omas Ganzer Stolz. Diese Formation ist bis heute erhalten geblieben. OGS ist irgendwie Punk Rock – nur ohne ein dumpfes „Raufgehaue“ sondern mit einem Fokus auf Lyrics und Gesang, am besten tiefgründig oder komisch. Schnelle Riffs und tanzbare Beats lassen dennoch die Tanzfläche erwachen (soweit der Pressetext), das bewahrheitete sich auch bei ihrem Auftritt im JoZZ Sulingen.
Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten gitarrentechnischer Art brachte das Trio in beinahe permanentem Dialog mit dem Publikum den Laden ordentlich in Schwung. Auf ihrer Gratwanderung zwischen Punk und Pop wird durchaus der eine oder andere Gipfel erreicht. Hörbeispiele gibt es hier.
Banana Roadkill bezeichnen sich selbst als ein kontrastierendes Alternative-Rock-Duo mit mehrdimensionalen, englischsprachigen Songs, für mich drängte sich der Begriff Prog-Metal auf.
Instrumentiert durch Gitarre, Schlagzeug und elektronische Loops und Synthesizer-Sounds liefert diese Band ein Soundgewitter, welches schnell vergessen lässt, dass man es mit nur zwei Musikern zu tun hat. Dabei ist sich Keyboarder und Gitarrist Eike Sorgatz auch nicht zu schade, mal das Akkordeon in die Hand zu nehmen.
Das Prinzip des singenden Schlagzeugers hat sich aus verständlichen Gründen nie richtig durchsetzen können, bei Bjoern Reschahek funktioniert das aber ganz ausgezeichnet. Ein insgesamt beeindruckend unterhaltsamer Auftritt. Von diesem Duo wird, denke ich, auch noch mehr zu hören und sehen sein.
Zum Abschluss des Abends gab es „Nixzuverlieren“. Jede Menge Energie, laute Gitarren und smarte Texte sorgen schon seit 2003 dafür, dass der Norden nicht länger ein weißer Fleck in Sachen Pop-Punk ist. Dabei wollen die drei original Bremer Marcus, Sadi und Martin so gar nicht in irgendeine Schublade passen: Mal schön sarkastisch, mal metallisch, mal Rock, mal Punk, mal Pop – sie bleiben im Ohr.
Auch im JoZZ kam das Publikum bei dem Trio wieder voll auf seine Kosten. Zwischendurch kam bei den ansonsten eher etwas zurückhaltenden Gästen sogar echte Tanzstimmung auf. Hörbeispiele gibt es hier.
Leider haben wir wie immer aus fahrtechnischen Gründen die Aftershow-Party verpasst. Aber wir sind auf jeden Fall sowohl bei den „Ruhigen Nummern“ am 6. Februar um 19:00 Uhr als auch bei „Wintercalypse Now“ am 19. März um 20:00 Uhr wieder im JoZZ Sulingen dabei.