Die Diakonie Freistatt hatte in der jüngeren Vergangenheit schon des öfteren Gelegenheit gehabt, sich vor Ort über „Wangemanns Wanderungen“ zu informieren. Die gleichnamige Wanderausstellung gastierte in der ersten Märzwoche 2018 in der Tagesaufenthaltsstätte „Die Arche“ in Diepholz. Sozialarbeiter Wolfgang Bluhm sowie sieben kunstinteressierte Bewohner der Diakonie nutzen am 8. März die Gelegenheit, die Ausstellung zu besuchen.
Die Ausstellung
Vor knapp einem halben Jahr, am 17. September 2017, referierte der Historiker Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl bereits in der Moorkirche über die Erlebnisse des Theologiestudenten Theodor Wangemann. Am 7. Februar 2018 gastierte die jetzige Ausstellung in Diepholz in fast ähnlicher Art und Weise ebenfalls in der Freistätter Moorkirche.
Helga Holthaus, die Leiterin des Tagesaufenthalts „Die Arche“, erzählte vor der Besichtigung von den Absichten Friedrich von Bodelschwinghs, der Ende des 19. Jahrhunderts Theodor Wangemanns Reisen angeregt hatte. Er sollte verdeckt die Zustände in den Herbergen und Unterkünften für Wohnungslose überprüfen. Die Berichte an Bodelschwingh über die allgemein desolaten Zustände führten dann auch mit zur Gründung des Herbergsvereins.
Die sieben Gäste aus Freistatt konnten sich nun anhand von bebilderten Schautafeln, sowie ausreichendem Textmaterial die fortlaufende Geschichte über den weiteren Verlauf der Ereignisse von einst erkundigen. Abgerundet wurde der Nachmittag durch eine gemeinsame Kaffeetafel.
Die sehenswerte Ausstellung zeigt leider auch heute noch aktuelle Tendenzen zur Ausgrenzung von Wohnungslosen auf. Zwar werden arme Menschen mit den heutigen Hilfsangeboten besser versorgt als zu Wangemanns Zeiten. Im Bereich sozialer und kultureller Teilhabe bestehen aber auch heute noch deutliche Defizite.