Hofgottesdienst mit Pastor Michael Herzer vor Haus Fernblick in Freistatt

Hofgot­tes­dienst „Freiheit“ vor Haus Fernblick

Hofgottesdienst mit Pastor Michael Herzer vor Haus Fernblick in Freistatt (... bitte für größers Bild anklicken)
Hofgot­tes­dienst mit Pastor Michael Herzer vor Haus Fernblick in Freistatt (… bitte für größers Bild anklicken)

Letzten Sonntag am 9. Juli veran­stal­tete Pastor Michael Herzer mit Unter­stüt­zung der Moor­kir­chen­ge­meinde Freistatt wieder einmal einen Hofgot­tes­dienst vor dem Haus Fernblick in Freistatt. Er hatte das Thema „Freiheit“ gewählt und ließ zur Einstim­mung das Lied „Freiheit“ nach Marius Müller-Western­hagen erklingen, gefolgt vom gemeinsam gesun­genen Lied „Lobet den Herrn“.

Hofgottesdienst mit Pastor Michael Herzer vor Haus Fernblick in Freistatt
Hofgot­tes­dienst mit Pastor Michael Herzer vor Haus Fernblick in Freistatt

Pastor Herzer begann dann seine Predigt mit Gedanken an die Sommer­fe­rien, die besonders in der Jugend auch immer eine Zeit der Begegnung seien. Er erinnerte an verschie­dene Lieder über Freiheit, die sicher nicht nur seine Jugend begleitet hätten. Western­ha­gens Lied oder auch die Zeile „Freedom's just another word for nothin' left to lose …“ aus „Me and Bobby McG“ von Janis Joplin seien oft mit einer Art Sehnsucht nach einem Leben abseits gesell­schaft­li­cher Zwänge verbunden, oder auch mit der Suche nach einem Weg zur eigenen Freiheit.

–––– Sehet die Vögel unter dem Himmel an:

–––– sie säen nicht, sie ernten nicht,

–––– sie sammeln nicht in die Scheunen;

–––– und euer himm­li­scher Vater nährt sie doch.

––––Matthäus 6, 26

Predigt von Pastor Michael Herzer beim Hofgottesdienst
Predigt von Pastor Michael Herzer beim Hofgottesdienst

Frei wie ein Vogel“ zu sein habe ja auch etwas mit dem Traum vom Fliegen zu tun, also einem Urbild der Freiheit. Seinen Sorgen und Problemen einfach entfliehen zu können bleibe im täglichen Alltag aber doch oft nur eine Illusion.

An dieser Stelle wurde dieser Fami­li­en­got­tes­dienst durch Pastor Herzers jüngste Tochter aufge­lo­ckert, die ihn am Redner­pult besuchte und auf seinen Arm wollte, wohl um seine Predigt und die umgebende Gemeinde besser verfolgen zu können. Freiheit und Sorg­lo­sig­keit war der dazu passende folgende Gedanke Pastor Herzers. Er erinnerte daran, dass selbst Vögel Nester haben, also einen Ort für Rückzug und Geborgenheit.

Mit dem Gedicht „Wenn ich ein Vöglein wär“ betonte er zuletzt den Zweiklang Freiheit und Bindung, beides Bestand­teile unseres Lebens in unserer Gesell­schaft, und auch Thema in reli­giösem Zusammenhang:

––––In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu

––––Christ! Durch dich wir haben himm­li­sche Gaben,

––––du der wahre Heiland bist; hilfest von Schanden,

––––rettest von Banden. Wer dir vertrauet, hat wohl

––––gebauet, wird ewig bleiben . Halleluja.

––––— Cyriakus Schneegaß / Giovanni Giacomo Gastoldi

Anschlie­ßend folgte eine Frage­runde im Publikum zu Gedanken über den Begriff „Freiheit“. Hierbei klang oft der Wunsch an, abseits von den Zwängen des Alltags selbst­be­stimmt seine Zeit zu verplanen und sein Leben zu gestalten. Aber auch Probleme mit „zu weit ausge­lebter Freiheit“ wurden genannt mit der Frage nach den Grenzen indi­vi­du­eller Freiheit.

Udo Nidelka spielt Gitarre beim Hofgottesdienst vor Haus Fernblick
Udo Nidelka spielt Gitarre beim Hofgot­tes­dienst vor Haus Fernblick

Udo Nedilka sang dann zu seinem Gitar­ren­spiel „Die Gedanken sind frei“, wohl auch als Erin­ne­rung an unsere relative Freiheit in vielen Dingen – teils in krassem Gegensatz zu vielen anderen Ländern unserer einen Welt. So gab es noch zwei Beiträge der Kirchengemeinde:

Zuerst wurde an die Erklärung der Menschen­rechte am 10. Dezember 1948 Die erinnert. Sie bestehen aus 30 Artikeln zu den Rechten, die jedem Menschen zustehen sollten – aber auch heute noch erschre­ckend vielen Weltbürger*innen vorent­halten werden. So etwa das Recht auf freie Meinungs­äu­ße­rung und Pres­se­frei­heit oder die Verbote von Zwangs­ehen und Sklaverei. Von einer Freiheit der Selbst­be­stim­mung seien wir leider in viel zu vielen Ländern der Welt noch weit entfernt.

Beitrag der Kirchengemeinde beim Hofgottesdienst
Beitrag der Kirchen­ge­meinde beim Hofgottesdienst

Die Freiheit aus bibli­scher Sicht musste oft erst erkämpft werden, so beim Auszug aus Ägypten. Die so errungene Freiheit der Menschen habe aber auch ihre Grenzen, so sollte sie keinen Unfrieden stiften.

Pastor Herzer stellte dann die Frage nach der indi­vi­du­ellen Freiheit, die klug genutzt werden sollte. So habe wohl jeder Mensch die Freiheit die Behand­lung seines Arztes abzu­lehnen, er müsse dann aber auch mit den wahr­schein­lich ungüns­tigen Konse­quenzen leben – oder er könne der Heilkunst seines Arztes vertrauen.

Das gelte ähnlich auch für die Beziehung von Gott und den Gläubigen, die ihre Freiheit in der Bindung an Jesu Christi finden könnten.

Udo Nidelka sang dann noch das Lied „Der Sommer ruft zum Wandern“ zu seinem Gitar­ren­spiel und einer kleinen Tanz­ein­lage der jüngsten Gottesdienst-Besucherin.

Pastor Herzer verteilt Schlüsselanhänger an die Gottesdienstbesucher
Pastor Herzer verteilt Schlüs­sel­an­hänger an die Gottesdienstbesucher
Schlüsselanhänger zur Erinnerung an den Hofgottesdienst
Schlüs­sel­an­hänger zur Erin­ne­rung an den Hofgottesdienst

Nach gemein­samen Gebet und Segen ver- teilte Pastor Herzer zum Abschluss noch ein kleines Geschenk an alle Besucher des Gottes­dienstes in Form eines Schlüssel- anhängers, der von den Mitar­bei­tenden des Tages­treff­punkts TAFF in Sulingen gefertigt wurde.

Am „Open Air Altar“ gab es neben einem Hut für das Einsam­meln der Kollekte – diesmal für die Erhaltung des Friedhofs – die Möglich­keit zum Eintrag auf einer Kondo­lenz­karte für die Familie des kürzlich verstor­benen ehema­ligen Anstalts­lei­ters in Freistatt, Pastor Karl-Heinz Kämper.

Mini-Bagels zum Kaffee
Mini-Bagels zum Kaffee

Nach dem Gottes­dienst gab es bei Kaffee und kleinen Mini-Bagels noch die Gele­gen­heit zum Gespräch für alle Besuchenden.

Mini-Bagels zum Kaffee
Mini-Bagels zum Kaffee

Es war wieder ein schönes und feier­li­ches Treffen der Kirchen­ge­meinde unter freiem Himmel bei zunehmend sonnigem Wetter. Wir freuen uns auf die Fort­set­zung dieser frei­stätter Tradition und kommen auch beim nächsten Hofgot­tes­dienst gerne wieder vorbei.