Zwei große Jubiläen prägen das Jahr 2017 und waren auch Thema des Jahrestreffens des Kirchenkreises der Grafschaft Diepholz in der Moorkirche Freistatt am 1. März: 500 Jahre Reformation und 150 Jahre Bethel. Der Kirchenkreis der Grafschaft Diepholz ist mit 50.000 Kirchenmitgliedern – verteilt auf 23 Kirchengemeinden, 400 hauptamtlichen und 2.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern – ein sehr aktiver Kreis der evangelischen Kirche.
Zur Einstimmung spielte der Sulinger Kantor Kai Kupschus auf der Orgel eine Fuge von Johann Sebastian Bach, der als Komponist eng mit der Reformation verbunden war. Die Einführung sprach Superintendent Klaus Priesmeier aus Diepholz. In seiner Ansprache wies er daraufhin, das die soziale Arbeit von Beginn an eines der lutherischen Themen war.
Nach einem weiteren eindrucksvollen musikalischen Intermezzo, vorgetragen vom Kammerchor Diepholz unter der Leitung von Wonsun Jung: „If you receive my words“ von Knut Nystedt (1915 – 2014), einer Vertonung der Sprüche Salomos 2:1–15 und 3:1–4, betrat als Hauptredner Christian Sundermann, Mitgeschäftsführer von Bethel im Norden, das Podium.
In seinem Vortrag ging es ihm hauptsächlich um Reformation und diakonisches Handeln im Wandel der Zeiten, wobei er auch die dunklen Seiten, sowohl Martin Luthers, als auch der diakonischen Arbeit in der Geschichte bewusst nicht aussparte. In seinem Abschlusskapitel wies er darauf hin, dass, obwohl es nicht mehr zeitgemäß wäre, bei den vielzähligen Mitarbeitern der Diakonie auf eine Mitgliedschaft bei der evangelischen Kirche zu pochen, trotzdem die christlichen Werte der diakonischen Arbeit an die Mitarbeiter vermittelt werden sollten.
Nach einem weiteren Auftritt des Kammerchores Diepholz, diesmal mit „Cantus gloriosus“ von Józef Świder (1930 – 2014), einem ähnlich modernen Chorstück, das wiederum klar, souverän und mit viel Gefühl vorgetragen wurde sprach Superintendent Klaus Priesmeier die Schlussworte und lud, nachdem er ein paar Kleinigkeiten an die Mitwirkenden und Organisatoren verteilt hatte, zum abschließenden Buffet.