Eine richtig gute Nachricht direkt zum Anfang. Die GWD Minden belegt in der aktuellen Handball-Bundesligatabelle den 5. Platz. Zumindest, was die Anzahl der erzielten Treffer angeht, nur knapp offensivfreudiger sind lediglich die Spitzenteams aus Flensburg, Magdeburg, Melsungen und Hannover. 8 Freistätter, Bewohner und Sozialarbeiter Wolfgang Bluhm, wurden am 5. Spieltag Zeuge eines notwendigen Befreiungsschlags. Herhalten musste für das Ausrufezeichen das fränkische Team des HC Erlangen.
Die Frage, die sich nach Spielschluss zwangsläufig aufdrängte: War die GWD zu stark, oder war der Gast zu schwach? Man kann natürlich zur Abwechslung auch behaupten, man muss so konzentriert spielen wie die Grün-Weißen, um Erlangen auch nicht den Hauch einer Chance zu lassen. Die 1700 Augenzeugen in der KAMPA-Halle erlebten ihre Mannschaft fast 60 Minuten lang in bester Verfassung.
Kurzum, es stimmte alles – die Konzentration, die Abwehrarbeit, und die mannschaftliche Gesamtleistung. Die stimmte auch beim Gast – allerdings nur bis zum Halbzeitpfiff. Erlangen zeigte einiges an Deckungsarbeit, des öfteren auch eine mit härterer Gangart. Häufig wurden Spieler zu Fall gebracht. Minden nam Angebot, und beteiligte sich an der körperbetonten Spielweise. Im Unterschied zum HC funktionierte auch das Offensivspiel.
Die Hausherren führten früh mit 3:0, und sorgten von da an, dass der Vorsprung ganz selten ins Wanken geriet. Erstaunlich effektiv arbeitete die Defensive, und sorgte bis zum Halbzeitpfiff, dass die Torausbeute der Gäste beim 10:5 beschieden ausfiel. Der Kampfgeist, den die Erlanger den Mindenern bis dahin abverlangten, war für Dankersen auch die Marschrute im zweiten Durchgang. Gepaart mit spielerischem Part gelang es ihnen, dem HC nicht mehr in Entfaltung zu bringen, und das Team niederzuringen. Am Ende stand es hochverdient 29:22.
Zwei wichtige Punkte, denn es war der zweite Sieg im 5. Spiel. Aber ein Sieg, der gezeigt hat, was mit Leidenschaft alles geht. Mit der Bereitschaft kann man durchaus auch renommierte Teams ins Wanken bringen, denn bereits am Sonntag (16.9.) gastieren die Füchse Berlin zum DHB-Pokal-Achtelfinale in der KAMPA-Halle. Und in Minden darf man vielleicht auch ein wenig mehr als Platz 12 in dieser Spielzeit träumen. Das würde auch zur raschen Genesung von Maskottchen Basti beitragen, der grün-weiße Löwe fehlte gestern krankheitsbedingt beim Einheizen. Wir wünschen gute Besserung.